SG BBM Bietigheim SG-Express ist für Hagen zu schnell

Von Michael Nachreiner
Dominik Claus (Mitte) war auch von Hagen kaum zu stoppen. Mit sieben Treffern war der Linkshänder der beste Werfer der SG BBM. Ebenso erfolgreich waren Tom Wolf und Alexander Velz. Foto: /Marco Wolf

Durch Tempohandball hat Bietigheim beim 31:28-Heimsieg in der Bundesliga gegen den VfL Eintracht immer eine passende Antwort parat, wenn die Gäste Momentum bekommen.

Die Handballer der SG BBM Bietigheim haben einen Lauf. Mit dem 31:28 (16:12)-Heimsieg am Mittwochabend gegen den VfL Eintracht Hagen baute die Mannschaft von Trainer Iker Romero ihre Serie auf fünf Spiele ohne Niederlage in der Zweiten Bundesliga aus. „Wir waren von Beginn an dominant, auch wenn wir Hagen nicht an die Wand gespielt haben. Das ist aber auch nicht der Anspruch, wenn man sich den Kader der Hagener anschaut. Vor der Saison hätte ich gesagt, der VfL ist ein Aufstiegsaspirant“, erklärt SG-Rückraumspieler Dominik Claus.

Abwehr steht sehr stabil

Schlüssel zum Erfolg war eine stabile Abwehr in Verbindung mit einem hervorragend aufgelegten Konstantin Poltrum im Kasten, der die kompletten 60 Minuten durchspielte, weil sich Frederik Genz kurzfristig krank abgemeldet hatte. „Wir sind aktuell alle gallig auf den Ball und haben relativ viele Ballgewinne“, berichtet Claus. „Das hängt auch mit der Abwehr von Iker Romero zusammen, wie er sie spielen will.“

Und das, obwohl die Bietigheimer einen Spieler der Gäste überhaupt nicht in den Griff bekamen. Der Iraner Pouya Nourouzinezhad diktierte nicht nur das Tempo der Hagener, sondern war mit elf Toren auch der treffsicherste Akteur auf der Platte in der Halle am Viadukt. „Dass wir ihn nicht bei ein, zwei Toren halten, ist ein stückweit normal. Dafür hatten wir den Rest gut unter Kontrolle“, erklärt Claus.

Frühe Vier-Tore-Führung

Die Bietigheimer setzten sich bereits früh ab. Von 3:3 (7.) zogen sie auf 8:4 (15.) davon. Und sie hätten sogar fast für eine kleine Vorentscheidung schon in der ersten Halbzeit sorgen können. Doch sie ließen zu viele gute Gelegenheiten aus. So scheiterten in den ersten fünf Minuten unter anderem Fabian Wiederstein und Alexander Pfeifer in Eins-gegen-null-Situationen am Hagener Torwart Tobias Mahncke, der später auch den einzigen Siebenmeter in der ersten Halbzeit von Christian Schäfer parierte.

Überhaupt war es in der ersten Halbzeit ein Spiel der beiden Schlussleute. Sowohl Mahncke auf Seiten der Gäste als auch Poltrum bei den Bietigheimern glänzten mit mehreren Paraden.

SG findet immer richtige Antwort

Nach dem Seitenwechsel verkürzten die Hagener den 12:16-Pausenrückstand innerhalb der ersten gut zwölf Minuten auf einen Treffer – 21:22 (43.). Doch das Spiel gekippt bekamen sie nicht. Die Bietigheimer hatten immer die richtige Antwort parat. „Was uns aktuell auszeichnet, ist, dass wir viel Tempo gehen. Da hat man gar keine Zeit, wirklich darüber nachzudenken, wie es steht und wie lange noch zu spielen ist. Man läuft einfach“, sagt Claus. „Je weniger man sich einen Kopf macht, desto besser läuft es.“

Beim 26:22 waren die Bietigheimer wieder auf vier Tore davongezogen (49.). Diesen Vorsprung ließen sie sich in der Schlussphase nicht mehr nehmen.

Trotz der Niederlage war auch Gästetrainer Stefan Neff zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. „Ich kann dem Team keinen Vorwurf machen“, erklärt er, kritisiert allerdings, dass „ wir zu viele Zweikämpfe im Abwehrzentrum verloren haben sowie vor allem in der ersten Halbzeit einige Male zu überhastet abgeschlossen haben und so in Tempogegenstöße gelaufen sind.“

 
 
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