Theater unter der Dauseck im Schmid’s Domino Möbelhaus wird zur Märchenwelt

Von Gabriele Szczegulski
Vor mehreren Jahren probte das Theater Dauseck bereits im Möbelhaus Schmids Domino. Damals mit dem Stück „Schwabenaufstand“. Foto: Pangerl Helmut

Eigens für das Möbelhaus Schmid’s Domino hat Barbara Schüßler vom Theater unter der Dauseck einen Theaterspaziergang entwickelt. Noch benötigt sie Theaterhelfer.

Hänsel und Gretel, Rumpelstilzchen, Dornröschen, Schneewittchen, Frau Holle und Aschenputtel – all diese Märchenfiguren geben sich ein Stelldichein im Möbelhaus Schmid’s Domino in Sachsenheim, dazu kommen noch vier Raben und viele andere Figuren, teilweise auch vermenschlichte Dinge, wie der Spiegel oder das Tischtuch.

Ab 1. Juli führt das Theater unter der Dauseck dort den Indoor-Theaterspaziergang „Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm“, den sich Barbara Schüßler, die Autorin fast aller Stücke des Ensembles, ausgedacht hat. Auch wenn das Szenenspiel von einer Märchenwelt erzählt, ist es weit davon entfernt, eine klassische Märchen-Aufführung zu sein.

Reise in die Kindheit

Die Handlung kreist um Irmgard, deren Kindheitsbilder auftauchen, in denen sie ganz neu und als erwachsene Frau agiert. Ausgelöst durch den Vers „Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm“, den ihr Nachbar Peter aufsagt und gegen den sie ihren Schirm als Schutzschild erhebt, erfasst sie ein Sturm und sie wird in ihre Kindheit zurück geweht.

Alle Märchenfiguren stehen dabei für eine der sieben großen Sünden, Schüßler will nicht von Todsünden reden, sondern von kindlichen Fehlern, wie bei Hänsel und Gretel die Gefräßigkeit. „Natürlich sind die beiden Opfer der Hexe, aber sie sind auch sehr gefräßig“, sagt Schüßler. Diese großen Verführungen zu überwinden und sie in etwas Positives umzuwandeln, vielleicht ist das die Botschaft, so Schüßler.

Irmgard solidarisiert sich mit dem zornigen Rumpelstilzchen, rettet Dornröschen, stellt Schneewittchen auf den Kopf, stolpert durch Frau Holles Tor, gewinnt Aschenputtels Schuh für sich und steht schließlich dem Wolf gegenüber. In ihrer märchenhaften Reise findet sie zu sich selbst und begegnet Peter ein zweites Mal. Ohne Schutzschirm.

„Der Spielort Möbelhaus gibt schon so viel vor, da entstehen Bilder und es musste ein Stück werden, das dazu passt“, sagt die Autorin. Die größte Herausforderung sei, dass das Möbelhaus schon eine eigene Welt darstelle, die viele „Hingucker“ biete. Zudem müssten 120 Zuschauer verteilt werden.

Mitspieler gesucht

Durch die notwendige Teilung der Zuschauergruppen müssen manche Szenen parallel und zweimal hintereinander gespielt werden. Daher werden manche Figuren doppelt besetzt und das erfordert eine Menge an Personal. Aber es übernehmen auch Spieler in verschiedenen Szenen unterschiedliche Rollen. Außerdem sollen die Figuren, die vierfach besetzt werden, in jeder Szene von einer anderen Spielerin, einem anderen Spieler, dargestellt werden. Deshalb, so Schüßler, sei es jetzt am wichtigsten, genügend Mitspieler zu motivieren. „Ich glaube, das Stück wird nicht nur für den Zuschauer, sondern auch für die Schauspieler ein Spaß“, sagt Barbara Schüßler.

 
 
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