Voltigierturnier RV Bietigheim-Bissingen Pflicht und Kür im Pferdegalopp

Von Helga Spannhake
Tobias Laiß vom gastgebenden RV Bietigheim-Bissingen zeigt mit nur einem Bein auf dem Sattel eine Figur. Foto: Avanti/Herbert Schmerbeck

Der RFV Schwegenheim gewinnt die Gruppen-Prüfung M beim Voltigierturnier des Reitervereins Bietigheim-Bissingen im Erlengrund.

Zum fünften Mal hat der Reiterverein Bietigheim-Bissingen sein Voltigierturnier ausgerichtet. Neben dem Einzelvoltigieren standen die Gruppen-Prüfungen M und L auf dem Programm, bei Letzterer ging es zusätzlich um die Qualifikation zum Deutschen Voltigierpokal.

Es herrschte reges Treiben auf dem weitläufigen Gelände des Reitervereins, die Zuschauerplätze in der Reithalle waren gut besucht. Am Zirkelrand hatten die Richterinnen Christine Stein, Ute Lockert und Nicole Wahl an ihren Tischen Platz genommen um die erste Gruppe, die sechs Mädchen des RV Wiesloch mit ihrem Pferd Giovanni, zu begutachten. Nachdem der Wallach eine Runde vorgetrabt war und die Richterinnen ihr Okay gegeben hatten, begann der Pflichtteil der Prüfung Nummer 2 L-Gruppen mit dem freien Sitz. Anschließend ging es aus der Bank in die Fahne.

Besondere Konzentration erforderte das Stehen auf dem galoppierenden Pferd, was den Voltigierern mal länger, teils aber nur kürzer gelang. Drei Galoppsprünge musste eine statische Figur gehalten werden, damit sie zählte. Die Richterinnen achteten präzise auf die Erfüllung der Kriterien aller teilnehmenden L-Gruppen. Neben Wiesloch I waren das die sieben Mädchen von Cevalo II, die zum Jahresbeginn von Böblingen zum RV Sindelfingen umgezogen sind und mit ihrem Wallach Jay-Z angetreten waren. Er wirkte aufgeregt, fiel gleich in den Galopp als noch der Trab verlangt war, drehte dann aber doch zuverlässig Runde um Runde.

Unklares Gangbild führt zum Aus

Holzgerlingen I, Hohenlohe I und Eppelheim I traten ebenfalls zur Qualifikation zum Deutschen Voltigierpokal der L-Gruppen an. Nach dem Pflichtteil stellten sie alle in der Kür ihre akrobatischen Fähigkeiten unter Beweis. Pech hatte allerdings Hohenlohe I: Zünftig in Dirndl und Lederhose waren die sieben Mädchen und der eine Junge erschienen. Zu passenden Volksmusikklängen starteten sie, wurden aber abgeklingelt aufgrund eines unklaren Gangbilds ihres Pferdes Carpe und schieden somit aus. Schließlich qualifizierten sich für den Deutschen Voltigierpokal, der im Juni auf dem Landgestüt Redefin in Mecklenburg-Vorpommern stattfindet, Wiesloch I, Cevalo II und Holzgerlingen I. Den ersten Platz in Bietigheim-Bissingen sicherte sich mit einer Wertnote von 5,526 ebenfalls Wiesloch I. Den Ehrenpreis als bestes Pferd erhielt mit einer Wertnote von 6,083 zusätzlich ihr Giovanni.

Knie verletzt nach Absprung

Mit großer Spannung wurde die Prüfung Nummer 1 der M-Gruppen erwartet, trat hier doch auch der gastgebende Verein an. Nachdem sich die sieben Voltigierer von Bietigheim I im Pflichtteil gut geschlagen hatten, verließ Belinda Bello aber zum Schluss stark humpelnd den Zirkel, musste gar gestützt werden. Sie war beim Absprung unglücklich aufgekommen, sodass sie sich am Knie verletzt hatte und für die Kür ausfiel. Das bedeutete hektisches Umplanen hinter den Kulissen. Als Kür-Thema hatten sie sich am Great Gatsby orientiert und erschienen im Tanzstil der 20er Jahre. Da sie allerdings nur noch zu sechst antreten konnten, gab das bereits Abzüge in der Gestaltungsnote.

Auch ihr Pferd Contano Royal zeigte sich nicht immer von seiner besten Seite, wie Carolin Böhm-Frings bereits nach dem Pflichtteil in Richtung ihrer Voltigiergruppe bemerkte: „Er ist nicht so gelaufen, wie er könnte“. Letztlich reichte es mit einer Wertnote von 5,532 nur für den siebten und damit letzten Platz. Mit einer Wertnote von 6,398 siegten die Voltigierer des Reit- und Fahrvereins Schwegenheim, gefolgt vom Team Schriesheim I mit 6,162 Punkten. Rang drei sicherte sich Rathsberg. Dessen dunkelbrauner Hannoveraner Goetheburg erhielt mit einer Wertnote von 6,77 zusätzlich den Ehrenpreis als bestes Pferd. Helga Spannhake

 
 
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