SGV Freiberg Koblenzer „Doppelfehler“ bringt Wasen-Elf den Sieg

Von Michael Nachreiner
Michael Gelt hält am Ende den 1:0-Sieg der Freiberger fest. Der SGV-Schlussmann pariert in der 87. Minute eine Doppelchance der TuS Koblenz. Foto: /Martin Kalb

SGV profitiert beim 1:0 von zwei Aussetzern von Marcel Wingender, der erst den Ball verliert und dann einen Elfmeter verursacht. Die TuS ist abgestiegen. 

Der SGV Freiberg hat den nächsten Meilenstein in dieser Spielzeit erreicht. Mit dem 1:0 (1:0)-Sieg bei der TuS Koblenz hat die Mannschaft von Trainer Roland Seitz die 50-Punkte-Marke geknackt. Nun bleibt ihr noch fünf Saisonspiele, um das nächste Ziel zu erreichen: die 60 Zähler. Auf der anderen Seite haben die Koblenzer nun Gewissheit. Nicht einmal zwölf Monate, nachdem sie sich in der Relegation gegen die SG Sonnenhof Großaspach durchgesetzt hatte und aufgestiegen war, müssen die „Schängel“ wieder den Weg zurück in die Oberliga gehen.

„Anfangs hatte das ein bisschen Pokalcharakter – die TuS stand sehr tief und wir mit extrem viel Ballbesitz“, berichtet SGV-Trainer Seitz. Teilweise sahen sich die Freiberger einer Sechser-Abwehrkette und einer Viererkette davor gegenüber. „Es war klar, dass wir nicht hätten höher anlaufen können – nicht zehn Meter und auch nicht fünf Meter. Die Kraft musste reichen. Deshalb waren die Abstände so gering, dass wir zwar immer laufen mussten, die Wege für alle einfach relativ kurz sind“, erklärt TuS-Coach Michael Stahl.

TuS mit Abwehrbollwerk

Die Freiberger fanden aber gegen das Bollwerk des Gastgebers Lösungen und Lücken, große Chancen erspielten sie sich aber nicht. Erst ein „Doppelfehler“ der TuS, wie Michael Stahl erklärt, brachte die Freiberger in Führung. „Erst dribbeln wir in einen Raum, in dem man nicht dribbeln sollte, und verursachen dann auch noch einen Elfmeter, obwohl wir im Strafraum in Überzahl waren“, analysiert der Koblenzer Coach. Marcel Wingender verlor erst den Ball tief in der eigenen Hälfte an Ruben Reisig, der das Spielgerät schnell auf Simon Klostermann weiterspielte, welcher zu Iosif Maroudis durchsteckte. Dann rannte Wingender den zentralen Freiberger Mittelfeldspieler im eigenen Strafraum von hinten über den Haufen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Marco Kehl-Gomez sicher zum 1:0 (30.).

„Die Führung hätte Sicherheit geben müssen“, erklärt Seitz. Doch statt weiter auf das zweite Tor zu spielen, ließen die Freiberger etwas nach. Schon kurz vor dem Rückstand hatten die Koblenzer die große Chance auf einen eigenen Treffer. Nachdem sich Erijon Shaqiri auf rechts durchgesetzt hatte, lenkte SGV-Schlussmann Michael Gelt den Schuss des Koblenzers mit einem Reflex an die Latte (26.).

Gibs mit Riesenchance auf 2:0

Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie zunehmend. „In der zweiten Halbzeit haben wir die Nickligkeiten mitgemacht, haben nicht mehr Fußball gespielt und uns ganz schlecht bewegt“, ärgert sich Seitz. Zwar kamen die Freiberger immer wieder zu Chancen. Doch was Zwingendes war nicht wirklich dabei – bis eine Flanke von Mike Feigenspan Neal Gibs fand. Doch Freibergs Rechtsverteidiger schlug den Ball aus fünf Metern über die Latte.

„Dass man dann in der Schlussphase, wenn der Gegner alles riskiert, das Quäntchen Glück braucht, ist normal“, war sich auch Seitz bewusst. Denn in den letzten rund zehn Minuten kamen die Freiberger das ein oder andere Mal ins Schwimmen.

Letztlich mussten sie sich bei Gelt bedanken, dass er den Sieg festhielt. In der 87. Minute klärte er erst mit dem Fuß gegen Armend Qenaj, der Lukas Krüger überlaufen hatte, und lenkte dann auch den Nachschuss von Qenaj aus kurzer Distanz mit einem Reflex um den kurzen Pfosten. „Uns fehlen da die Waffen, um in der Drangphase eine Chance konsequent zu nutzen“, erklärt Stahl, lobt sein Team aber: „Die Jungs haben bis zur letzten Sekunde an sich geglaubt.“

 
 
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