Tanzteam für die Riesen Liberty Dance Team tanzt für Riesen

Von Helena Hadzic
Das Liberty Dance Team sorgt in den Auszeiten der Riesen mit Tanz und Jubel für Unterhaltung. An ihrer Spitze ist Trainerin Lindita Alston (Dritte von links). Foto: /Avanti/Ralf Poller

Die Gruppe unterstützt die MHP Riesen Spiel für Spiel mit Animation und Tanz. Dafür braucht es Leidenschaft, Disziplin und Liebe, erzählt Trainerin Lindita Alston. 

Vor dem Spiel der MHP Riesen gegen die Niners Chemnitz hört man bereits vor der MHP-Arena den Song „Buttons“ den Pussycat Dolls aus der Halle dröhnen. Im Inneren üben die Tänzerinnen des 25-köpfigen Liberty Dance Teams von der Stuttgarter New York City Dance School in einer Generalprobe ihre Choreografien für das bevorstehende Match der Basketball-Bundesliga, bei dem sie wieder für tänzerische Unterhaltung in den Auszeiten sorgen werden. An ihrer Spitze: Lindita Alston, die langjährige Trainerin, die an diesem Abend das letzte Mal ihr Team unterstützen wird. „Nach 18 Jahren bin ich bereit für etwas Neues“, erzählt Alston im Gespräch. Sie werde nun ins Ausland gehen. Tanzen werde sie auch weiterhin, aber in einem Team wohl nicht mehr.

Viele der Tänzerinnen kennt die 33-jährige Ludwigsburgerin, die schon mit 13 Jahren mit Hip-Hop-Dance begonnen hat, bereits seit Jahren und hat mit ihnen unter verschiedenen Namen die MHP Riesen Ludwigsburg Spiel für Spiel begleitet.

Regelmäßiges Training

Und von nichts komme nichts, meint die Trainerin. Aus diesem Grund trainieren die Tänzerinnen jeden Sonntag – und das gleich vier Stunden am Stück mit kleineren Pausen zwischendurch. Ob es hin und wieder vorkommt, dass es den Mädchen an Motivation fehlt? Nein, meint Alston: „Ich musste die Mädels noch nie animieren, weil sie ganz einfach da sein möchten – wir sind ein gutes Team“, stellt sie klar. Disziplin erwarte die Trainerin aber auch von den Tänzerinnen. Wenn es einem Teammitglied an Disziplin fehle, passe sie ganz einfach nicht zum Team und müsse gehen.

Genau danach hat die Trainerin in der Vergangenheit auch immer die Mädchen ausgesucht. Jedes Jahr veranstaltet das Liberty Dance Team ein Casting, zu dem sich in der Regel bis zu 60 Tänzerinnen bewerben. „Man merkt sehr schnell, ob es an Begeisterung und Willen fehlt“, erklärt Alston. „Dafür braucht es nun mal Leidenschaft, Disziplin und Liebe.“ Daher kommt es nicht selten vor, dass die Tänzerinnen über mehrere Jahre in der Tanzgruppe aktiv sind, teilweise bis zu acht Jahren. Diese „charakterstarken Frauen“ verbindet aber nicht nur der Tanz, sondern auch Freundschaften. Gemeinsame Erlebnisse haben das Team zusammengeschweißt.

Lustige Erinnerungen

So denkt Alston gerne an eine Situation zurück, die sie immer wieder zum Lachen bringe. Bei einem Spiel seien die Tänzerinnen auf das Basketballfeld gerannt, um ihre Choreografien zu präsentieren. Mit dem Kopf nach unten, warteten sie auf ihren Einsatz – bis die Trainerin feststellte, dass sie gar nicht tanzen sollten. Also liefen sie wieder vom Feld – bis auf eine der Tänzerinnen, die das nicht mitbekommen hatte. Diese wartete, nicht bemerkt von ihren Tanzkolleginnen, noch eine ganze Zeit lang weiter auf ihren Einsatz. „Das war echt lustig“, sagt Alston lachend, die an diesem Tag auch mittanzte.

Ihr sei es immer wichtig gewesen, immer wieder auch selbst mitzutanzen und nicht nur zu trainieren – wie auch beim Spiel in der MHP-Arena, wo Alston zum letzten Mal mit ihrem Liberty Dance Team auftrat und ein letztes Mal mit den Tänzerinnen „LB – DT!“ (Liberty Dance Team) schreit, bevor sie aufs Feld rennen. Diesmal allerdings ohne Pompons, denn: „Wir wollen nicht ein amerikanischer Abklatsch sein, sondern die deutsche Version“, meint Alston.

Vier Choreografien haben die Mädchen einstudiert für diesen Abend – bei der letzten Auszeit gab es zum Abschied einen Blumenstrauß für über 18 Jahre Jubeln und Tanzen für die Riesen. „Das ist ein emotionaler Abend. Ich wünsche mir, dass die Mädels den Tanz aufs nächste Level bringen und die Riesen den Basketball“, erklärt Alston.

Wer von nun an das Team trainieren wird? Alston übergibt das Zepter an Bawrniya „Bauni“ Bavananth, die schon acht Jahre dabei ist. Aber eines steht für Lindita Alston fest: „Einmal ein Riese, immer ein Riese“.

 
 
- Anzeige -