Währungsreform vor 20 Jahren Zwei Jahre Vorbereitung auf die Euro-Einführung

Von Martin Hein
Vor 20 Jahren löste der Euro die D-Mark ab. Foto: Frank May/dpa Foto: Frank May

Die Währungsumstellung auf den Euro ging bei der Kreissparkasse reibungslos über die Bühne.

Thomas Nytz, Regionaldirektor der Regionaldirektion Mitte bei der Kreissparkasse Ludwigsburg kann sich noch gut an die Währungsumstellung vor 20 Jahren erinnern. Als Leiter der Kundenberatung bei der Kreissparkasse in Kornwestheim hat er damals die Vorbereitungen und die Umstellung auf den Euro hautnah miterlebt.

Zwei Jahre Vorbereitung

Die Kreissparkasse hatte sich nach Auskunft von Thomas Nytz seit etwa zwei Jahren intensiv auf die Währungsumstellung vorbereitet. Bei vielen Kundenveranstaltungen habe man im Vorfeld den Euro vorgestellt und versucht, den Kunden die Angst und die Sorgen vor der neuen Währung zu nehmen. Die D-Mark sei für viele Bürger eine „wertgeschätzte Währung“ gewesen, so Thomas Nytz.

Oft sei auch am Bankschalter regelrechte Aufklärungsarbeit gefordert gewesen, um die Kunden von den Vorteilen der neuen Währung zu überzeugen.

Vor allem die Bargeld-Logistik sei eine Riesen-Herausforderung gewesen. Zumal eine enorme Menge an D-Mark-Münzen von den Kunden entgegengenommen, an die Bundesbank weitergeleitet und die neuen Euro-Münzen für die Kunden bereitgestellt werden mussten.

Auch für die IT ging bei der Kreissparkasse die Umstellung auf die neue Währung mit einem großen Aufwand einher. Um das alles umzusetzen, mobilisierte das Geldinstitut damals auch Pensionäre. Mit internen Testläufen wollte man sicherstellen, dass die Umstellung zum Stichtag reibungslos klappt.

Kein „Run“ auf den Euro

Das Interesse der Kunden an der neuen Währung war dann aber eher verhalten, erinnert sich Thomas Nytz. Lange Warteschlangen für die Starter-Kits gab es nicht. Es sei eine gewisse Skepsis gegenüber der Euro-Währung vorhanden gewesen. Die Leute hingen an der D-Mark, so Nytz, einen „Run“ auf den Euro habe es seinerzeit nicht gegeben. Die Sparbücher von D-Mark auf Euro umzustellen und den Sparzins nachzutragen, sei mit einem großen Aufwand verbunden gewesen, den man nur mit zwei bis drei zusätzlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern pro Hauptzweigstelle bewältigen konnte.

Auch jetzt noch beobachtet Thomas Nytz, dass viele Kunden die D-Mark-Preise von vor 20 Jahren im Kopf haben. Es sei eine arbeitsintensive Zeit gewesen, vor 20 Jahren war viel mehr Bargeld als heute im Umlauf, erinnert sich Thomas Nytz. Im Nachhinein betrachtet, ging die Umstellung problemlos über die Bühne.

Thomas Nytz zieht eine positive Bilanz: Rückblickend überwiegen die Vorteile der Euro-Währung bei weitem die Nachteile. Ganz verschwunden ist die D-Mark auch bei der Kreissparkasse noch nicht. Gelegentlich tauchen im einen oder anderen Sparschwein noch ein paar D-Mark oder Pfennig-Geldstücke auf.

 
 
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