Der TSV Steinbach Haiger war dann doch eine Nummer zu groß für den SGV Freiberg und gewann im Stile einer Klasse-Mannschaft mit 2:0. Erst in der letzten Viertelstunde setzte der Neuling die Gäste aus Mittelhessen unter Druck und hätte mit etwas Glück vielleicht noch was holen können. „Da haben wir so gespielt, wie ich es mir von Anfang an gewünscht hätte, auch was die Mentalität angeht. Da haben wir viele Bälle vorne reingespielt, aber vergessen zu schießen. Steinbach ist offensiv die beste Mannschaft der Liga. Das ist Regionalliga-Spitze“, meinte SGV-Coach Ramon Gehrmann nach dem „verdienten Sieg“, der Gäste.
SGV Freiberg Erst in Überzahl auf Augenhöhe
Der Neuling SGV Freiberg verliert gegen den TSV Steinbach Haiger mit 0:2 und ist in der Regionalliga seit sechs Spielen sieglos.
Gelungener Trainer-Einstand
Bei denen feierte Trainer Pascal Bieler, der die Mannschaft erst Anfang der Woche übernommen hatte, einen gelungenen Einstand. „Ich blicke in glückliche Gesichter“, berichtete er von der Stimmungslage im Team. „Wir hatten viele Chancen, haben die Standards von Freiberg gut wegverteidigt und guten Fußball gespielt“, meinte der 36-jährige Ex-Profi.
Seine Mannschaft war aktiv, laufstark, spielte variabel und kam brandgefährlich über beide Seiten. Da schoben die Außenverteidiger Tim Kircher und Sasa Strujic immer wieder an. Häufig rückten bis zu acht Mann bis nahe an den gegnerischen Strafraum auf. Initiator war mit Übersicht und hoher Präsenz meist Dino Bisanovic aus dem zentralen Mittelfeld heraus. Die Freiberger hatten viel zu tun, sich gegen die Angriffswucht zu wehren, und machten das auch gut.
Nach fünf Minuten bot sich dem TSV die Mega-Chance zur Führung, aber Jonas Singer schob den Ball aus fünf Metern am Tor vorbei. Den Ausgleich an vergebenen Riesenmöglichkeiten stellte Marcel Sökler her, dessen Kopfball knapp am Gehäuse der Gäste vorbeiflog (9.). Zum Ende der ersten Halbzeit bot sich dem fleißigen Ruben Reisig die erneute Möglichkeit zur Freiberger Führung, aber seinen Kopfball lenkte TSV-Schlussmann Kevin Ibrahim um den Pfosten.
Freiberg kam gut rein in die zweite Hälfte, wurde dann aber von den mächtig auf den Führungstreffer drängenden Hessen zweimal über deren starke linke Seite geknackt. Das 1:0 bereitete Singer mit einem beherzten Solo vor, beim Abschluss scheiterte er zunächst an SGV-Torhüter Niclas Heimann, der den Ball abprallen ließ und Arif Güclü den Abstauber ermöglichte. (54.). Kaum fünf Sekunden war der eingewechselte Henri-Franck Ariel Tehe auf dem Platz, da fiel er im Strafraum über das Bein von Tino Bradara, der allerdings zuvor den Ball gespielt hatte. Das änderte nichts an der Elfmeterentscheidung, die Serkan Firat zum 2:0 nutzte (68.).
Zweimal Gelb in kürzester Zeit
Als sich Steinbach Haigers Sören Eismann innerhalb von ein paar Sekunden zwei Gelbe Karten und damit einen Platzverweis eingehandelt hatte (75.), übernahmen die Freiberger das Kommando, investierten viel, kamen aber kaum zu gefährlichen Abschlüssen. Als Keeper Ibrahim den Ball fallen ließ, rettete Yannick Langesberg vor dem einschussbereiten Marcel Sökler (85.), auch der junge Antonio Babic hatte kein Glück mit seinem Kopfball in der Nachspielzeit. Claus Pfitzer