Verwaltungsausschuss Besigheim Wie man Autofahrer ins Parkhaus lockt

Von Helena Hadzic
Besigheim sei eine der wenigen Städte, die sich Sorgen darüber machen müsse, wie das Parkhaus voll wird – das bedauert Gemeinderat Frank Land Foto: /Martin Kalb

Mit einem günstigen Jahresticket möchte der Besigheimer Verwaltungsausschuss das EnzParkhaus für Autofahrer attraktiver machen – zur Entlastung der Parksituation in der Altstadt.

Einen Parkplatz in der Altstadt Besigheims zu finden, stellt Autofahrerinnen- und Fahrer häufig vor zeitliche und räumliche Herausforderungen.

Das „EnzParkhaus“, das vor gut zwei Jahren gebaut wurde, sollte Ausweichmöglichkeiten bieten. Im gleichen Zuge wurden Ticketautomaten an der Straße aufgestellt, um die Autofahrer ins Parkhaus zu locken und damit die Parksituation in der Altstadt zu entlasten. Dieses Parkhaus allerdings wird scheinbar nicht genügend genutzt, so die Meinung des Verwaltungsausschusses (VA) der Stadt. In einer Vorberatung am Dienstag wurde die Möglichkeit eines weiteres Parktickets diskutiert: Ein Jahresticket soll Abhilfe schaffen – und das Parkhaus auf diese Weise attraktiver machen.

Den Beschluss des Vorschlags wird der VA dem Gemeinderat empfehlen.

Parkhaus zu teuer?

„Viele Bürger sagen, dass ihnen das Parkhaus zu teuer sei“, bemerkte Christian Herbst (SPD). Es sei nicht bekannt, dass die geparkte Stunde sehr günstig sei, dies müsse groß beworben werden auf Schildern.

Auch Bürgermeister Steffen Bühler stellte fest, dass es für die Bürger eine Frage der Kosten ist, die unter den Leuten weniger bekannt sind. Mit zehn Cent pro Stunde sind die Preise vergleichsweise sehr erschwinglich, genutzt wird das Parkhaus aber sehr wenig und vornehmlich fast nur von Beschäftigten der umliegenden Betriebe und deren Besucher.

In nächster Zeit werden allerdings die Parkplätze außerhalb des Parkhauses ein ganzes Stück knapper werdenden. Wegen der Umgestaltung der Friedrich-Schelling-Schule in der Turmstraße, wird der Bereich für die Zeit der Bauarbeiten gesperrt.

Damit fallen etwa 25 Parkplätze weg, lediglich fünf Parkgelegenheiten bleiben erreichbar, welche allerdings für Schule und KiTa vorbehalten bleiben. Der Parkplatzmangel für Lehrkräfte und Erzieherinnen würde, so heißt es in der Vorlage, durch ein Jahresticket für das „EnzParkhaus“ aufgewogen. Dieses sei nur drei bis fünf Minuten von den Einrichtungen entfernt. Ein Jahresticket für eben dieses Parkhaus gibt es aber bisher noch nicht, nur Monatstickets für 40 Euro und Tagestickets für 20 Euro.

Günstige Jahrestickets

Gebhard Woll, Teamleiter für Verkehrswesen und Ordnungsverwaltung, schlug daher ein Jahresticket im Wert von 365 Euro vor, das bedeutet einen Euro pro Tag und keine 20 Euro wie beim Tagesticket. Auch im Vergleich zu den Kosten für ein Jahresticket auf dem Kies im Wert von 300 Euro sei diese Überlegung „angemessen“. Die Kosten setzen sich aus 360 Euro für das Ticket und Fünf Euro für die dazugehörige Plastikkarte zusammen. Ein enormer Vorteil sei zudem, dass das Parkhaus überdacht und videoüberwacht sei.

Dr. Herbert Tröster (BMU) fragte, ob kostenloses Parken für eine Zeit vielleicht einen Effekt auf die Autofahrer haben und das „Akzeptanzproblem“ lösen könnte. Bürgermeister Bühler bezeichnete das als „komische Frage“ und sagte, dass das schon mal zur Diskussion stand, es aber aus steuerlichen Gründen nicht ginge. Die Gebühren hingegen zu erhöhen, forderte Ulrich Gerstetter (FrAktions-Bündnis), was Bühler im nächsten Jahr zur Sprache bringen möchte: Eine Erhöhung Schritt für Schritt. „Eine Erhöhung würde das Parkproblem nur verschärfen“, kritisierte Woll an diesem Vorschlag.

Walter Zehyle (FWV) forderte zudem ein Parkleitsystem aus Beschilderungen und Wegweisern, die zum Parkhaus leiten – in dieser Sache stehe man bereits in der Diskussion mit dem Landratsamt, sagte Woll.

 
 
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