Tanzsportgemeinschaft Bietigheim Aufsteiger freut sich auf einen Hexenkessel

Von Andreas Eberle
Das Lateinteam der Tanzsportgemeinschaft Bietigheim fiebert dem Heimauftritt in der Viadukthalle entgegen. Erstmals präsentiert sich der Aufsteiger dem eigenen Publikum als Erstligist. Foto: Anja Witke

Die Lateinformation von der Enz will dem 1. Latin Team Kiel am Samstag beim Bundesliga-Heimturnier Rang vier streitig machen. Kapitänin Jana Novotny laboriert an einer Handverletzung.

Der Tanzsportgemeinschaft Bietigheim steht der Saisonhöhepunkt ins Haus: Am Samstag (19 Uhr) steigt in der schon seit Wochen ausverkauften Halle am Viadukt das Heimturnier in der Bundesliga Latein. „Es ist toll, vor unserem Publikum und im eigenen Wohnzimmer zu tanzen. Viele Freunde und Familienangehörige werden da sein“, sagt TSG-Trainer Stefan Cramer. „Das wird ein schöner Hexenkessel und ein großes Fest.“ Das dritte Saisonturnier in Bietigheim ist das einzige, das in Süddeutschland über die Bühne geht. Die übrigen Wettkämpfe fanden und finden im hohen Norden sowie im Westen der Republik statt. Im niedersächsischen Buchholz und in Bremerhaven wurde schon getanzt, am 25. Februar und 11. März folgen in Bremen und Aachen die beiden abschließenden Turniere.

Kribbeln bei Deutschlandtour

Die Bietigheimer Formation mischt in dieser Runde als Aufsteiger zum ersten Mal in der Eliteklasse mit und zählt somit hierzulande zu den besten acht Lateinteams. Cramer und seine Schützlinge befällt noch immer ein Kribbeln, wenn sie bei den Bundesliga-Auftritten aufs Parkett gehen. „Für uns ist diese Deutschlandtour Neuland und sehr aufregend“, sagt der Trainer und zählt die Besonderheiten gegenüber früheren Zweitliga-Zeiten auf: „Das Flair ist völlig anders. Wir erleben neue Hallen, mehr Publikum und öffentliches Interesse. Die Turniere sind viel größer, aber auch die Strapazen durch die Reisen sind größer. Daran muss man sich erst mal gewöhnen.“

Bisher zweimal auf Rang fünf

Bei den ersten beiden Turnieren sprang für das Lateinteam von der Enz zweimal der fünfte Platz heraus. Bei der deutschen Meisterschaft der Formationen in Bremen war die TSG im November 2022 noch Vierter gewesen. Darum hatte Cramer jenen Rang auch als Saisonziel für die Bundesliga ausgegeben. Bisher hatte allerdings zweimal das 1. Latin Team Kiel die Nase vorne und steht wie schon im Vorjahr auf dem vierten Platz. „Mit unseren Leistungen bin ich sehr zufrieden. Wir haben uns im Mittelfeld der Liga super etabliert“, sagt Cramer und schickt selbstbewusst eine Kampfansage an die Ostsee: „Wir sind bis in die Haarspitzen motiviert und wollen unseren Heimvorteil nutzen, um Kiel zu ärgern. Zwischen beiden Teams herrscht kein großer Unterschied. In letzter Konsequenz entscheidet die Tagesform.“

Auf den Sprung ins Große Finale hofft auch der Bietigheimer Lokalrivale TSC Residenz Ludwigsburg. Die Mannschaft von Trainer Klaus Pätzold belegt nach den ersten beiden Turnieren Rang sechs. Die dahinter platzierten TSC Schwarz-Gelb Aachen und FG Hofheim/Rüsselsheim/Fischbach sind in dem Achterfeld die krassen Außenseiter – und stark abstiegsgefährdet.

Auf die ersten drei Plätze hat die übermächtige Konkurrenz aus dem Norden ein Abonnement: Weltmeister Grün-Gold-Club Bremen ist schon seit Jahren das Maß aller Dinge und wird seinen Titel mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit verteidigen. Der WM-Dritte TSG Bremerhaven sowie Blau-Weiß Buchholz folgen auf Rang zwei und drei. Exakt so lautete auch in der Vorsaison am Rundenende die Reihenfolge.

Malheur im Chemielabor

Mit einem Handicap hat Bietigheims Kapitänin Jana Novotny zu kämpfen: Die 30-jährige Gymnasiallehrerin hat sich am Montag im Chemielabor mit einem Reagenzglas in die Handinnenfläche geschnitten. Die Wunde musste genäht und bandagiert werden. Die letzten zwei Trainingseinheiten fanden unter der Woche ohne Novotny statt. Sollte sie am Samstag ausfallen, bekommt Armin Lenz eine andere Tanzpartnerin: Mit der 19-jährigen Jessica Haug steht eine Ersatztänzerin aus dem eigenen Nachwuchs bereit.

99

Formationsturniere haben Joanna Schymik und Dominik Streb von der Tanzsportgemeinschaft Bietigheim bisher bestritten. Am Samstagabend werden die beiden Dauerbrenner nun für ihren 100. Einsatz geehrt. Sie sind die ersten zwei Tänzer der TSG, denen diese Ehre zuteil wird.  

 
 
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