SG BBM Bietigheim Vestergaard-Team erkauft sich Sieg in Neckarsulm teuer

Von Michael Nachreiner
Isabelle Andersson (links) hat ihre Dynamik nur zehn Minuten in die Waagschale werfen können. Die Schwedin verdrehte sich bereits nach zehn Minuten das rechte Knie. Foto: Eibner-Pressefoto/Bernd Leitner/Eibner-Pressefoto/Bernd Leitner

Rückraumspielerin Isabelle Andersson von der SG BBM Bietigheim verdreht sich beim 27:24 bei der Sport-Union das Knie mit Verdacht auf einen Kreuzbandriss.

Gerade noch mit einem blauen Auge sind die Handballerinnen der SG BBM Bietigheim bei ihrem Gastspiel bei der Sport-Union Neckarsulm davongekommen. Die Mannschaft von Trainer Jakob Vestergaard gewann mit 27:24 (12:12). Die Bietigheimerinnen erkauften sich den Sieg aber teuer. Isabelle Andersson verdrehte sich ohne Fremdeinwirkung beim Abstoppen ihr rechtes Knie. Der Verdacht: Kreuzbandriss. „Ich weiß es noch nicht. Sie muss jetzt ein paar Untersuchungen machen lassen“, erklärt Vestergaard.

Andersson ist die nächste Spielerin im Lazarett der SG BBM. Aus dem zweiwöchigen Nationalmannschaftsfenster waren bereits die Niederländerinnen Inger Smits krank und Kelly Dulfer verletzt zurückgekehrt und fehlten in der Ballei. Anne With Johansen, die seit rund vier Wochen nicht trainiert hatte, und Kaba Gassama, die ebenfalls angeschlagen von der spanischen Nationalmannschaft zurückgekommen war, stellten sich in den Dienst der Mannschaft und standen Vestergaard wenigstens für Kurzeinsätze zur Verfügung.

Kritik an Ansetzung erneuert

Der SG-Coach erneuerte nach dem hart erkämpften Auswärtssieg seine Kritik an der Terminierung der Partie. „Ich verstehe nicht, wie man in Deutschland so eine Partie ansetzen kann und warum man nicht die besten Spielerinnen besser schützt. Das war nicht fair, dass wir mit so einer Vorbereitung – wir hatten praktisch kein Training – spielen mussten. Dazu hatten die meisten meiner Spielerinnen in den letzten elf Tagen sechs Partien mit ihren Nationalmannschaften“, ärgert sich Vestergaard.

Nach der zweiwöchigen Trainingspause war zu Beginn viel Sand im Getriebe bei den Bietigheimerinnen. Das Zusammenspiel klappte überhaupt nicht, immer wieder kamen Pässe nicht an. Die Neckarsulmerinnen konnten aber kaum Kapital daraus schlagen. Denn auch sie leisteten sich einen technischen Fehler nach dem anderen. So holten die Gäste in Hälfte eins zunächst den 3:5-, dann den 5:8 und zuletzt den 10:12-Rückstand wieder auf.

Entscheidung in Schlussphase

Auch nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel eng – zunächst wieder mit leichten Vorteilen für die Neckarsulmerinnen, weil Valentina Salamakha im Kasten zu einem fast unüberwindlichen Bollwerk wurde und Arwen Gorb im Angriff aufdrehte. Erst rund acht Minuten vor dem Ende gingen die Bietigheimerinnen zum dritten Mal in dieser Partie nach dem 1:0 zu Beginn und dem 13:12 direkt nach der Pause in Führung. Dieses Mal nutzten sie aber die insgesamt sechste Zwei-Minuten-Strafe gegen die Sport-Union, um sich sogar auf 24:22 abzusetzen (56.). Und diesen Vorsprung ließen sich die Gäste nicht mehr nehmen. „In der zweiten Halbzeit war unsere Abwehr ein bisschen besser. Vor allem Klara Birtic hat es in der Defensive hervorragend gemacht. Außerdem haben wir Xenia Smits in sehr gute Abschlusspositionen gebracht“, berichtet Vestergaard.

 
 
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