Steelers gewinnen in Bremerhaven Sheen ist jetzt auch ein Penaltykönig

Von Andreas Eberle
Bereits nach 33 Sekunden überwindet Riley Sheen den Bremerhavener Goalie Brandon Maxwell mit einem Penalty zum 0:1. Für den Steelers- Torjäger war es der erste Treffer nach zuvor fünf torlosen DEL-Begegnungen. ⇥ Foto: Jasmin Wagner/ Eibner-Pressefoto

Der Top-Torjäger der DEL verwandelt in Bremerhaven beim Bietigheimer 2:1-Sieg gleich drei Penaltys. Die Fischtown Pinguins verzweifeln an den beiden Steelers-Torhütern Aittokallio und McCollum. Von Andreas Eberle

Die Bietigheim Steelers haben zum ersten Mal in ihrer DEL-Geschichte die Fischtown Pinguins geschlagen. Nach drei zum Teil happigen Niederlagen gegen die Nordlichter feierte der Aufsteiger am Mittwochabend in Bremerhaven einen glücklichen 2:1-Sieg nach Penaltyschießen. Die beiden Torhüter Sami Aittokallio und Tom McCollum, der ab dem Schlussdrittel spielte, ließen den Gastgeber verzweifeln. Ein weiterer Matchwinner war Riley Sheen mit drei verwandelten Penaltys. Der SCB bleibt als Zehnter weiter voll auf Playoffkurs.

Trainer Daniel Naud hatte an der Nordsee seine zweite Reihe umbauen müssen: Valentin Busch ersetzte dort Brendan Ranford, der am Sonntag in Augsburg verletzt ausgeschieden war. Bereits nach 33 Sekunden verwandelte Sheen, der zuletzt fünf Partien lang nicht getroffen hatte, seinen ersten Penalty zum 0:1 – das bereits 36. Saisontor des Kanadiers. Zuvor hatte Peter Trska den durchgebrochenen Top-Torjäger der Liga nur noch mit einem Foul stoppen können.

Die Pinguins steckten den frühen Rückstand aber ungerührt weg und dominierten den Rest des Duells. Der einzige Bremerhavener Treffer ging auf das Konto eines Spielers, der normal selten vorne zuschlägt: REV-Kapitän Mike Moore tanzte seinen Verteidiger-Kollegen Max Renner aus und jagte den Puck mit der Rückhand zum 1:1 in den Winkel (5.).

Starkes Penaltykilling

Die Steelers erlaubten sich ungewohnt viele Strafzeiten und standen praktisch unter Dauerdruck. Doch wie zuletzt schon so oft war ihr Penaltykilling vorzüglich – ganz anders wie noch zu Saisonbeginn, als die Schwaben haufenweise Gegentreffer in Unterzahl kassierten. Als grandioser Rückhalt erwies sich einmal mehr Aittokallio. Der finnische Goalie parierte 25 der 26 Schüsse, die auf sein Gehäuse kamen. Allerdings ging nach vorne beim SCB rein gar nichts: Nur fünfmal feuerte Bietigheim in den ersten 40 Minuten auf des Gegners Kasten.

Ausgerechnet der bis dato überragende Aittokallio blieb zum dritten Durchgang verletzungsbedingt draußen. McCollum sprang in die Bresche – und wie. Der 32-jährige US-Amerikaner knüpfte da an, wo Aittokallio aufgehört hatte. Wie gehabt waren die Steelers hauptsächlich mit Verteidigen beschäftigt. Bei einem Entlastungsangriff traf Tim Schüle mit der Rückhand nur den Außenpfosten. Eine Bietigheimer Führung wäre freilich sehr schmeichelhaft gewesen. Das Anrennen der Pinguins blieb bis zum Schluss, einschließlich der Verlängerung, vergebene Liebesmüh – die längst überfällige Führung wollte dem Popiesch-Team partout nicht gelingen.

Schon wieder eine Extraschicht

So hatten die Steelers zum dritten Mal binnen sechs Tagen eine Extraschicht zu leisten. Und wie am Sonntag in Augsburg jubelten letztlich erneut die Mannen aus dem Ellental. Im Penaltyschießen war Sheen – wer sonst? – gleich zweimal erfolgreich, während bei Bremerhaven nur Ziga Jeglic McCollum überwand. Bei seinem zweiten Versuch, Penalty Nummer acht, scheiterte der slowenische Nationalspieler dann an Aittokallios Vertreter. „Wir hatten keine Panik, haben gut verteidigt, die Drecksarbeit gemacht und mit viel Wille die Punkte geholt“, lobte Naud seine Mannschaft.

Steelers dürfen Arena wieder ganz füllen

Noch dreimal treten die Bietigheim Steelers in der laufenden DEL-Hauptrunde zu Hause an – am kommenden Freitag (19.30 Uhr) gegen die Straubing Tigers, am Sonntag (17 Uhr) gegen die Krefeld Pinguine sowie am Freitag, 1. April (19.30 Uhr), gegen die Kölner Haie. Durch das Auslaufen der Corona-Beschränkungen bei Sportveranstaltungen kann der Aufsteiger in der EgeTrans-Arena ab sofort wieder die volle Kapazität von 4517 Zuschauern ausschöpfen. Bei den vergangenen Heimpartien war nur eine 60-Prozent-Auslastung (maximal 2710 Fans) möglich gewesen. Nach wie vor gelten die 3G-Regelung und eine Maskenpflicht in der Halle.

 
 
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