Süddeutsche U14-Meisterschaft im Jugendfaustball Ochsenbach löst das DM-Ticket

Von Michael Nachreiner
Die große Stärke von Nico Schmid und den Ochsenbachern: Sie sind technisch gut ausgebildet, die erste Abwehr spielen sie bis auf wenige Ausnahmen immer schön mittig an die Leine. Foto: /Martin Kalb

Die U14 des TVO verliert bei der süddeutschen Meisterschaft in Sachsenheim nur das Halbfinale gegen Malmsheim. Der Platz reicht aber, um zu den nationalen Titelkämpfen zu fahren.

Die württembergischen Mannschaften haben die süddeutschen Meisterschaften der U14-Faustballer dominiert. Ungeschlagen Meister wurde der Landestitelträger TV Stammheim. Er gewann das Endspiel gegen den TSV Malmsheim deutlich mit 11:4 und 11:3. Beide Finalisten haben sich für die deutsche Meisterschaft am 16. und 17. März in Essel qualifiziert. Das dritte und letzte Ticket für die nationalen Titelkämpfe sicherte sich in der Sporthalle des Sachsenheimer Lichtenstern-Gymnasium TV Ochsenbach. Der Gastgeber setzte sich im Spiel um Platz drei gegen den TSV Karlsdorf mit 14:12 und 11:4 durch. „Zur DM zu fahren, ist ein super Gefühl. Ich freue mich sehr für die Spieler“, erklärt Tobias Hummel, der die TVO-Faustballer zusammen mit seiner Frau Bettina trainiert.

Zäher Beginn gegen Karlsdorf

Im kleinen Finale taten sich die Ochsenbacher aber relativ schwer gegen den TSV Karlsdorf. Zwar versuchten sie, Milo Kunze, den Hauptangreifer der Badener, durch direkte Anspiele oder Kurze aus dem Spiel zu nehmen. Die Taktik verpuffte weitestgehend. Denn vor allem TVO-Abwehrspielerin Emily Böhmer wirkte im ersten Satz unsicher. Immer wieder rutschte ihr bei der ersten Abwehr der Ball über den Arm. Durch einen Leinenball bescherte Milo Kunze den Gastgebern bei 10:8 dennoch zwei Satzbälle. Doch beim ersten unterlief Paul Schülke bei der Abwehr ein Fehler, und beim zweiten ging Tim Hummels Rückschlag ins Aus. Als der Ochsenbacher Hauptangreifer dann auch noch den Ball bei einem Bogenball in die Trennwand schlug, hatten sogar die Karlsdorfer einen Satzball. Den und auch einen zweiten bei 11:12 wehrten die Gastgeber aber ab, dann machte Tim Hummel den Sack mit zwei Punkte zu.

So unkonzentriert die Ochsenbacher in Durchgang eins agiert hatten, so fahrig starteten sie in den zweiten. Bei 2:4-Rückstand nahm Tobias Hummel seine Auszeit. „Ich habe den Spielern nur gesagt, sie sollen ruhig bleiben“, berichtet der Trainer. Und seine Frau Bettina Hummel ergänzt: „Die Kinder haben sich selbst motiviert.“ In der Folge wurde vor allem Emily Böhmer eine Bank, die ihre Unsicherheit aus dem ersten Abschnitt abgelegt hatte. „Sie hat wichtige Bälle rausgezogen. Das war die Grundlage für die starke Schlussphase“, lobt Tobias Hummel. Mit neun Punkten in Folge holte sich der TVO Satz zwei und damit den dritten Platz bei der Meisterschaft.

Im Halbfinale ein paar Fehler zu viel

Es war ein versöhnlicher Abschluss, den die Ochsenbacher zusammen mit ihren Fans feierten. Denn nach der Halbfinalniederlage gegen den TSV Malmsheim „war die Enttäuschung groß. Das war nervlich sehr hart“, blickt Bettina Hummel zurück. Nach dem mit 10:12 verlorenen ersten Satz und dem mit 12:10 gewonnenen zweiten Durchgang führte der TVO im dritten Abschnitt bereits mit 8:6. „Da hätten wir den Sack zumachen müssen“, ärgert sich Tobias Hummel. „Doch jeder hat sich einen kleinen Fehler geleistet. Und das war in der Summe einer zu viel, zumal auf diesem Niveau jeder Fehler entscheidend sein kann.“ Satz drei ging noch mit 9:11 verloren – und Malmsheim zog wie bei der württembergischen Meisterschaft nach einem Drei-Satz-Krimi gegen Ochsenbach ins Finale ein.

Zuvor waren die TVO-Faustballer ohne Niederlage geblieben. In der Vorrunde am ersten Turniertag verschliefen sie im ersten Spiel gegen den TV Stammheim zwar den ersten Satz. „Die Stuttgarter haben ihr Spiel aufgezogen, da hatten wir keine Chance“, berichtet Tobias Hummel. Doch nach dem 1:11 in Durchgang eins holten sich die Ochsenbacher den zweiten Abschnitt mit 11:9 – und nahmen den Stammheimern den einzigen Satz im gesamten Turnierverlauf ab. Im Anschluss ließen die Gastgeber auch dem TV Augsburg (11:7, 11:9) und dem TV Bretten (11:4, 11:7) kaum eine Chance.

Qualifikationsspiel als Vorteil

Aufgrund der schlechteren Balldifferenz im Vergleich zu den punktgleichen Stammheimern wurden die Ochsenbacher dennoch nur Zweiter in ihrer Vorrundengruppe und mussten am zweiten Turniertag im Qualifikationsspiel gegen die SG Herrnwahlthann/Ursensollen/Mantel-Weiherhammer um den Halbfinaleinzug kämpfen. „Vielleicht ist das sogar besser. Denn wir benötigen immer ein Spiel, um in einen Turniertag reinzukommen“, orakelt Tobias Hummel schon am Abend des ersten Tages.

Und so kam es auch gegen den bayerischen Vizemeister. „Wir waren vom Kopf schon im Halbfinale. Ein Leichtsinnsfehler reihte sich an den nächsten“, erinnert sich TVO-Trainer Tobias Hummel. Mit einer Willensleistung kämpften Emily Böhmer, Tim Hummel, Paul Schülke, Nico Schmid, Felix Köstlin und Theo Ott die Dreier-Spielgemeinschaft aber mit 10:12, 11:7 und 11:4 nieder und lösten das Ticket für die Vorschlussrunde.

 
 
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