SGV Freiberg Kontrollverlust nach klarer Führung

Von Claus Pfitzer
Ouadie Barini erzielte in Koblenz per Flachschuss das 1:0 für Freiberg. Hier wird er von Nils Lihsek attackiert Foto: /Eibner/Jörg Niebergall

Der SGV Freiberg verliert beim FC Rot-Weiß Koblenz nach einer 2:0-Führung durch einen späten Doppelschlag noch mit 2:3. Die Abstiegsgefahr ist zwei Spieltage vor dem Regionalliga-Saisonende noch nicht gebannt.

Jetzt wird die Premierensaison des SGV Freiberg in der Regionalliga auf der Zielgeraden doch noch zu einer kleinen Zitterpartie. Der Aufsteiger verpasste die finale Rettung und verlor beim FC Rot-Weiß Koblenz nach einer 2:0-Führung noch mit 2:3. Mit dem dritten Sieg in Folge wahrten die lange abgeschlagen am Tabellenende stehenden Koblenzer ihre Minimalchance auf den Ligaverbleib. Der SGV benötigt, um nicht auf die Ergebnisse der Konkurrenten angewiesen sein zu müssen, noch einen Sieg aus den Spielen am Samstag (14 Uhr) gegen den FSV Frankfurt und eine Woche später bei der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz.

„So ist Fußball. Der Sieg der Koblenzer ist aufgrund der zweiten Halbzeit verdient. Wir hätten zwischen der 46. und 60. Minute dreimal das dritte Tor machen müssen. Wir haben immer noch alles in der eigenen Hand, brauchen einen Sieg, dann können die anderen machen, was sie wollen“, meinte der Freiberger Coach Roland Seitz.

Es sah in Koblenz lange Zeit nach dem ersehnten Sieg aus, ehe der SGV die Kontrolle verlor und sich in einem Rückfall in Zeiten aus der Hinrunde noch drei Tore einfing.

Die Gäste waren in der ersten Halbzeit die klar bessere Mannschaft. Sie kontrollierten gegen harmlose Koblenzer mit einer stabilen Defensive und strukturiertem Spiel nach vorne die Partie. Mit einem Flachschuss aus 17 Metern ins kurze Toreck brachte Ouadie Barini den SGV in Führung (19.). Das 2:0 erzielte Christian Mauersberger per Kopf nach einer Maßflanke von Azur Velagic (34.). Zuvor hatte SGV-Verteidiger Tino Bradara den Ausgleich verhindert, als er nach einem Kopfball von Maurice Buckesfeld auf der Torlinie rettete (20.).

Beste Chancen zum 3:0 vergeben

In der zweiten Halbzeit hätten die Gäste die Partie entscheiden müssen. Barini scheiterte völlig frei zuerst an Schlussmann Carl Leonhard und mit seinem Nachschuss an Yanick Regäsel, der auf der Linie klärte (59.). Kilian Senkbeil setzte einen Kopfball knapp am Koblenzer Tor vorbei (62.). Das Auslassen bester Chancen rächte sich bitter, denn der FC Rot-Weiß setzte auf volle Offensive, bewies Moral, Leidenschaft und Willensstärke. Für die Initialzündung sorgte der für Abwehrmann Tobi Adewole eingewechselte Angreifer Christian Stark mit dem 1:2-Anschlusstreffer (65.). Das 2:2 ging auf das Konto von Marius Köhl (84.), der emotionale Höhepunkt der Partie war 60 Sekunden später der Siegtreffer durch den ebenfalls eingewechselten John Peter Sesay, dessen Schuss von Angelo Rinaldi ins eigene Tor abgefälscht wurde (85.).

Die sportlich weiter unsichere Situation erschwert die Kaderplanung des Sportlichen Leiters Dieter Gerstung, der wohl im Amt bleibt. Es könnte einen größeren personellen Umbruch geben. Die Verträge von Leistungsträgern wie Christian Mauersberger und David Tomic laufen aus, der eine starke Saison spielende Ruben Reisig steht bei einem Regionalliga-Spitzenklub sowie einem Drittligisten auf der Liste möglicher Neuzugänge. Claus Pfitzer

 
 
- Anzeige -