TV Ingersheim Das Gasthaus „Sonne“ als Gründungsort

Von Jörg Palitzsch
Im Gasthaus „Sonne“ an der Bietigheimer Straße fand 1899 die Gründungsversammlung des Turnvereins statt. Das Gebäude steht heute noch. Foto: /Jörg Palitzsch

1899 besuchten einige junge Großingersheimer das Gauturnfest in Marbach. Im selben Jahr wurde der Turnverein gegründet.

Der Besuch des Gauturnfestes 1899 in Marbach hatte für einige junge Männer in Großingersheim weitreichende Folgen, schnell setzte sich die Idee der „volkstümlichen Leibesübungen“ durch. Nach der kurz danach stattgefundenen Gründungsversammlung im Gasthaus „Sonne“ an der Bietigheimer Straße zählte der Verein 19 Erwachsene und acht „Zöglinge“, erster Vorsitzender war bis 1906 Ernst Cramer. Heute hat der Turnverein Ingersheim (TVI) unter dem Vorsitzenden Joachim Rösch rund 1000 Mitglieder und ein umfangreiches Sport- und Kursangebot.

1913: Kelter wird zum Turnraum

Schon in der ersten Zeit des 20. Jahrhunderts stellte der Turnverein Ingersheim die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft, 1912 erfolgte der Beitritt zum Schwäbischen Turn- und Spielverband. Während am Anfang noch in Gärten und auf Wiesen geturnt wurde, stellte die Gemeinde Großingersheim 1913 einen Teil der Kelter als Turnraum zur Verfügung.

Der Erste Weltkrieg brachte die Vereinsarbeit zum Erliegen, 13 aktive Turner mussten ihr Leben lassen. Im Januar 1919 fand nach dem Krieg die erste Generalversammlung im Gasthaus „Krone“ statt, dem Turnverein gehörten nun schon 109 Mitglieder und 22 Zöglinge an. Mit der Eintragung am 27. September 1928 in das Vereinsregister, Band I, Blatt 130 des Amtsgerichtes Besigheim, wurde der Turnverein Großingersheim erstmals urkundlich erwähnt.

Die Zeitspanne bis zum Zweiten Weltkrieg war geprägt von Gerätewettkämpfen und Gauturnfesten. 1939 feierte der TVI sein 40-jähriges Bestehen, Mitgliederstand: 15 Ehrenmitglieder, 55 Männer, sieben Frauen und zwölf Zöglinge. In den folgenden Kriegsjahren kam das Vereinsleben erneut vollständig zum Erliegen. 1945 wurden schließlich alle Turn- und Sportvereine durch eine Direktive der Alliierten aufgelöst, die US-Militärregierung beauftragt die Landratsämter, neue Sport- und Kulturvereine einzurichten.

1946: Drei Abteilungen

Am 20. April 1946 wurde in Großingersheim der Sport- und Kulturverein zunächst mit drei Abteilungen neu gegründet, Vorsitzender war Friedrich Nägele. Der Abteilung Turnen, Wandern, Fußball stand Fritz Rösch vor, der Musikabteilung Gottlob Spahlinger und der Gesangsabteilung Eugen Fritz.

Eine weitere wichtige Wegmarke für den Turnverein war 1955 die Einweihung der SKV-Halle. Im Jahr 1958 kam die Einweihung des neuen Sportplatzes bei der SKV-Halle hinzu – zum Gaukindertreffen waren damals 1400 Kinder zu Gast in Großingersheim – weitere Wegmarken waren 1963 die Teilnahme am Deutschen Turnfest in Essen sowie ein Jahr später die Gründung der erste Frauengymnastikgruppe mit 26 Teilnehmerinnen durch Alfred Rösch.

1974 beging der Turnverein sein 75-jähriges Jubiläum. Es kam zur Gründung einer Faustballgruppe, der Mitgliederstand betrug inzwischen 171 Erwachsene und 160 Kinder. 1983 wurde die neue Sporthalle Fischerwörth gebaut. Ein erster Geländelauf (Ingersheimer Herbstlauf) fand 1986 statt. 1995 stieg die Zahl der Mitglieder auf über 700.

www.tvingersheim.de

 
 
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