Siegerentwurf für Seniorenresidenz in Bönnigheim steht fest Residenz der Heimstiftung in sozialer Mitte

Von Uwe Deecke
Im Amann-Quartier, an der Ecke Burgstraße/Bleichwiese, baut die Evangelische Heimstiftung ein Seniorenheim.⇥ Grafik: Evangelische Heimstiftung

Nachdem fünf Architekturbüros Planungen erarbeitet hatten, steht nun der Siegerentwurf für den Bau der „LebenPlus-Residenz“ fest.

Schon im Jahr 2019 entschied sich der Gemeinderat von Bönnigheim für eine Seniorenresidenz der Evangelischen Heimstiftung und gegen den Bau einer Stadthalle auf der Bleichwiese, wie sie lange Jahre im Raum stand. Die Planungen der Heimstiftung als Investor wurden einstimmig befürwortet und überzeugten das Gremium mit ihrem neuartigen Ansatz.

Zwischen der Burgstraße und dem Schloss liegt die große stadteigene Grünfläche, wo eine Pflegeeinrichtung auch Anlaufpunkt für Veranstaltungen mit der Bürgerschaft sein könnte, das zumindest war der Wunsch einiger Gemeinderäte. Das Konzept „PH 6“ stellt eine preisgünstige Alternative zum Pflegeheim dar. Unter der Maxime „Pflegewohnen statt Pflegeheim“ verfolge die Evangelische Heimstiftung mit „WohnenPlus“ eine ambulante Alternative, die mit bedarfsorientierter Leistung die stationäre Pflege nahezu vollständig ersetzen kann, wirbt die Heimstiftung für das Konzept.

Viele Senioren können so in der gewohnten Umgebung bleiben, und ihre Angehörigen sind nach wie vor in ihrer Nähe. Beim Pflegewohnen fallen die Miete und zusätzlich eine Betreuungspauschale an, die etwas höher ist als im klassischen Betreuten Wohnen, aber doch deutlich günstiger als ein normales Pflegeheim.

Bei der von einer Jury begleiteten Mehrfachbeauftragung ging nun das Stuttgarter Büro ARP mit seinem Entwurf als Sieger hervor. Er beinhaltet ein vierteiliges Gebäude, das entlang des Mühlbachs in Richtung Schloss steht. In der späteren Residenz sollen rund 60 Wohn- und Pflegeeinheiten sowie eine Tagespflege mit rund 15 Plätzen entstehen. Zudem sind weitere Dienstleistungsangebote wie Arzt- oder Physiotherapiepraxis und Begegnungsräume vorgesehen, die das Haus zu einem Teil des städtischen Quartiers machen sollen.

Ziel sei „ein gutes Leben, besonders bei Pflegebedürftigkeit, in einem innovativen und wohnlichen Haus“. Das offene Haus ermögliche „Teilhabe, Teilgabe und Teilnahme für jeden“, wird das Ziel seitens der Heimstiftung formuliert. Dabei würden Ehrenamtliche eingebunden und professionell vom Quartiersmanagement begleitet.

„Quartiersmanagement heißt enge Vernetzung von Einrichtung, Vereinen, Kirchengemeinden und Bürgerschaft“, macht Peter Hettig vom Geschäftsbereich Bau und Liegenschaften deutlich. „Unsere Intention ist es, in das Gemeinwesen reinzugehen“, so der Freudentaler, und die Bleichwiese biete als soziale Mitte hier beste Voraussetzungen.

Mit viel digitaler Unterstützung will man hier arbeiten, moderne Sensorik und Assistenzsysteme sollen für die Nutzer zum Einsatz kommen. Die Planung ermögliche es, neue Versorgungsformen auszuprobieren und später auch Pflegeplätze in betreutes Wohnen umzuwandeln, wenn die gesetzliche Trennung von Pflege und Wohnen aufgehoben werde, erklärt Hettig.

Vertrag über Erbbaurecht

Die Grundstücke werden auf Basis eines Erbbaurechtsvertrags der Evangelischen Heimstiftung überlassen und verbleiben im Besitz der Stadt. Bevor etwas zu den Kosten gesagt werden kann, gehe es nun an die Ausgestaltung der Räume. Im nächsten Jahr erfolge die Ausschreibung, so der Geschäftsbereichsleiter.

 
 
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