SG BBM Bietigheim tritt in Nantes an Wiedersehen mit Woller an der Loire

Von bzh
Hier jubeln Fie Woller (links) und Karolina Kudlacz-Gloc noch gemeinsam im Bietigheimer Trikot. Am Sonntag stehen sich beide in Nantes als Gegnerinnen gegenüber.  ⇥ Foto: Marco Wolf

Die SG BBM Bietigheim tritt zum Auftakt der European-League-Gruppenphase beim Titelverteidiger Les Neptunes de Nantes an – mit dem Vorsatz, die schwarze Serie gegen französische Teams zu beenden.

Frankreich, Polen und Rumänien – das sind in den nächsten Wochen die Ziele der Bietigheimer Handballerinnen in der Gruppenphase der European League. Los geht es am Sonntag, 16 Uhr, mit dem Gastspiel bei Les Neptunes de Nantes.

Gleich zum Auftakt bekommt es die SG mit dem Titelverteidiger zu tun. Nantes gewann im Mai 2021 das Final Four-Turnier. Im Halbfinale wurde CS Minaur Baia Mare besiegt, im Endspiel Siofok KC. Dabei konnten sich die Französinnen auf ihre schwedische „Tormaschine“ Nathalie Hagman verlassen. Die Linkshänderin sorgte kürzlich bei der WM in Spanien für einen neuen Rekord: 19 Treffer in einem Spiel. Die 30-jährige Rechtsaußen hält zusammen mit Bietigheims Karolina Kudlacz-Gloc auch die EM-Bestmarke. Die Polin hatte schon 2006 bei der EM 17 Mal getroffen, 2018 zog Hagman gleich.

Markus Gaugisch will Hagmans Torhunger mit einfachen Mitteln bremsen. „Wir müssen sie nerven“, fordert der SG-Trainer. „Sie will immer werfen, das müssen wir ihr aber schwer machen.“ Beeindruckt hat ihn beim Videostudium Spielmacherin Carin Strømberg. „Sie ist der Dreh- und Angelpunkt des Teams. Wir müssen ihre Kreise einengen.“

Zu einem Wiedersehen kommt es an der Loire mit Fie Woller. Die von 2016 bis 2020 für Bietigheim aktive Linksaußen läuft seit dieser Saison für Nantes auf. Mit Mai Kragballe Nielsen spielt seit dem Jahreswechsel eine weitere Dänin für „Les Neptunes“. Die Mittelspielerin, in der heimischen Liga die Nummer eins der Torschützenliste, kam aus Randers nach Nantes.

Die SG will eine schwarze Serie beenden. Sechsmal hat das Viadukt-Team bisher in europäischen Pokalwettbewerben gegen französische Gegner gespielt. Alle sechs Vergleiche gingen verloren. Viermal war Metz besser, zweimal Brest überlegen. Mit dem, was war, beschäftigt sich Gaugisch wenig. Für den 47-jährigen Gymnasiallehrer zählt die aktuelle Situation. Die macht trotz seines Hinweises, dass „Nantes schon eine sehr gute Mannschaft ist“, Hoffnung auf den ersten Sieg. Die bisherigen 15 Pflichtspiele dieser Saison haben die SG-Ladies zumeist überzeugend gewonnen. Der Erfolgshunger ist groß. Nachdem die erhoffte Wildcard für die Champions League ausblieb, will man sich in der European League schadlos halten und weit kommen. Ein Erfolg in Nantes wäre dafür eine perfekte Grundlage.

Komplett kann die SG in der Bretagne voraussichtlich nicht antreten. Torhüterin Melinda Szikora fehlt nach ihrer Corona-Quarantäne noch die körperliche Fitness, Linksaußen Veronika Malá zwickte es im Donnerstagstraining im Oberschenkel. Antje Lauenroth könnte die Lücke von Malá problemlos schließen. Die SG startete bereits am Freitagabend in Richtung Atlantik. „Wir haben gute Erfahrungen gemacht, mit dem Bus über Nacht anzureisen, dann einen Tag zum Schlafen und zum Trainieren zu haben“, erläutert Gaugisch.

Info Live übertragen wird das SG-Spiel am Sonntag ab 16 Uhr im Internet.

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