SGV Freiberg und 08 Bissingen messen sich in der Oberliga Spitzenderby elektrisiert

Von Andreas Eberle
Marius Kunde (links) und Denis Latifovic hatten bisher schon viel Grund zum Jubeln. Die Offensiv-Asse treffen am Sonntag mit 08 Bissingen auf ihren Ex-Klub SGV Freiberg. ⇥ Foto: Julia Rahn via www.imago-images.de

Im Oberliga-Duell zwischen dem SGV Freiberg und dem FSV 08 Bissingen geht’s am Sonntag um Platz eins. Der Brasilianer Rodrigues verstärkt die Wasen-Elf.

Gerade mal acht Kilometer liegen die Sportplätze des SGV Freiberg und des FSV 08 Bissingen auseinander. In der Oberliga-Tabelle trennen die Lokalrivalen vor dem Derby am Sonntag (17 Uhr) nur zwei Punkte und ein Platz: Bissingen ist nach drei Spieltagen mit der Optimalausbeute von neun Punkten Erster, Freiberg mit sieben Zählern Dritter. Einzig der 1. Göppinger SV hat sich als Zweiter zwischen die beiden am höchsten spielenden Klubs aus dem Bezirk Enz/Murr gedrängt.

„Das ist eine schöne Konstellation. Meine Mannschaft hat sich so ein Spiel erarbeitet“, frohlockt SGV-Coach Evangelos Sbonias. „Das ist ein Highlight für unsere Jungs. Der ganze Verein freut sich auf dieses Derby“, sekundiert sein 08-Kollege Alfonso Garcia. Keine Frage: Der Knaller am Sonntag elektrisiert alle – Spieler, Trainer, Funktionäre und Fans.

Pünktlich zum Prestigeduell haben die Freiberger noch mal auf dem Transfermarkt zugeschlagen: Der 26-jährige Brasilianer William Rodrigues verstärkt ab sofort den Kader. Der 1,81 Meter große Defensivmann wechselte zur Saison 2017/18 vom brasilianischen Clube Atlético Metropolitano zum SC Austria Lustenau und lief in zwei Spielzeiten 43 Mal für den österreichischen Zweitligisten auf. Zwei Jahre später zog es ihn weiter zum SV Lafnitz, wo er in der Corona-Saison zu zwölf Zweitliga-Einsätzen für die Steirer kam. Seit dem 1. Juli war Rodrigues vertragslos – und so konnte SGV-Sportdirektor Dr. Christian Werner den Südamerikaner, mit dem er schon in Lustenau zusammengearbeitet hat, für den Oberligisten gewinnen.

„Er wird etwas Zeit benötigen, bis er körperlich auf Topniveau ist. Dann wird er aber eine große Verstärkung für unser Team werden. ,Willy’ kann sowohl im defensiven Mittelfeld, als auch als Innenverteidiger eingesetzt werden“, so Werner.

Mit Rodrigues’ Verpflichtung reagierten die Freiberger auf die Verletzungsmisere zu Saisonbeginn. Derzeit fallen mit Hakan Kutlu (Kreuzbandriss), Michael Klauß (Aufbautraining nach Wadenverletzung), Julian Grupp (Bänderverletzung am Knöchel) und Christian Mauersberger (Oberschenkelprobleme) vier gestandene Fußballer aus.

Götz plagt Einriss im Meniskus

Bissingen muss am Sonntag nur auf zwei Akteure verzichten: Rechtsverteidiger Moritz Haile plagen wie gehabt Adduktorenprobleme, und bei Kreativspieler Alexander Götz macht sich seit den beiden Einsätzen auf den Kunstrasenplätzen in Pfullingen und Sandhausen wieder ein Einriss im Meniskus bemerkbar.

Die vielen Ex-Freiberger im 08-Team werden einen besonderen Kick verspüren, wenn sie an ihrer früheren Wirkungsstätte antreten. Mit Denis Latifovic, Spetim Muzliukaj, Henning Bortel, Dominik Ferdek, Marius Kunde, Pascal Hemmerich, Riccardo Gorgoglione und Duc Thanh Ngo haben acht Kicker einst das SGV-Trikot getragen – bei den Aktiven und/oder den Junioren. Der bisher überragende Mittelfeldmann Latifovic und Torjäger Muzliukaj sind sogar erst zu dieser Runde vom Wasen an den Bruchwald gewechselt. Beim Gastgeber hat allein Sven Burkhardt eine Bissinger Vergangenheit: Der 37-jährige Routinier hütete mehr als zehn Jahre lang das Gehäuse der Nullachter.

„Auf das Spiel sind alle heiß. Dennoch muss man auch cool und gelassen bleiben. Es ist ein schmaler Grat zwischen einer hoch motivierten und einer übermotivierten Elf“, sagt Garcia. Und sein Mittelfeldstratege Yannick Toth beteuert: „Wir gehen so ins Spiel wie in jedes andere Spiel auch.“

Info

Das Oberliga-Derby am Sonntag (17 Uhr) zwischen Freiberg und Bissingen wird mit rund 500 Zuschauern ausverkauft sein. Den Online- Vorverkauf hat der SGV bereits am späten Mittwochabend eingestellt. 400 Tickets sind schon im Vorfeld weggegangen. Laut Pressesprecher Joachim Plemenik gibt es mittlerweile nur noch 12 Sitzplatz- und 61 Stehplatzkarten. Die Tageskasse öffnet am Sonntag um 15.30 Uhr. „Wir hätten das Wasenstadion dreimal füllen können. Minimum 1500 Zuschauer hätten wir gehabt, wenn nicht mehr. Das Spiel ist ein absolutes Highlight“, sagt Plemenik. Er hat generell einen Freiberger Fußball-Boom festgestellt: „So viele Dauerkarten wie für diese Saison haben wir noch nie verkauft. Bisher sind das etwa 150 Stück. ⇥ae

 
 
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