SG BBM verliert beim Angstgegner Dormagen Unerfreuliches Déjà-vu

Von Andreas Eberle
Ein Lichtblick: Torhüter Konstantin Poltrum war am Freitagabend bei der 20:21-Niederlage in Dormagen der beste Bietgheimer Handballer. ⇥ Foto: Marco Wolf

Die SG BBM verliert erneut gegen ihren Angstgegner TSV Bayer Dormagen und legt wie 2019 und 2020 einen Fehlstart in die Zweitliga-Saison hin.

Die Zweitliga-Handballer der SG BBM Bietigheim müssen sich so gefühlt haben wie Phil Connors. Die von Bill Murray verkörperte Hauptfigur wacht im Filmklassiker „Und täglich grüßt das Murmeltier“ Morgen für Morgen auf und erlebt dann in der Kleinstadt Punxsutawney stets denselben Tag aufs Neue. Die Bietigheimer Ballwerfer erlebten am Freitagabend gleich zwei unerfreuliche Déjà-vus auf einmal. Zum einen verloren sie beim TSV Bayer Dormagen knapp mit 20:21 (8:12), womit wie 2019 und 2020 erneut ein Fehlstart zu Buche steht – schon das Auftaktduell hatte die Sieben von Trainer Iker Romero gegen Eisenach zu Hause mit 26:29 in den Sand gesetzt. Zum anderen war der Gegner ein alter Bekannter, der eigentlich (fast) immer gewinnt, wenn er auf die SG BBM trifft. Der Heimerfolg am zweiten Spieltag war bereits der sechste Bayer-Sieg gegen die Schwaben in Serie. Von den letzten 14 Kräftemessen mit Dormagen hat Bietigheim nur zwei gewonnen, zuletzt im Jahr 2012. Mehr Angstgegner geht nicht.

Juzbasic als Spielverderber

Dass auch der zweite Saisonauftritt der SG misslang, hatte viel mit TSV-Torhüter Martin Juzbasic zu tun: Der 33-jährige Kroate hatte am Ende 13 Paraden sowie rund 40 Prozent abgewehrte Bälle in der Statistik stehen. Ehrensache, dass er nach der Pause auch die einzigen beiden SG-Siebenmeter von Christian Schäfer und Sven Weßeling parierte.

Schwacher Angriff

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Abschlussqualität bei den Gästen stark zu wünschen übrig ließ. Gerade im ersten Durchgang vergaben sie selbst Chancen der Kategorie todsicher. Jan Asmuth, Paco Barthe und Tim Dahlhaus lassen grüßen. Zum Glück für Bietigheim zeigte der neue Keeper Konstantin Poltrum eine ähnliche Glanzleistung wie Gegenüber Juzbasic und hielt so die Begegnung offen. Neben Poltrum wusste aus dem SG-Ensemble sonst nur noch der fünffache Torschütze Alexander Pfeifer, ein weiterer Neuzugang, auf dem linken Flügel zu gefallen.

Link gibt sein Comeback

Von Beginn an mussten sich beide Teams jedes Tor hart erarbeiten. Dormagen legte stets einen bis zwei Treffer vor, Bietigheim verkürzte oder glich aus – eine eigene Führung sprang allerdings nie heraus. Nach der ersten Zeitstrafe der Partie gegen Jan Asmuth warf Ian Hüter den TSV mit dem 11:8 erstmals mit drei Treffern in Front (28.). Romero reagierte, indem er den lange verletzten Jonas Link zu einem kurzen Comeback auf die Platte schickte. Der 29-jährige Spielmacher hatte in den vergangenen Wochen aufgrund eines gebrochenen Daumens gefehlt, wird aber noch eine Weile brauchen, bis er wieder der Alte ist.

Da die eigentlich gut stehende Bietigheimer Abwehr kurz vor der Pause mit den Gedanken offenbar schon in der Kabine war, durfte Jakub Sterba mit der letzten Sekunde sogar noch auf 12:8 für Dormagen erhöhen. Vier Tore Rückstand – das war für die Gäste eine happige Hypothek für die zweite Hälfte, erst recht mit Blick auf die bisher so miese Trefferquote.

Auch nach der Pause offenbarten die Protagonisten auf dem Feld große Defizite im Angriff. Die ersatzgeschwächte Heimmannschaft baute nun merklich ab. Bietigheim bekam Oberwasser und reduzierte sukzessive den Rückstand, ohne freilich mal eine richtige Dominanz aufzubauen.

Am Freitag kommt Emsdetten

In der Schlussphase schnupperte die Spielgemeinschaft beim 18:17 (54.) und 20:19 (58.) zweimal noch am Ausgleich, doch dieser wollte nicht mehr fallen. Juan de la Penas Tor zum 21:20-Endstand 15 Sekunden vor der Sirene kam zu spät. Die zweite Saisonniederlage im zweiten Punktspiel war besiegelt. Am Freitag (19 Uhr) geht’s in der Viadukthalle gegen Emsdetten weiter. So langsam scheint es für die SG BBM an der Zeit, mal wieder für ein Déjà-vu der angenehmen Sorte zu sorgen.

 
 
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