SG Sonnenhof spielt gegen Münster nur 0:0 Großaspach wartet vergeblich auf einen Elfmeterpfiff

Von Claus Pfitzer
Abstiegsduell: Kai Brünker (13) und Matthias Morys (vorne) von der SG Sonnenhof Großaspach im Vierkampf mit den Münsteranern Oliver Steurer (links) und Simon Scherder. Foto: Avanti/Ralf Poller

In der Dritten Liga trennen sich die SG Sonnenhof Großaspach und der SC Preußen Münster 0:0. Großaspach hadert mit Schiedsrichter Gerach.

Die Zeit der SG Sonnenhof Großaspach in der Dritten Liga geht dem Ende entgegen. Mit dem 0:0 gegen den ebenfalls vom Abstieg bedrohten SC Preußen Münster verkürzten die Großaspacher zwar den Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz auf zehn Punkte, aber die Spiele werden weniger, und da helfen nur Dreier. Da ist der eine Zähler vom Mittwochabend für den Klassenerhalt zu wenig, aber für den Abstieg noch zu viel.

Die Mannschaft von Trainer Hans-Jürgen Boysen stemmt sich in höchst prekärer Lage dagegen und ist nun seit drei Spielen ungeschlagen. Der erfahrene Coach hat dem Team Struktur und einen klaren Plan vermittelt. Tore schießen sowie Elfmeter gegen sein Team verhindern und für seine Mannschaft pfeifen kann er allerdings nicht. Das waren die Knackpunkte in den Spielen gegen Münster und zuvor in Ingolstadt. Beim Zweitliga-Absteiger mussten die Großaspacher am Sonntag das 1:1 durch einen unberechtigten Strafstoß hinnehmen. Und gegen die Preußen aus Westfalen verweigerte Zweitliga-Referee Timo Gerach der SG Sonnenhof am Mittwoch in der 84. Minute einen klaren Elfmeter.

„Der Schiedsrichter muss für uns einen Elfmeter pfeifen. Solche Dinge muss man erkennen. Das hat was mit Klasse zu tun“, haderte Boysen mit dem Spielleiter aus dem pfälzischen Landau, der das Foul von Münsters Torhüter Max Schulze Niehues am Großaspacher Dominik Martinovic knapp hinter der Strafraumgrenze nicht mit Strafstoß ahndete. „Dominik hätte eingefädelt“, berichtete Boysen von der Erklärung, die er vom Unparteiischen bekommen hatte, und war sich auch in diesem Punkt sicher: „Martinovic wäre frei durchgewesen. Da lässt er sich doch nicht fallen.“ Eine Minute vor dieser strittigen Szene stand der kurz zuvor eingewechselte Martinovic bereits im Mittelpunkt. Nach einer Flanke von Niklas Sommer hob der 23-Jährige zum Flugkopfball ab, traf mit dieser spektakulären Aktion aber nur die Querlatte des Münsteraner Tores. Da im Gegenzug Gästespieler Seref Özcan mit einem Flachschuss das Großaspacher Gehäuse verfehlte, lagen die beiden besten Chancen der Partie binnen weniger Sekunden beieinander. Das lange ereignisarme Kellerduell hatte doch noch Fahrt aufgenommen.

Kein Interesse an Offensive

Ein Sieg der SG Sonnenhof wäre verdient gewesen, denn Münster hatte mit ganz wenigen Ausnahmen kurz vor der Pause und in der Schlussphase gar kein großes Interesse an einem Offensivspiel, stand weit hinten drin, ging kaum ins Risiko und überließ dem Boysen-Team weitgehend den Ball. In der ersten Halbzeit schien der Großaspacher Strafraum ein Sperrgebiet für die Preußen zu sein, in Hälfte zwei näherten sie sich ihm zumindest sporadisch und hielten sich häufiger in der Hälfte der SG Sonnenhof auf.

Gegen die gut organisierte und bei gegnerischen Angriffen zu einer Fünferkette aufgebauten Abwehrreihe waren die Gastgeber bei allem Engagement und Einsatzwillen nicht zwingend in ihren Aktionen und taten sich schwer, in die torgefährlichen Münsteraner Zonen zu kommen. Matthias Morys mit einem Flachschuss, der Schulze Niehues vor kein Problem stellte (12.), und Panagiotis Vlachodimos mit einer Direktabnahme (36.) nach einem Solo von Geburstagsskind Kai Brünker (wurde am Spieltag 26 Jahre alt) sowie mit einem beherzten Dribbling (78.) waren noch am ehesten am Führungstreffer dran, ehe sich Martinovic die Riesenchance beim Flugkopfball eröffnete.

Trotz der verlorenen zwei Punkte war Boysen zufrieden mit dem, was er von seinen Spielern gesehen hatte: „Die Mannschaft haut sich rein und spielt ordentlich Fußball. Das ist für mich wichtig. Uns war vorher klar, dass wir Geduld brauchen und keine zehn Chancen bekommen werden. Wichtig war, dass wir kein Gegentor bekommen haben.“

Zum dritten Mal innerhalb von zehn Tagen hatte der SG-Coach seine Startformation auf zehn Positionen verändert. In der Auswärtspartie am Samstag (14 Uhr) beim Aufstiegsanwärter Eintracht Braunschweig müssen Vlachodimos, Morys und Sebastian Bösel sicher pausieren. Alle drei sahen gegen Münster in der ersten Halbzeit ihre jeweils fünfte Gelbe Karte.

 
 
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