Störung in Bietigheim-Bissingen Willkürliche Notfall-Durchsagen im Grotztunnel zu hören

Von Heidi Vogelhuber
Seit dem Wochenende waren im Grotztunnel in Bissingen immer wieder Notfall-Durchsagen zu hören, jedoch lag kein Notfall vor. Techniker konnten am Dienstagabend den Fehler beheben. Foto: /Oliver Bürkle

Die falschen Warn-Meldungen, die seit dem Wochenende auftraten, haben nun ein Ende. Seit Dienstagabend ist der Fehler behoben.

Wer in den letzten Tagen durch den Grotztunnel in Bissingen gefahren ist, hat unter Umständen starke Nerven gebraucht. Denn ab und an waren durch das Radio sowie durch die Lautsprecheranlage im Tunnel Notfall-Durchsagen zu hören. Die Autofahrer wurden darin aufgefordert, ihr Fahrzeug stehen zu lassen und den Tunnel durch einen der Notausgänge zu verlassen, dies berichtete eine BZ-Leserin am Montag. Zwei Mal sei ihr das passiert, einmal gegen 13.30 und erneut gegen 16 Uhr.

Ansage auf Deutsch und Englisch

„Der Autofahrer hinter mir hat auch ganz verwirrt geschaut und abgebremst, daher war ich mir sicher, dass er die Durchsagen auch wahrgenommen hat“, berichtete sie. Die Ansage aus dem Radio sei auf Englisch gewesen, jene aus den Lautsprechern auf Deutsch. Der Verkehr selbst sei unauffällig gewesen, daher habe sie keinen Grund gesehen, das Auto abzustellen und zu flüchten – und hat damit genau richtig gehandelt.

„Leider zeigt unsere elektronische Anlage für Notfall-Durchsagen tatsächlich fehlerhafte Aktivitäten. Sie schaltet willkürlich Lautsprecherdurchsagen, welche dann auch auf jedes Radio in den durchfahrenden Autos übertragen werden“, berichtete Stadtsprecherin Anette Hochmuth auf Nachfrage der BZ und weiter: „Dies ist für Notfall-Durchsagen durchaus richtig und gewünscht, erzeugt derzeit aber natürlich viel Irritation bei den Autofahrern.“

Die Störungen seien erstmals am Wochenende aufgetreten, berichtet die Stadtsprecherin Bietigheim-Bissingens, zunächst jedoch nur in langen Abständen, sodass keine Lokalisierung möglich war. Am Montag traten die falschen Durchsagen dann häufiger auf, allerdings auch wieder unterbrochen durch lange Zeiten der Ruhe. Techniker der verantwortlichen Firma waren am Dienstag dann vor Ort und prüften die Anlage. Gegen 16 Uhr wurde die Fehlersuche erfolgreich beendet.

Ein Kommunikationstableau, welches normalerweise beim manuellen Betrieb des Tunnels für Durchsagen genutzt werden kann, hatte sich aus unerfindlichen Gründen verselbstständigt und die falschen Durchsagen veranlasst. „Es wurde nun außer Betrieb genommen, was die Sicherheit des Tunnels nicht beeinträchtigt, denn es würde nur benötigt, wenn die automatischen Überwachungssysteme nicht funktionieren – was sie ja tun. Daher sind die ‚Geister-Durchsagen’ nun beendet“, so Hochmuth am Dienstagabend.

 
 
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