SG BBM Bietigheim Rückschlag im Kampf um Platz zwei

Von Michael Nachreiner
Juan de la Peña (Mitte) und die Handballer der SG mussten gegen Eisenach vor allem in Halbzeit eins einiges einstecken, was laut Trainer Iker Romero nicht regelkonform geahndet wurde. Foto: /Marco Wolf

Bietigheim und Eisenach trennen sich 31:31 (16:12)-unentschieden. Dadurch verringert sich der Rückstand der SG BBM auf den Aufstiegsrang, auf den der ThSV springt, nur marginal auf fünf Punkte.

Die Handballer der SG BBM Bietigheim haben am Mittwochabend einen Rückschlag bei ihrer Aufholjagd auf den zweiten Aufstiegsplatz hinnehmen müssen. Die Mannschaft von Trainer Iker Romero kontrollierte die Partie gegen den ThSV Eisenach über weite Strecken und führte fast durchgehend von der 22. bis zur 60. Minute. Doch am Ende mussten sich die Bietigheimer mit einem 31:31 (16:12)-Unentschieden zufrieden geben, wodurch der Rückstand auf Rang zwei nur marginal auf fünf Punkte schrumpfte. „Das tut weh“, sagen Trainer Romero und sein verlängerter Arm auf der Platte, Juan de la Peña, unisono.

Aufgeben werden die SG-Handballer aber nicht. „Wir haben noch vier Spiele und damit acht Zähler zu spielen. Wir wollen keine weiteren Minuspunkte mehr bekommen. Das ist unser Ziel“, berichtet Romero. Und SG-Torhüter Frederik Genz ergänzt: „Wir schenken keine Punkte her und werden bis zum Umfallen kämpfen.“

Eisenach mit bester Ausgangslage

Die beste Ausgangslage auf diesen zweiten Aufstiegsplatz hinter HBW Balingen-Weilstetten hat im Saisonendspurt aber der ThSV Eisenach, der durch den Punktgewinn in der Ege-Trans-Arena und der zeitgleichen 27:28-Heimniederlage des TuS N-Lübecke gegen die HSG Nordhorn-Lingen auf Rang zwei gesprungen ist. „Wir sind jetzt wieder Zweiter und haben ein super Torverhältnis. Es liegt alles in unserer Hand“, ist sich ThSV-Trainer Misha Kaufmann sicher.

Was für beide Mannschaften vor 2502 Zuschauern auf dem Spiel stand, merkte man von der ersten Sekunde. Die Defensivreihen dominierten die erste Halbzeit mit jeweils sehr gut aufgelegten Torhütern – Genz auf Seiten der SG BBM und Johannes Jepsen bei den Gästen. Nach 20 Minuten stand es gerade einmal 9:9.

Für Unmut auf Seiten der Bietigheimer sorgte mehr als einmal die sehr harte Gangart der Eisenacher, die das Schiedsrichter-Duo Jan und Manuel Lier nicht immer ahndete. Dennoch kassierten die Gäste sieben Zeitstrafen – fünf davon in der ersten Halbzeit.

„Wir haben diesen Punkt nicht wegen der Unparteiischen verloren. Aber wenn man die gesamte Saison betrachtet, fehlt uns in manchen Situationen der Respekt der Schiedsrichter“, berichtet Romero. „Heute waren beispielsweise drei Aktionen gegen Dominik Claus aus meiner Sicht Rote Karten.“ De la Peña nimmt die Regelauslegung der Unparteiischen dagegen gelassener. „Die Eisenacher waren ein bisschen hart in der ersten Halbzeit – und die Schiedsrichter pfeifen halt das, was sie sehen. Wir sind aber noch härter“, erklärt er. Dennoch kochten die Emotionen hoch. Nach einem Foul von ThSV-Kreisläufer Peter Walz an SG-Rückraumspieler Nikola Vlahovic kam es zu einer Rudelbildung (24.).

SG BBM zieht auf 17:12 davon

Diese gefühlte Benachteiligung durch die Schiedsrichter setzte bei den Bietigheimern aber sogar zusätzliche Kräfte frei. Sie zogen von 10:10 (21.) auf 17:12 (31.) davon. Tor um Tor knapsten die Eisenacher aber wieder von dem SG-Vorsprung ab. In der 50. Minute glich der beste Torschütze der Zweiten Liga, Fynn Hangstein, zum 24:24 aus.

Die Gastgeber fanden aber die richtige Antwort und setzten sich wieder auf zwei Tore ab. Doch sie machten den Sack nicht zu. Und nachdem die Eisenacher jeweils in Überzahl, weil sie ihren Schlussmann für einen zusätzlichen Feldspieler von der Platte genommen hatten, auf 30:31 verkürzt hatten (59.), vertändelte Claus bei noch gut 30 Sekunden auf der Uhr den Ball, sodass die Gäste zum Ausgleich kamen.

„Ich bin stolz auf mein Team. Wir haben bis zur letzten Sekunde mit allen unseren Waffen gekämpft“, zollt SG-Trainer Romero seinem Team dennoch Respekt.

 
 
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