TSG Bietigheim feiert Heimtriumph in der 2. Latein-Bundesliga Die klare Nummer eins unter den Formationen

Von Andreas Eberle
Das A-Team der TSG Bietigheim legte am Samstagabend vor heimischem Publikum in der Viadukthalle einen weiteren Galaauftritt hin. Mit dem zweiten Saisonsieg verteidigte die Tanzsportgemeinschaft in der Zweiten Bundesliga Latein den ersten Platz. ⇥ Foto: Avanti

Alle fünf Wertungsrichter sehen das A-Team der TSG Bietigheim beim zweiten Saisonturnier in der Zweiten Bundesliga Latein ganz vorne. Von Andreas Eberle

Um kurz vor 22 Uhr war am Samstag aus der Viadukthalle ein lauter Freudenschrei zu hören. Ausgestoßen hatte diesen die A-Formation der TSG Bietigheim. Die acht Paare bejubelten auf dem Parkett den großen Triumph beim Heimturnier in der Zweiten Bundesliga Latein, während die 500 Zuschauer mit dem Applaudieren gar nicht mehr aufhören wollten.

Soeben hatten die fünf Wertungsrichter für die Tanzsportgemeinschaft fünfmal die Karte mit der Nummer eins in die Höhe gehalten. Damit war klar: Das Bietigheimer A-Team hat mit seiner neuen Choreografie „Dance is Life“ auch das zweite Saisonturnier für sich entschieden, diesmal sogar noch klarer als zwei Wochen zuvor in der Rundsporthalle Ludwigsburg. Zum Rundenauftakt hatte die TSGB neben vier Einserwertungen auch noch eine Drei zu sehen bekommen.

Aufstiegsturnier fest im Blick

„Wir sind noch einen Tick besser geworden und haben heute noch weniger Fehler gemacht. Besonders im Finale haben wir eine sehr energetische Leistung gezeigt“, analysierte Trainer Stefan Cramer und freute sich über das gelungene Heim-Comeback nach fast dreijähriger Abstinenz. Den letzten Auftritt vor eigenem Publikum hatte es im Februar 2019 gegeben. „Druck haben wir aber keinen verspürt, sondern nur pure Freude, nun endlich wieder unseren Sport präsentieren zu können. Die Begeisterung ist auf die Ränge übergeschwappt. Dass wir dann auch noch den ersten Platz verteidigt haben, macht uns umso glücklicher“, sagte Cramer. Bei drei noch ausstehenden Saisonturnieren ist seinen Schützlingen die Teilnahme am Aufstiegswettkampf im Mai nun kaum mehr zu nehmen. Für den Showdown in Nienburg qualifizieren sich jeweils die zwei Erstplatzierten aus den Zweiten Ligen Süd, Nord und West.

Ein weiterer Kandidat für ein Ticket nach Niedersachsen ist der Lokalrivale 1. TC Ludwigsburg. Die A-Formation aus der Barockstadt machte dem Namen ihrer Choreografie „Unstoppable“ alle Ehre und verbesserte sich gegenüber der Saisonpremiere auf Rang zwei. Dritter wurde die FG Hofheim/Rüsselsheim/Fischbach mit „Physical“. „Wir sind eben eine richtige Tanzhochburg“, sagte Matthias Müller, Präsident des Sportkreises Ludwigsburg, angesprochen auf das starke Abschneiden der Lokalmatadoren.

Auch das B-Team der TSGB wollte da nicht ausscheren und wiederholte, beflügelt von der Heimatmosphäre, den sechsten Rang vom Auftaktturnier. Im Kleinen Finale besiegten die von Sabrina Lenz, Jean-Pierre Brucker und Cramer trainierten Paare den Mitaufsteiger Schwarz-Silber Frankfurt – ein weiterer Schritt in Richtung Klassenverbleib.

Gänzlich unbeeinflusst von der Pandemie war allerdings auch die Veranstaltung in der ausverkauften Sportalle am Viadukt nicht. Die FG TC Inn-Casino Wasserburg/Grün-Gold-Club München hatte ihren Start coronabedingt kurzfristig abgesagt. Und auch bei der ersten Bietigheimer Garde war eine Stammtänzerin wegen einer Infektion ausgefallen. Deshalb rückte das Ersatzpaar Sabrina Lenz und Daniel Berger ins Team, während Neuzugang Marina Trommer eine Position weiterrotierte. „Die Mannschaft hat den Ausfall sehr gut kompensiert“, lobte Trainer Cramer, gab aber zu: „Bis die Abstimmung passt, braucht man schon ein paar Tage Zeit. Uns kommt entgegen, dass wir sehr flexibel trainieren.“

Goldene Nadel für 100 Turniere

Obwohl Frankfurts A-Team nur auf Platz sieben landete, stahl einer seiner Tänzer dem Rest fast die Schau: Der Hessische Tanzsportverband ehrte Marc Hartung-Knöfler mit der Formationsnadel in Gold für 100 bestrittene Turniere. Für diese besondere Leistung erhielt der Jubilar ähnlich viel Beifall wie die siegreiche Bietigheimer Formation.

Endstand: 1. TSG Bietigheim A (Wertung 1 - 1 - 1 - 1 - 1), 2. 1. TC Ludwigsburg A (2 - 2 - 2 - 4 - 4), 3. FG Hofheim/Rüsselsheim/Fischbach A (3 - 3 - 3 - 2 - 2), 4. TSG Badenia Weinheim A (4 - 4 - 4 - 5 - 3), 5. TSC Rot-Gold Casino Nürnberg A (5 - 5 - 5 - 3 - 5), 6. TSG Bietigheim B (6 - 6 - 6 - 7 - 6), 7. Schwarz-Silber Frankfurt A (7 - 7 - 7 - 6 - 7).

Corona bremst Standardformationen

Während in Bietigheim getanzt wurde, fiel das zweite Saisonturnier der Bundesliga Standard der Pandemie zum Opfer. Aufgrund von Corona-Fällen wären von den ursprünglich neun Teams nur noch Gastgeber TSV Bocholt und der 1. TC Ludwigsburg dabei gewesen, wie Bocholts Sportwart und Trainer Jörg Plewko gegenüber dem „Göttinger Tageblatt“ feststellte. Zuletzt hatten auch die beiden Formationen des TSC Schwarz-Gold Göttingen ihre Teilnahme abgesagt. Auch deren Heimturnier am 5. Februar findet nicht statt. Der Verein hat aber angekündigt, den Wettkampf im April nachholen zu wollen. Beim Rundenauftakt in Ludwigsburg waren am 8. Januar noch acht der neun Mannschaften aufs Parkett gegangen.

 
 
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