SGV Freiberg Fußball Joker Barini trifft aus 35 Metern

Von Claus Pfitzer
Fünf Minuten nach der Einwechslung erfolgreich: SGV-Edeljoker Ouadie Barini nimmt nach seinem Traumtor zum 1:1 die Glückwünsche der Mitspieler entgegen. Foto: Sportbilder Karlsruhe/Michael Ripberger

Der Regionalligist SGV Freiberg holt gegen Kickers Offenbach ein 2:2. Der Torjäger trifft fünf Sekunden nach der Einwechslung.

Seit drei Spieltagen ist der Aufsteiger SGV Freiberg in der Regionalliga ungeschlagen. Im Ausweichstadion in Nöttingen bot die Mannschaft von Trainer Ramon Gehrmann nach anfänglichen Problemen auch den Offenbacher Kickers Paroli und holte ein nicht unverdientes 2:2. Den Glanzpunkt setzte Torjäger Ouadie Barini, der fünf Sekunden nach seiner Einwechslung mit einem Schuss aus 35 Metern den 1:1-Ausgleich erzielte.

Lob vom Gegner

„Freiberg war die bislang beste Mannschaft, gegen die wir gespielt haben“, lobte Kickers-Trainer Alexander Schmidt den Neuling. In der 90. Minute hielt Freibergs Torhüter Niclas Heimann, der schon in der ersten Halbzeit einige Male glänzend pariert hatte, mit einer Glanztat nach einem Kopfball von Philipp Hosiner den Punkt fest. „Das ist mein Lieblingstor, da haben wir wieder Glück gehabt“, freute sich Coach Gehrmann. In jenes Gehäuse hatte Marcel Sökler 92 Tage zuvor den 2:1-Siegtreffer beim FC Nöttingen in letzter Sekunde per Kopf erzielt und die Oberliga-Meisterschaft perfekt gemacht.

Der Freiberger Coach war begeistert vom Auftritt seiner Mannschaft ab der 30. Minute: „Wenn wir an uns und unsere fußballerische Qualität glauben, können wir jeden Gegner schlagen und auch gegen Homburg und Offenbach Punkte holen. Anfangs hatte meine Mannschaft gegen die früh anlaufenden Kickers Angst gehabt.“

Die Nöttinger leisteten eine perfekte Organisation, allerdings fiel die Zuschauerresonanz geringer aus als erwartet. Im Sicherheitsbereich fanden sich 320 Offenbacher Fans ein, die für eine tolle Stimmung sorgten. Rund 80 weitere Anhänger der Kickers, Fußballinteressierte aus der Region sowie einige Besucher aus Freiberg komplettierten die Zahl von 520 Zuschauern. Das alles wäre sicher auch im Wasenstadion zu stemmen gewesen.

Die Kickers, die endlich raus wollen aus der Regionalliga, beherrschten die ersten 30 Minuten und gingen durch ein Traumtor von Christian Derflinger schnell in Führung (3.). Eine Gesichtsverletzung von SGV-Innenverteidiger Jan Koch brachte kurioserweise die Wende. Trainer Gehrmann entschied sich kurzfristig um und wechselte statt eines Defensivspielers mit Barini eine Offensivkraft ein. „Ich habe ja meine Mannschaft bis dahin gesehen, und da kann ein Trainer schon mal eingreifen. Barini schießt immer ein Tor, wenn er reinkommt“, erzählte er hinterher.

Beobachtung von der Bank

„Plötzlich war ich drin. Ich hatte schon von der Bank aus beobachtet, dass der Offenbacher Torhüter oft hoch steht“, berichtete der 31-jährige Barini von seinem Geniestreich zum Ausgleich. „Wir hatten gefühlt alles im Griff und dann fällt aus dem Nichts das 1:1. Dann hat sich bei den Spielern der Kopf eingeschaltet, die sich gefragt haben, was sie hier für ein Tor kriegen. Danach war es ein offener Schlagabtausch“, meinte Kickers-Coach Schmidt hinterher.

Durch einen Kopfballtreffer von Marco Kehl-Gomez hatte Freiberg das Ergebnis rasch gedreht (37.). Den 2:2-Ausgleich erzielte Jakob Lemmer (53.). Rauf und runter ging es nun, auch nach einer Gelb-Roten Karte gegen Kehl-Gomez (75.) stellten sich die dezimierten Freiberger nicht nur hinten rein. Mit der Einwechslung von drei Offensivspielern erhöhten die Offenbacher nochmals den Druck, dem der SGV aber Stand hielt.

 
 
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