SG BBM Bietigheim Würdiger Abschied aus der Halle am Viadukt

Von Lisa Taduschewski und Niklas Braiger
Für die SG BBM Bietigheim um Karolina Kudlacz-Gloc war es die letzte Partie in der Halle am Viadukt. Ab jetzt geht es nach Ludwigsburg. Foto: Marco Wolf

Bei dem 31:20-Erfolg steht die SG BBM Bietigheim vor allem Defensiv enorm stabil. Dortmund hat mächtig Probleme mit der harten Gangart. 

Im Nachholspiel in der Handball Bundesliga der Frauen gegen Borussia Dortmund verabschiedete sich die SG BBM Bietigheim mit einem 31:20-Sieg gebührend von der Stadt und der Halle am Viadukt. Im letzten Spiel in der Sportstätte hatten die Fans Banner an den Wänden verteilt und die Spielerinnen drehten Ehrenrunden, an dem Ort, wo sie große Erfolge zelebrieren durften. „Ich habe gerne hier gespielt, es ist schon ein bisschen Trauer“, sagt Xenia Smits nach der Partie über das finale Spiel. Trainer Jakob Vestergaard hingegen war bereits heiß auf Ludwigsburg: „Es war eine super Stimmung noch einmal. Ich fande heute war die Halle überragend gut. Aber jetzt gehen wir in die MHP-Arena und da ist es auch normalerweise überragend.“

BVB ohne Chance auf Rang zwei

Die Ruhrpottlerinnen auf der Gegenseite verspielten mit der Niederlage die Chance auf Platz zwei. Der Rückstand auf die HSG Bensheim/Auerbach beträgt jetzt drei Punkte bei noch einem übrigen Spiel. Insbesondere an der Bietigheimer Defensive scheiterten die Schwarz-gelben häufig. BVB-Kreisläuferin Lisa Antl zollte insbesondere Kapitänin Xenia Smits Respekt: „Sie ist die vielleicht beste Abwehrspielerin der Welt. Es macht deutlich mehr Spaß, mit ihr zu spielen.“ Die Rückraumspielerin zeigte sich nach der Partie demütig: „Natürlich fühle ich mich da geehrt. Ich glaube, dass wir eine gute Abwehr hingestellt haben im Gesamtpaket. Wir haben echt hart mit dem Kreis gearbeitet, da Lisa sicherlich hart leiden müssen“, erzählt Smits.

Zu Beginn der Partie erarbeiteten sich die Hausherren einen Vorsprung von vier Toren (16.). Dortmund kam maximal auf einen Zähler Rückstand im Laufe der Zeit, was dafür spricht, dass nicht nur Bietigheims Abwehr gute Leistungen zeigte. Auch SG BBM-Torhüterin Gabriela Moreschi glänzte mit einigen überragenden Paraden und trug damit maßgeblich bei, dass die Bietigheimerinnen nach den ersten dreißig Minuten mit 16:11 einen Fünf-Tore Vorsprung genießen konnten.

Jedoch merkte man auch, dass bei Dortmund einige Nationalspieler in ihrem Kader stehen, die immer wieder am Drücker blieben und das Spiel knapp hielten. Jedoch gaben die SG BBM-Ladies zu keinem Zeitpunkt ihre Führung auf. Selbst dann nicht, als in der zweiten Halbzeit, sich Ungenauigkeiten in das Spiel der Gastgeberinnen schlichen.

Auch da ließ die SG kein Momentum zu, sodass bereits fünf Minuten vor Spielschluss, als es 28:20 stand, klar war, dass Bietigheim sich mit einem letzten Sieg in dieser Halle bescherte. Die Fans standen auf und feierten lautstark die abschließenden Tore, Chancen und auch alles, was Bietigheims Torhüterin Moreschi entschärfte.

Moreschi mit Mega-Vorlage

Doch nicht nur Defensiv hat die Brasilianerin ihre Hände im Spiel. Drei Minuten vor Schluss rettet sie per Flipper-Parade den Ball vor der Linie und setzt zum Konterpass für Veronika Malá an. Im ersten Moment scheint der Ball für die Tschechin unerreichbar, doch kriegt sie den Ball per Kempa noch in der Luft und verwertet zum 29:20 (58.). „Ich weiß selber nicht, wie der angekommen ist“, sagt Moreschi nach der Partie.

Auch Coach Vestergaard zeigte sich nach Abpfiff sichtlich zufrieden mit seiner Hintermannschaft: „Wir haben mit elf gewonnen gegen Dortmund. Wir haben gute Abwehr gespielt mit dem Fokus auf Bewegung und Aggressivität und das hat gut funktioniert.“

 
 
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