Zwei Teams, zwei Gefühlswelten: Am Sonntag hatten die Bietigheim Steelers im Konfettiregen der Fans den vorzeitigen Klassenverbleib in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gefeiert. In München schlichen dagegen die Ingolstadt Panther nach einem 1:9 wie geprügelte Hunde vom Feld. „Das war absolut peinlich von uns als Kollektiv“, kommentierte ERC-Kapitän Fabio Wagner das Debakel.
Steelers verlieren in Ingolstadt Playoffrang zehn wackelt
Die Bietigheim Steelers kassieren mit dem 2:4 bei den Ingolstadt Panthern die dritte Niederlage in Folge. Der Vorsprung auf die Kölner Haie ist nur noch minimal. Am Mittwoch steht gleich das Revanchespiel an. Von Andreas Eberle
Am Dienstagabend war die Gefühlswelt in beiden Lagern genau andersherum: Ingolstadt jubelte, Bietigheim haderte. Der ERC setzte sich vor 2876 Zuschauern in der Saturn-Arena mit 4:2 durch und festigte Rang acht. Trotz der dritten Niederlage in Folge bleiben die Steelers Zehnter. Sie haben jetzt aber beim Punkteschnitt nur noch einen minimalen Vorsprung auf die elftplatzierten Kölner Haie. Es bahnt sich ein dramatischer Kampf um den Einzug in die Endrunde an. Bereits an diesem Mittwoch (19.30 Uhr) absolviert der Aufsteiger den zweiten Teil seines Ingolstadt-Doppelpacks – und kann 24 Stunden später Revanche nehmen.
Heiß auf die Playoffs
„Wir werden alles geben und haben keinen Druck. Die Mannschaft hat Ehrgeiz“, sagte Trainer Daniel Naud nach dem ersten Kräftemessen mit dem ERC binnen zwei Tagen. „Die Mannschaft will in die Playoffs. Dafür spielen wir Eishockey“, hatte SCB-Angreifer Norman Hauner bereits vor dem Auftaktbully gesagt.
Wie ein selbstbewusster Playoff-Kandidat legten die Gäste dann auch los. Das zweite Powerplay mündete in eine Bietigheimer 1:0-Führung – dank freundlicher Unterstützung des Gegners: Ingolstadts Christopher Bourque spielte hinter dem eigenen Kasten einen schlampigen Pass, den C.J. Stretch abfing. Der US-Amerikaner legte die Scheibe zurück auf Evan Jasper, und der Kanadier jagte den Puck unter die Latte.
Erst der 1:1-Ausgleich brachte die angeknockten Panther wieder in die Spur: Nach einem Diagonalpass von Emil Quaas überwand Wayne Simpson SCB-Goalie Tom McCollum mit einem halbhohen Schuss ins lange Eck (15.). Ein weiteres Tor der Oberbayern zählte nicht, weil der für 700 DEL-Spiele geehrte Jerome Flaake den Stock zu hoch gehalten hatte, als er einen Distanzschuss ins Netz abfälschte.
Constantin Braun trifft in Unterzahl
Ein Unterzahl-Tor bescherte dem Neuling die erneute Führung: Guillaume Naud, René Schoofs und Constantin Braun fuhren einen Drei-gegen-eins-Konter gegen Mathew Bodie – und der Kapitän besorgte den Rest zum 1:2 (24.). In Unterzahl kassierten die Schwaben aber auch das 2:2: Simpson irritierte McCollum, sodass dem Keeper ein Schuss von David Warsofsky durchflutschte (27.). Und als beim SCB die Zuordnung gar nicht stimmte, tunnelte Warsofsky McCollum zum 3:2 (32.). Die Bietigheimer Schlussoffensive brachte keinen Ertrag mehr. Mit einem Empty-Net-Tor machte Daniel Pietta den Deckel für Ingolstadt drauf (59.).
„Es war ein enges Spiel, wir hatten genug Chancen. Wie oft in der DEL haben Kleinigkeiten entschieden“, sagte Naud. In nur wenigen Stunden kommt es in der Saturn-Arena zum Wiedersehen beider Teams – und zum nächsten Akt im Kampf um die Playoffs.
Am Dienstag beginnt die erste Playoffrunde
Die DEL-Playoffs beginnen bereits am nächsten Dienstag mit der ersten Runde. Qualifiziert dafür sind die Klubs, die die Hauptrunde auf den Rängen sieben bis zehn abschließen. Nach momentanen Stand wären dies Nürnberg, Ingolstadt, Düsseldorf und Bietigheim. Der Siebte trifft auf den Zehnten und der Achte auf den Neunten, wobei der jeweils schlechter Platzierte am 5. April das erste Heimrecht hat. Die besser platzierte Mannschaft tritt in Spiel zwei und gegebenenfalls drei zu Hause an (7. und 8. April). Die beiden letzten Viertelfinalisten werden im Modus „Best of Three“ ermittelt. Die weiteren Runden finden in einer Best-of-Five-Serie statt.
Die weiteren Termine, Viertelfinale: 10., 12., 14. und, falls nötig, 16. und 18. April; Halbfinale: 20., 22./23., 24. und, falls nötig, 26. und 28. April; Finale: 30. April, 1., 3. und, falls nötig, 5./6. und 6./7./8. Mai.