Tischtennis Meisterschaft ist zum Greifen nah

Von Andreas Eberle
Alexander Valuch führt das Regionalliga-Quartett des TTC Bietigheim-Bissingen an Position eins an. Der slowakische Meister ist in der Rückrunde noch ungeschlagen. ⇥ Foto: Avanti

Das Regionalliga-Quartett des TTC Bietigheim-Bissingen will am Sonntag mit einem Heimsieg gegen Mainz 05 II den vorzeitigen Titelgewinn und den Drittliga-Aufstieg perfekt machen. Von Andreas Eberle

FC Bayern München, TSG Kaiserslautern, DJK Sportbund Stuttgart – diese renommierten Vereine werden wahrscheinlich schon bald die Gegner des TTC Bietigheim- Bissingen in der Dritten Tischtennis-Bundesliga Süd sein. Aus den verbleibenden zwei Spielen benötigt der noch ungeschlagene Spitzenreiter der Regionalliga Südwest nur noch einen Sieg, um die Meisterschaft und den Aufstieg perfekt zu machen. Am Sonntag (16 Uhr) hat der TTC in der heimischen Untermberger Sporthalle gegen den Tabellendritten 1. FSV Mainz 05 II den ersten Matchball zum Titel. Sollten die Bietigheim-Bissinger Schmetterkünstler diesen vergeben, haben sie eine Woche später beim Drittletzten TTG Kleinsteinbach/Singen noch eine weitere Chance, ihr Meisterstück zu machen.

Nach der bisher so dominanten Saison zweifelt allerdings kaum noch jemand am Titelgewinn der Schwaben. Dennoch hält sich Matthias Grünenwald mit kessen Sprüchen zurück. „Wir verteilen das Fell des Bären erst, wenn er erlegt ist“, sagt der TTC-Vorsitzende und gibt einen Einblick in die Bietigheim-Bissinger Gefühlswelt: „Wir wollen uns für die starke Runde belohnen, die Vorfreude ist groß. Eine gewisse Anspannung ist aber schon zu spüren.“

Mit seinen 31:1 Punkten ist der TTC in der Regionalliga das Maß der Dinge. Nur beim 5:5 gegen die TTF Frankenthal am sechsten Spieltag gab der Topfavorit einen Zähler ab. Wegweisend war insbesondere der 6:4-Erfolg im Gipfelduell vor acht Wochen beim Verfolger TSV Kuppingen.

Bereits in der Vorsaison hatten die Schützlinge von Trainer Andreas Kienle das Klassement mit 12:0 Punkten souverän angeführt, ehe die Runde coronabedingt abgebrochen und annulliert wurde – der TTC schaute in die Röhre. „Der Aufstieg war von Anfang an unser Ziel. Wir wären bereit für die Dritte Liga“, sagt Grünenwald.

Dort war der Verein bereits in der Saison 2014/15 an die Platten gegangen. Weil der Regionalliga-Meister TV Bad Rappenau damals auf den Aufstieg verzichtete, durfte der TTC als Zweiter hoch. Trotz eines respektablen fünften Platzes ließ sich Bietigheim-Bissingen nach nur einem Drittliga-Jahr freiwillig wieder zurückstufen – „aufgrund von Personalmangel und Vereinspolitik“, wie Grünenwald erläutert.

Kienle wird derweil nicht müde, vor dem Sonntagsgegner aus Mainz zu warnen. „Es wäre fatal, die Truppe zu unterschätzen. Gegen die Mainzer waren es immer schwere Spiele für uns“, sagt der Coach. Das Duell in der Vorrunde kann er freilich kaum meinen. Denn da setzte sich sein Team gegen die Zweitliga-Reserve aus Rheinland-Pfalz locker mit 10:0 durch.

Der TTC tritt mit der üblichen Aufstellung an. Im vorderen Paarkreuz spielen der in der Rückrunde noch unbesiegte slowakische Meister Alexander Valuch sowie Tal Israeli. Letzterer hat in dieser Saison erst einmal verloren. Dem 19-jährigen Israeli stecken aber noch Reisestrapazen in den Knochen. Erst am Donnerstag ist er aus seiner Heimat zurückgekehrt, wo er an den Landesmeisterschaften teilgenommen hat.

Talent Löffler ist im Abistress

Derweil will Jeromy Löffler auf Position drei seine 28:0-Einzelbilanz ausbauen – auch wenn sich das Toptalent derzeit im Abistress befindet und wegen den Prüfungsvorbereitungen das eine oder andere Training sausen lassen muss. An Nummer vier schlägt wie gehabt Oskar Pukk auf. Der 19-jährige Este war zur Rückrunde aus der zweiten Mannschaft aufgerückt, nachdem der Türke Tugay Yilmaz kein Visum mehr erhalten hatte. Eine Alternative wäre auch Matej Haspel. Der deutsche U15-Vizemeister mischt am Wochenende aber bei den nationalen U18-Meisterschaften in Chemnitz mit.

Kienle sieht seine Mannschaft jedenfalls bestens gerüstet für den letzten Schritt. „Wir sind gut in Form, motiviert und selbstbewusst, sodass ich positive Prognosen fürs Wochenende abgeben möchte“, sagt der Trainer. Der Meistersekt kann also wohl schon mal kaltgestellt werden.

 
 
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