Triathlon-DM über die Langdistanz Ludwigsburger krönt sich zum „König des Nordens“

Beim „Hawaii des Nordens“ wurden auch in diesem Jahr die Deutschen Meister über die Triathlon-Langdistanz gesucht. Ganz oben auf dem Treppchen in der Altersklasse (AK) 35 stand nach 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern Radfahren und einem Marathon beim Ostsee-Man in Glücksburg Fabian Knobelspies. Im Gesamtklassement musste der Athlet des SV Ludwigsburg nur fünf Konkurrenten ziehen lassen – er wurde Sechster.

Die Langdistanz absolvierte er in neuer persönlicher Bestzeit in 8:45:30 Stunden und verwies damit Timo Pippart (KSV Baunatal) in 8:49:25 Stunden und Mike Wegener (Dreizack Spandau) in 9:36:12 Stunden auf die Plätze. Damit war Knobelspies der zweitbeste Amateur, nur 24 Sekunden hinter Pascal Tischler (TV Forst Triathlon) aus Karlsruhe.

Den Gesamtsieg sicherte sich Timo Schaffeld (SC Rot Weiß Oberhausen). Seine Zeit aus dem Vorjahr (8:30:06), die ihm damals Platz drei einbrachte, verbesserte er auf 8:11:32 Stunden und verwies den Sieger aus 2022, Simon Huckstein (Raceextract Racing Team) in 8:24:56 Stunden auf Rang zwei. Silas Köhn komplettierte in 8:25:59 Stunden das Podium.

Widrige Bedingungen

„Der Ostsee-Man war mein diesjähriges Highlight. Und sicherlich war es auch mein bislang bestes Rennen. Ich bin absolut zufrieden mit dem Rennverlauf, den Platzierungen und dem Ergebnis“, freute sich Knobelspies im Ziel. Der SVL-Triathlet war trotz widriger Bedingungen – das Wetter spielte auch in Glücksburg nicht wirklich mit – gut durch den Wettkampf gekommen.

Bei dem Traditionsrennen an der Flensburger Förde standen zunächst zwei Runden Schwimmen im Meer auf dem Programm. In der nur 16 Grad Celsius kalten Ostsee war das „grenzwertig“, sagt Knobelspiel. Das Meer sei nach einigen Regentagen erstaunlich kühl gewesen.

Direkt nach dem Start bildete sich eine Spitzengruppe, in der sich nahezu alle Topathleten befanden – darunter auch Knobelspies. Nachdem sich die Gruppe in der zweiten Runde gesplittet hatte, stieg der Ludwigsburger Triathlet nach 53:20 Minuten als Neunter aus dem Wasser, dicht gefolgt vom späteren Gesamtsieger Timo Schaffeld.

Das Radfahren – die 180 Kilometer waren in vier Runden aufgeteilt – begann ebenfalls bei widrigen Bedingungen. „Beim Radaufstieg habe ich bemerkt, dass es während des Schwimmens zu regnen begonnen hatte“, berichtet Knobelspies. „Von den Trainingseinheiten der Vortage wusste ich, dass die Straßen teilweise verschmutzt sind. Also bin ich etwas konservativer angefahren.“

Keine Gruppe auf Rad gefunden

Im Rückblick die richtige Entscheidung: Knobelspies musste zwar den Großteil des Radsplits alleine fahren, konnte sich aber das Rennen einteilen und auf der regennassen Strecke Hindernisse umgehen, um einen Sturz oder Defekte zu vermeiden. Nach 4:43 Stunden wechselte der Ludwigsburger als Führender seiner Altersklasse und auf Gesamtrang acht vom Rad in die Laufschuhe.

Den Marathon startete er mit einem Vorsprung von rund drei Minuten auf den hinter ihm liegenden Vorjahressieger der AK35, Timo Pippart. Dieser Abstand blieb zunächst konstant, begann ab Kilometer 15 aber bis auf zwei Minuten zu schmelzen. „Ich habe nach dem Wechsel schnell gemerkt, dass ich gute Laufbeine habe und daher ein Tempo für einen Marathon von etwas unter drei Stunden angeschlagen. Zwischendurch hatte ich aber einen Durchhänger, weil ich mich etwas zu wenig verpflegt hatte. Nachdem ich dann bei Kilometer 28 auf Cola umgestiegen bin und das an jeder Verpflegungsstation genommen habe, konnte ich mich wieder gut stabilisieren und den Vorsprung auf der letzten Laufrunde deutlich ausbauen“, erzählt Knobelspies.

3:03,51 Stunden benötigte der Ludwigsburger letztlich für den Marathon – knapp eine Minute schneller als Pippart. bz/nac