SG BBM Bietigheim schlägt TV Hüttenberg Triumphale Rückkehr in die Arena

Von Andreas Eberle
Die Handballer der SG BBM Bietigheim feiern mit ihren Fans den Heimsieg gegen Hüttenberg. Hier reißen Alexander Pfeifer, Sven Weßeling und Lukas Süsser bei La Ola die Arme hoch. ⇥ Foto: Marco Wolf

Die SG BBM Bietigheim bezwingt den TV Hüttenberg vor 1700 Fans mit 35:28. Trainer Romero belohnt die Spieler mit einigen freien Tagen – und mahnt mehr Konstanz an.

Exakt 386 Tage haben die Zweitliga-Handballer der SG BBM Bietigheim und ihre Fans sehnsüchtig auf den Moment gewartet: Nach mehr als einem Jahr Abstinenz und vielen Heimspielen in der Viadukthalle durften sie endlich mal wieder in der EgeTrans-Arena auflaufen respektive jubeln. Für Trainer Iker Romero und die Neuzugänge war das Duell gegen den TV Hüttenberg sogar die Premiere in der schmucken Spielstätte im Ellental.

Zu dem besonderen Anlass passte am Ende auch das Ergebnis: Bietigheim schlug das Überraschungsteam aus Mittelhessen vor 1702 Zuschauern nach einer starken Vorstellung mit 35:28. Mit einem nun wieder ausgeglichenen Punktestand von 9:9 Zählern bleibt die als Mitfavorit angetretene SG BBM als Neunter im breiten Tabellenmittelfeld – wobei sich Romero den Blick aufs Klassement zurzeit ohnehin verkneift. „Die Tabelle ist verrückt. Es geht Woche für Woche rauf und runter. Darum macht es nur Sinn, immer aufs nächste Spiel zu schauen“, stellte der spanische Ex-Weltmeister fest.

Freie Tage zum Abschalten

Jenes findet wegen der Länderspielpause erst am 14. November statt – beim HSC Coburg, dem neuen Klub des Bietigheimer Ex-Trainers Brian Ankersen. Bis zum nächsten Training am Freitag gesteht Romero seinen Schützlingen nun ein paar freie Tage zu. „Sie müssen auch mal den Kopf frei bekommen und sich erholen“, so die Begründung.

Gegen Hüttenberg waren die Schwaben mit dem Kopf voll bei der Sache. Nur in der Anfangsphase lag der ersatzgeschwächte TVH, der krankheitsbedingt auf die erfahrenen Haudegen Tobias Hahn und Christian Rompf verzichten musste, mit 3:1 vorne. Ansonsten gab die Spielgemeinschaft bei der Rückkehr in ihr „Wohnzimmer“ den Ton an. Sie nutzte die Schwächen der Gästeabwehr gnadenlos aus und kam von allen Positionen zum Torerfolg – und das, obwohl mit dem gesundheitlich angeschlagenen Dominik Claus ein Aktivposten im Rückraum wie gehabt fehlte. Zur Pause lag die Romero-Sieben dank drei Treffer am Stück leistungsgerecht mit 16:12 vorne.

Weßeling sticht Mappes aus

In Torlaune waren die üblichen Verdächtigen: Sven Weßeling avancierte mit zehn Treffern zum Topwerfer des Abends und verwandelte auch jeden seiner sechs Siebenmeter gewohnt souverän. Damit entschied der 23-jährige Rechtshänder zugleich das Duell der Zweitliga-Torjäger gegen Dominik Mappes knapp für sich – Hüttenbergs Spielmacher hatte am Ende einen Treffer weniger auf dem Konto. Mit traumwandlerischer Sicherheit trafen auch die Außen Christian Schäfer (8 Tore) und Alexander Pfeifer (4). Letzterer war so gut aufgelegt, dass der wieder fitte Ex-Kapitän Jan Asmuth diesmal noch nicht zum Zug kam.

Gut reagiert in kritischer Phase

 In der zweiten Hälfte bäumte sich der als Tabellendritter angereiste TVH kurzzeitig noch mal auf und kam auf 17:18 (39.) und 18:19 (40.) heran. Doch letztlich hatte Bietigheim den längeren Atem und mehr Klasse auf dem Feld. „Als es eng geworden ist, haben wir diesmal nicht unseren Kopf und die Körpersprache verloren, sondern gut reagiert“, lobte Romero, wie sein Team gerade auch mit kritischen Phasen umging. „In der zweiten Halbzeit sind uns die Kräfte ausgegangen“, musste derweil sein Hüttenberger Kollege Johannes Wohlrab eingestehen.

Am Ende sprachen beide Trainer von einem verdienten Bietigheimer Sieg, den Romero aber als zu deutlich empfand. Bei aller Freude über die Topleistung seiner SG fand der 1,96-Meter-Hüne aus dem Baskenland auch diesmal noch ein Härchen in der Suppe: „Wir sind willig und im Moment gut drauf, aber wir brauchen noch mehr Konstanz.“

 
 
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