SG BBM Bietigheim unterliegt bei der HSG Nordhorn-Lingen Kein Punkt nach Krimi in der Lieblingsarena

Von Andreas Eberle
Tim Dahlhaus (links) war am Mittwochabend in Nordhorn mit fünf Toren der zweitbeste SG-Werfer. ⇥ Foto: Werner Scholz

Die SG BBM verliert bei der Zweitliga-Heimmacht HSG Nordhorn-Lingen knapp mit 24:25. Trainer Iker Romero macht seinem Team nach einem Fehlstart Beine.

Im Euregium haben sich die Zweitliga-Handballer der SG BBM Bietigheim in den vergangenen Jahren immer ganz besonders wohl gefühlt. Drei Siege und zwei Unentschieden lautete ihre Erfolgsbilanz in der Mehrzweckhalle der HSG Nordhorn-Lingen. Am Mittwochabend gab’s nun aber das Kontrastprogramm: Die Mannen in den blauen Trikots liefen frustriert, ausgelaugt und ohne Punktgewinn vom Feld. Nach packenden 60 Minuten hatten sie das Duell beim Bundesliga-Absteiger knapp mit 24:25 verloren. Während die zu Hause weiter ungeschlagenen Niedersachsen nun den Anschluss an die Spitzengruppe hergestellt haben, hinken die Schwaben den Erwartungen wie gehabt noch hinterher. Mit 7:9 Zählern belegen sie nur Rang neun. 

Emotionale Auszeit

Der SG-Tross war bereits am Dienstagmittag angereist, um sich vor Ort gewissenhaft auf die Partie vorbereiten zu können. Doch so wirklich munter und ausgeruht war die Bietigheimer Sieben am Folgetag zunächst nicht. Nach vier Minuten lag sie bereits mit 0:4 hinten, worauf Trainer Iker Romero eine frühe erste Auszeit nahm. Mit einer emotionalen und lauten Ansprache versuchte der Spanier, seine Mannschaft aufzuwecken – und hatte damit Erfolg. Nachdem Markus Stegefelt gar noch auf 5:0 für Nordhorn erhöht hatte, beschloss auch die SG BBM, mitzuspielen. Die Abwehr betrieb ihren Job fortan mit mehr Ernsthaftigkeit. Und im Angriff vermieden die Gäste die technischen Fehler, mit denen sie den Gegner zuvor noch zu Tempogegenstößen eingeladen hatten. 

Top-Torjäger Sven Weßeling, der am vergangenen Freitag beim 33:30-Heimsieg gegen Aue erstmals in dieser Saison leer ausgegangen war, gelang mit seinem zweiten Treffer der 7:7-Ausgleich. Nach einer Viertelstunde begann das Duell also wieder von vorne. Die Gäste hatten gerade noch so die Kurve bekommen. Speziell in der ersten Hälfte stellten die Außenspieler die Kollegen aus dem Rückraum in den Schatten. HSG-Linksaußen Lasse Seidel trug fünf Tore zur Nordhorner 13:11-Pausenführung bei. Auf genauso viele Treffer kamen auf der Gegenseite Alexander Pfeifer (3) und Christian Schäfer (2), nur eben gemeinsam.

Nach dem Seitenwechsel lieferten sich beide Mannschaften ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Der Gastgeber erlaubte sich nun selbst eine neunminütige Flaute mit nur einem erzielten Treffer. Die SG BBM nutzte diese Schwächephase zu ihrer ersten und letztlich auch einzigen Führung: Weßeling traf per Siebenmeter zum 15:14 (38.). Der frühere Emsdettener war am Ende mit sechs Toren einmal mehr Bietigheims Topwerfer. Zu den weiteren Aktivposten zählten sein ebenfalls schießwütiger Rückraum-Kollege Tim Dahlhaus sowie der leichtfüßige Youngster Max Öhler.

Der Vorsprung war allerdings gleich wieder weg, und die HSG übernahm wieder die Vorherrschaft in der eigenen Halle. Obwohl der baskische Trainer-Vulkan Romero an der Seitenlinie immer aktiver wurde und seine Schützlinge bis zum Schluss verbissen kämpften, reichte es diesmal nicht mehr zu einem Bietigheimer Erfolgserlebnis im Euregium. Das abschließende Tor von Paco Barthe zum 24:25 Sekunden vor Spielende kam zu spät.

 
 
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