SG BBM Bietigheim Von den Playoffs bis zum Aus ist noch alles drin

Von bzh
Inger Smits will mit der SG BBM in der Champions League unbedingt weiterkommen. Hier setzt die Spielmacherin im Heimduell gegen CSM Bucuresti (rechts Emilie Arntzen) zum Wurf an. Foto: Marco Wolf

Die Handballerinnen der SG BBM Bietigheim treten in der Champions League beim direkten Konkurrenten Ferencváros in Budapest an. Das Team will in den verbleibenden beiden Spielen noch Rang vier in der Gruppe A erobern.

Zwei Gruppenspiele hat die SG BBM Bietigheim in der Champions League der Handballerinnen noch zu absolvieren. Zwei Siege würden das sichere Weiterkommen bringen. Nur einer könnte bei ungünstigen Resultaten der Konkurrenz das Aus bedeuten. An diesem Samstag (16 Uhr/Live auf Dazn.com) spielt die SG (10:14 Punkte) beim direkten Konkurrenten FTC Ferencváros (11:13) in Budapest. Zum Abschluss der Gruppenphase erwartet der Deutsche Meister dann am Sonntag, 12. Februar (14 Uhr), den Tabellenletzten DHK Banik Most aus Tschechien in der Ludwigsburger MHP-Arena.

„Fradi“ ist heiß auf Revanche

In den beiden jeweils acht Teams umfassenden Vorrundengruppen der Königsklasse sind insgesamt 96 Partien absolviert. Das überraschendste Resultat war der hohe 40:20-Heimsieg der SG am zweiten Spieltag gegen Ferencváros. Bietigheim wurde nach der überragenden Vorstellung schon als Final-Four-Anwärter gesehen, auf die Ungarinnen prasselte in der Heimat dagegen viel Kritik ein. Auch weil das FTC-Team selbstbewusst die Teilnahme am Final Four in Budapest als Saisonziel ausgegeben hatte. Entsprechend heiß ist die Mannschaft um die deutschen Nationalspielerinnen Emily Bölk und Alicia Stolle sowie die ehemalige Bietigheimerin Angela Malestein auf eine eindrucksvolle Revanche.

Während Stolle, die sich im Hinspiel die Hand brach und länger ausfiel, bisher keine große Rolle spielte, sind Bölk (55 Treffer) und Malestein (47) neben Katrin Gitta Klujber (78) die besten Werferinnen von „Fradi“, wie der Traditionsklub überall in Ungarn genannt wird. Weltklasse verkörpern auch die Serbinnen Dragana Cvijic und Andrea Lekic sowie die französische Weltmeisterin und Olympiasiegerin Beatrice Edwige.

Auf Bietigheims Defensive um Xenia Smits, Kelly Dulfer und Kaba Gassama sowie die Torhüterinnen Melinda Szikora und Gabriela Moreschi kommt Schwerstarbeit zu. Szkiora hat ein halbes Heimspiel. Die Ungarin hütete von 2013 bis 2019 das Gehäuse von Ferencváros, spielte in Budapest unter anderem mit Laura Steinbach, der Frau des SG-Männertrainers Iker Romero, zusammen.

Bietigheimer Akku ist voll

Das Viadukt-Team reiste bereits am Donnerstag mit dem Flugzeug nach Budapest. „Das wird ein besonderes Spiel in einer Halle voller heißblütiger Fans“ erwartet Markus Gaugisch. Weniger Sorgen als der mentale Druck macht dem SG-Trainer die körperliche Verfassung seiner Mannschaft. „Außer den Langzeitverletzten Danick Snelder und Antje Döll sind alle fit. Es war gut, dass wir keine englische Woche hatten und den Akku aufladen konnten“, erklärte Gaugisch, der auch die zuletzt angeschlagene Roos Daleman wieder an Bord hat.

Trainer beklagt fehlendes Glück

Der Sieg allein wäre enorm wichtig und er würde auch die Chance auf den vierten Platz erhöhen. „Wir müssen weiterkommen, aber es muss auch unser Ziel sein, noch Vierter zu werden“, fordert Spielmacherin Inger Smits. „Dann hätten wir in der Playoff-Runde einen leichteren Gegner und bessere Chancen.“ Darauf spekuliert auch Gaugisch, der aber auch warnt: „Von den Playoffs bis zum Rausfliegen ist noch alles möglich.“ Wobei ein Ausscheiden in seinen Augen extrem bitter wäre: „Wir haben in der Champions League bisher überwiegend gut gespielt. Leider fehlte in den letzten beiden Partien das Glück.“  bzh

 
 
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