Walheim „Ich sehe mich in meinen Werken“

Von Tabea Blume und Jenny Stahl
In ihrem Atelier in Walheim arbeitet Regine Lechner-Grotz am liebsten mit Landschaften und Pflanzen. Mit ihren Werken verleiht sie ihren Meinungen und Ansichten Ausdruck. Foto: /Martin Kalb

Ab 1. September stellt die Künstlerin Regine Lechner-Grotz ihre Werke im Römerhaus aus. Dabei präsentiert sie eine Vielfalt ihrer Lebens- und Schaffenszeiten.

Ich lege Wert darauf, alles auszuprobieren, denn ich bringe eine ganz heiß begehrte Mischung mit.“ Die am 27. Juni 1952 geborene Künstlerin Regine Lechner-Grotz wurde schon als Kind von ihren Eltern zu Kunstausstellungen mitgenommen. Schnell fand sie ihre Begeisterung fürs Malen. „Von Anfang an hat mich der Expressionismus inspiriert und noch heute bin ich bei der Malerei mit bunten Farben geblieben“, erinnert sich Lechner-Grotz. Schnell wurde ihr klar, dass sie die Kunst zur Berufung machen will.

Ihre Eltern hielten ihre Werke erstmals für verrückt. „Dementsprechend froh war mein Vater, dass ich mich für Kunsterziehung an der Akademie in Nürnberg entschieden habe. Denn die Kunst galt damals noch als brotlose Arbeit.“ Noch heute arbeitet sie als Lehrerin; mal mehr und mal weniger. Nicht nur ihre Schüler, sondern auch ihre Enkelkinder begeistert sie für die Kunst. „Die Kunst wird immer belangloser in dieser Gesellschaft. Es soll um das sinnliche Erleben gehen, das mehr und mehr verloren geht“, meint die Walheimerin.

Künstlerische Gesellschaftskritik

„In der Kunst soll man sich selbst ausdrücken. Ich sehe mich in meinen Werken selbst; meinen Stil, meine Meinung, meine Techniken.“ In ihren Bildern geht es unter anderem um Umwelt und Politik. In einem ihrer Gemälde finden sich auf der einen Seite Demonstranten wieder. Im Gegensatz dazu stehen die Politiker, deren Untätigkeit in Form von Kissen dargestellt wird.

„Ich finde, die Menschen übernehmen sich oft, nehmen sich zu wichtig. Stattdessen sollten wir darauf achten, was Gleichgewicht bringt und ein Gefühl dafür entwickeln.“ Lechner-Grotz engagiert sich in der Politik und spendet beispielsweise Greenpeace. Sie ist vielseitig, versucht sich an mehreren Dingen. Von verschiedenen Techniken über Ausprobieren mit dem Malen von Pflanzen, Wäldern und Naturlandschaften. „Am liebsten arbeite ich mit verlaufenden Aquarellfarben, weil da immer was ganz neues entsteht. Zudem nutze ich gerne die Technik der Collage.“

Vielseitige Ausstellungen

„Wenn die Kreativität mal fehlt, sollte man sich nicht vor dem weißen Blatt scheuen. Manchmal hilft abwarten und einfach was anderes zu machen. Oft lasse ich mich aber einfach von alten Gemälden inspirieren und greife diese auf“, meint Lechner-Grotz.

Ihre Werke durfte die Künstlerin bereits bei ungefähr 35 Ausstellungen zum Beispiel in Kirchheim, Besigheim und Ludwigsburg präsentieren. „Ich sammle meine Werke immer lange, bevor sie richtig ausgestellt werden.“ Anlässlich der Ausstellung im Römerhaus habe sie wie die Römer gegraben, um Gemälde aus allen Lebens- und Schaffenszeiten zu finden.

 
 
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