Versammlung in Bietigheim-Bissingen Aktive Unternehmer fordern Digitallotsen

Von Uwe Mollenkopf
Die Aktiven Unternehmer tagten bei Möbel-Hofmeister (von links): Sven Schaller (Erster Vorsitzender), Jochen Beck (Kassier), Kathrin Salzer (Geschäftsstelle), Klaus Kittel (zweiter Vorsitzender) und Frank Hofmeister. Foto: Werner Kuhnle

Die Aktiven Unternehmer Bietigheim-Bissingen zogen auf ihrer Hauptversammlung Bilanz und forderten Digitallotsen.

Die im Verein „Aktive Unternehmer“ organisierten Selbstständigen in Bietigheim-Bissingen sind heilfroh, dass die Zeit des Lockdowns beendet ist, doch die meisten der Mitglieder hätten nach wie vor mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu tun, sagte der Erste Vorsitzende Sven Schaller auf der Hauptversammlung am Mittwochabend im Hofmeister Erlebnis-Wohnzentrum. Er sprach insbesondere die Digitalisierung an, bedingt durch das sich veränderte Kaufverhalten der Kunden.

Im Gespräch ist laut Schaller der Aufbau einer Ebay-Plattform „Deine Stadt“. Doch das gehe alles nicht nebenbei, sagte er mit Blick auf den Verein, der mit Ausnahme der mit einer Teilzeitkraft besetzten Geschäftsstelle ehrenamtlich geführt wird. Er erneuerte daher die Forderung der Unternehmer nach einem städtischen Digitallotsen oder Wirtschaftsförderer. „Wir brauchen einen Kümmerer“, so der Vorsitzende.

Dissens mit Stadt

Mit der Stadtverwaltung gibt es in dieser Frage indes weiterhin einen Dissens, wie Sprecherin Anette Hochmuth gegenüber der BZ bestätigte. Die Einstellung eines solchen Kümmerers ausschließlich für die Unternehmensbelange könne die Stadt nicht übernehmen. Sie verwies auf den Zuschuss – im vergangenen Jahr 56 000 Euro – den die Stadt den Aktiven Unternehmern für deren Aufgaben zahle. Zudem sei ein Online-Check organisiert worden, um zu sehen, wo die Händler stehen, an dem sich aber nur 30 der 205 Mitglieder beteiligten. Falls Interesse bestehe, biete die Stadt auch Digital-Workshops an und sei bereit, 6000 Euro im Jahr für die Ebay-Plattform zu übernehmen. Man könne auch allgemeine Infos dafür liefern, alles andere müssten die Unternehmer, die sich daran beteiligen, aber selbst leisten, so Hochmuth.

Gelobt wurde von Schaller das System der Stadtmarketinggutscheine. Dieses sei „ein wichtiges Element zur Umsatzbindung“. Mit den Gutscheinen könne man inzwischen bei mehr als 100 Händlern einkaufen, der jährliche Umsatz belaufe sich auf 60 000 bis 70 000 Euro. Die Unternehmer hätten sich auch an der städtischen „Sommer-Feeling“-Kampagne beteiligt. Diese solle auch 2022 wieder stattfinden.

Als weitere Aufgaben nannte der Vorsitzende in seinem Ausblick aufs kommende Jahr unter anderem die Organisation von Veranstaltungen und Festen, die während der Corona-Zeit flachfielen. Auch eine neue Veranstaltung werde geplant, denn nur für neue „Events“ stellt das Wirtschaftsministerium eine Förderung in Aussicht. Überprüfen will der Verein seine Beitragsstruktur, denn die sei mit einem Beitrag von 8,33 Euro pro Mitglied und Monat „wie aus einer anderen Zeit“, sagte der Vorsitzende.

Man wolle sich „professioneller aufstellen“, erklärte der zweite Vorsitzende Klaus Kittel, das gehe jedoch nicht mit einem „marginalen“ Beitrag. „Wir haben Ideen, doch das Umsetzen ist hochkomplex geworden“, meinte Kittel.

 
 
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