Tante M-Laden in Kleiningersheim Eventuelles Verkaufsverbot am Sonntag bereitet Sorgen

Von itz
Vor 100 Tagen wurde der Tante M-Laden in Kleiningersheim eröffnet (im Bild mit Bürgermeisterin Simone Lehnert und Geschäftsführer Christian Maresch. Der Laden wird von der Bürgerschaft sehr gut angenommen. Foto: Oliver Bürkle

Die Bilanz des Tante M-Ladens in Kleiningersheim fällt positiv aus. Sorgen bereitet die Diskussion über ein sonntägliches Verkaufsverbot.

Mit der Eröffnung des Tante M-Ladens im ehemaligen Kleiningersheimer Feuerwehrgerätehaus vor 100 Tagen haben sich für die Einwohner gleich zwei Möglichkeiten aufgetan. Zum einen wurde mit der nahen und neuen Einkaufsmöglichkeit hinter dem alten Raiffeisenlager eine Lücke in der Nahversorgung geschlossen, die vor allem von älteren Menschen genutzt wird. Gleichzeitig hat sich der Laden mit seiner Erreichbarkeit fast rund um die Uhr zu einem Treffpunkt und Kommunikationsort im Dorf entwickelt. Gleich am Eingang gibt es eine kleine Mauer, auf der man sitzen und sich unterhalten kann.

Rund 1000 Artikel

Für Bürgermeisterin Simone Lehnert war das Projekt „Tante M-Laden“ eine Herzensangelegenheit. Das alte Gerätehaus wurde praktisch aus dem Dornröschenschlaf geweckt, die Kommune hat investiert. Zuletzt in eine Klimaanlage, auch weil bei der Hitze-Welle im Sommer die Schokolade im Regal geschmolzen ist.

Der hohe, rund 80 Quadratmeter große Verkaufsraum ist barrierefrei begehbar und bietet rund 1000 Artikel. Möglich wurde alles durch das Landessanierungsprogramm „Neue Mitte“. Dadurch reduzierten sich die Kosten von rund 140 000 Euro um 56 000 Euro.

Nur positive Rückmeldungen

Bürgermeisterin Lehnert sagt, sie bekomme nur positive Rückmeldungen über die Einkaufsmöglichkeiten. Jahrelang habe es in Kleiningersheim gar keine Versorgung gegeben, schade sei, dass es immer noch kritische Stimmen gebe.

Auch Geschäftsführer Christian Maresch zieht nach 100 Tagen eine positive Bilanz. Der Laden in Kleiningersheim werde sehr gut angenommen. In Kleiningersheim habe es bis dato auch noch keine nennenswerten Probleme mit Diebstahl gegeben, was am Anfang befürchtet wurde. „Wir hoffen, dass das auch so bleibt“, so der Geschäftsführer.

Ebenso konnte das vorübergehend aufgetretene Temperatur-Problem mit dem Einbau der Klimaanlage behoben werden, sodass es nun auch wieder frisches Obst und Gemüse gibt. Aktuell sei es jedoch sehr schwer einen Bäcker zu finden, da diese wirtschaftlich offenbar selbst in schwierigen Situationen seien. „Trotzdem geben wir die Hoffnung nicht auf, doch noch einen Bäcker zu finden, der uns täglich mit frischen Backwaren beliefert. Die Nachfrage der Bürger ist groß“, sagt Maresch.

Besorgt blickt der Geschäftsführer der fünf Tante M-Läden im Landkreis auf die Diskussion um das Ladenöffnungsgesetz und ein eventuelles Verkaufsverbot an den umsatzstarken Sonn- und Feiertagen.

Noch nichts entschieden

Auf der politischen Ebene wurde noch nichts entschieden, bislang finden lediglich Gespräche, etwa mit der Kirche, statt.

Für Maresch wäre eine Entscheidung gegen die Öffnung an Sonn- und Feiertagen für viele Tante-M Standorte ein K.o.-Kriterium. Ebenso würde damit die dringend benötigte Nahversorgung auf dem Land erheblich geschwächt. Und nachdem es im Gemeinderat die Andeutung gab, für den Tante M-Laden in Kleiningersheim würde es einen neuen Geschäftsführer geben, räumt Christian Maresch das Gerücht aus dem Weg: „Die Filiale wird wie jeher von uns selbst betrieben.“

Jetzt auch in Kleinbottwar

Im Landkreis Ludwigsburg
 gibt es Tante M-Läden in Kleiningersheim, Winzerhausen, Höpfigheim und Schöckingen. Der jüngste wurde einer in Kleinbottwar eröffnet.

Geschäftsführer
Christian Maresch beschäftigt derzeit rund 35 Mitarbeiter, zwei sorgen für die Bestückung der Läden im Landkreis. Insgesamt betreibt Maresch 28 Läden in Baden-Württemberg und drei in Bayern, die in der Regel ohne Personal von 5 bis 22 Uhr geöffnet sind.

 
 
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