SGV Freiberg Seitz führt die Wasen-Elf in die Spitzengruppe

Von Claus Pfitzer
Grund zum Jubeln hatte der SGV Freiberg rund um Marco Kehl-Gomez (rechts) und Joel Gerezgiher in der abgelaufenen Saison häufig. Die Freiberger wurden in der Regionalliga Vierter. Foto: Ralf Poller//Avanti

Freiberg spielt eine starke zweite Regionalliga-Saison und beendet die Runde auf Platz vier. Filimon Gerezgiher ist mit neun Treffern bester Torschütze. Ein weiterer personeller Umbruch folgt.

Trainer Roland Seitz erweist sich für den SGV Freiberg als Glücksgriff. In der Aufstiegssaison führte der im Januar 2023 verpflichtete Oberpfälzer den schwankenden SGV zum Klassenerhalt, in der zweiten Spielzeit in die Spitzengruppe. „Wir sind als Vierter punktgleich mit dem Dritten“, freute sich der 59-Jährige nach dem 3:1-Heimerfolg gegen den VfR Aalen im letzten Saisonspiel und meinte weiter: „Das hätte vor der Saison nach unserem großen Umbruch keiner gedacht. Wir haben uns gegen Mannschaften mit höherem Etat gewehrt. Die Jungs und mein gesamtes Trainerteam haben es super gemacht. “ Mit tollen Serien nach jeweils holprigem Start in die Vor- und die Rückrunde spielten die Freiberger lange um den Titel in der Fußball-Regionalliga mit. Nur sechs Zähler trennen den Viertplatzierten vom Meister und Aufsteiger VfB Stuttgart II.

Nach Fehlstart startet SGV durch

Nach dem personellen Umbruch zur jetzt zu Ende gegangenen Saison unterlief ein Fehlstart mit nur einem Punkt aus drei Partien. Als der Kader mit weiteren Neuzugängen dann komplett war, folgte eine Serie von fünf Siegen in Folge, einem Remis und einen weiteren Dreier. Zwischenzeitlich belegten die Freiberger punktgleich mit dem Tabellenführer Stuttgarter Kickers Rang zwei.

Die Rückrunde begann mit drei Siegen und einem Unentschieden, dann folgte die Winterpause. „Dann hat man uns den Stecker gezogen. Das hat weh getan. Natürlich haben wir nicht geträumt, Erster zu werden. Aber es war nach der erfolgreichen Runde ein Rückschlag. Da haben wir nur zwei Punkte aus vier Spielen geholt“, meinte der Trainer zur Situation, als klar war, dass der Verein keine Lizenz für die Dritte Liga beantragt hatte. „Dadurch, dass die Mail von der Liga etwas untergegangen war, kamen wir zwar in Zeitdruck. Das war aber nicht der Grund, weshalb wir die Lizenz nicht beantragt haben. Vielmehr kommt das alles noch zu schnell, die Dritte Liga ist was ganz anderes. Wir hätten neun oder zehn Festangestellte gebraucht“, erläuterte Sportdirektor Dieter Gerstung die Beweggründe, und fügte an: „Wenn wir noch mal so eine Saison spielen, werden wir die Lizenz beantragen.“

Nach dem kleinen Zwischentief legten die Freiberger wieder los und gewannen sieben von zehn Spielen und verloren nur eins – am vorletzten Spieltag bei den Stuttgarter Kickers.

Als Volltreffer erwiesen sich viele der Sommer-Neuzugänge – allen voran David Pisot als Abwehrchef, sein Nebenmann in der Innenverteidigung, Yannick Osée, die Außenverteidiger Tim Littmann und Neal Gibs sowie im Mittelfeld Domenico Alberico. Aber auch Joel Gerezgiher und Iosif Maroudis waren Verstärkungen. Das trifft auch auf den im Winter verpflichteten Defensivmann Luca Stellwagen sowie die Offensivspieler Mike Feigenspan und Lukas Krüger zu.

„Opfer des eigenen Erfolgs“

Jetzt steht allerdings ein erneuter größerer Umbruch bevor. „Wir sind auch Opfer des eigenen Erfolgs“, kündigte Trainer Seitz unmittelbar nach der Partie gegen Aalen an. Mit Gibs, Filimon und Joel Gerezgiher, Eric Gründemann, Luca Nujic, Littmann, Mihailo Trkulja, Tom Fladung, Krüger und Abdul Sankoh stehen zehn Abgänge fest (die BZ berichtete). „Einige wollen es in der Dritten Liga probieren, mit anderen wollten auch wir nicht weitermachen“, sagte Sportdirektor Gerstung. Noch offen ist, wie es mit Ruben Reisig und Feigenspan weitergeht.

Beisammen bleibt die eingespielte Verteidigung mit Pisot und Osée sowie auf den defensiven Außenbahnen Stellwagen und Linus Weik. Als Neuzugänge stehen bislang Abwehrmann Marius Uhl (FSV Hollenbach), der Mittelfeldspieler Luca Battista (VfB Stuttgart U19) sowie Torhüter Luc Ziegler aus der U19 des SGV. Acht bis zehn Neuen werden noch kommen, schätzt Gerstung.  

 
 
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