Walheim: Klärschlammanlage Klärschlamm: Kontroverse geht weiter

Von Michael Soltys
Es soll immer noch eine Einigung in der Klärschlamm-Debatte geben.⇥ Foto: Werner Kuhnle

Der Gemeinderat von Walheim kritisiert die EnBW. Tayfun Tok von den Grünen dagegen äußert Verständnis.

Unverständlich und nicht nachvollziehbar. Mit diesen Worten kommentieren die Walheimer Gemeinderäte die Entscheidung der EnBW, den Termin für die Diskussion über die Klärschlammverwertung auf dem Gelände des Kohlekraftwerks abzusagen (die BZ berichtete). Das geht aus einer Stellungnahme hervor, die Gemeinderat Bernd Moritz am Donnerstag bei der Sitzung des Gremiums verlas. Nicht nachvollziehbar ist für ihn, warum die Gemeindehalle nicht als Ort der Veranstaltung in Frage kommen sollte. Eine Einigung über einen Moderator sei durchaus noch möglich gewesen. Den Wünschen der EnBW nach Fachvorträgen bei der Veranstaltung erteilen die Walheimer eine Absage. „Wir erwarten bei dem Termin eine ehrliche, ergebnisoffene Diskussion bezüglich des Kraftwerkstandorts und den Entwicklungsmöglichkeiten mit allen Beteiligten“, heißt es in der Stellungnahme. Ganz ähnlich positionieren sich die Gemmrigheimer Gemeinderäte: Der unterstellte Mangel an Bereitschaft zum Konsens sei nicht nachvollziehbar, schreiben sie in einer Mitteilung.

Rückhalt für Vogt

Dem CDU-Landtagsabgeordneten Tobias Vogt, von der EnBW in der Rolle als Vermittler und Organisator ungewöhnlich scharf angegriffen, stärken die Walheimer den Rücken. Seine Organisation sei zielführend und transparent gewesen. Die Installation einer von der EnBW vorgeschlagenen Arbeitsgruppe lehnen sie ab.

Von einem herben Rückschlag für die Beteiligten spricht auch Tayfun Tok, Landtagsabgeordneter der Grünen, der wie Vogt in die Vermittlung des Dialogs eingeschaltet war. Aber Tok äußert auch Verständnis für die Entscheidung des Energieunternehmens. „Angesichts des instabilen Vertrauensverhältnisses war das ein nachvollziehbarer Schritt“, sagt er.

„Vermittlung bleibt möglich“

Die Vorstellungen über die Ziele der Veranstaltung hätten sich stark auseinander entwickelt, so Tok weiter. Es sei deshalb richtig, „die Uhren noch einmal auf Anfang zu stellen“. Er werde deshalb auf die EnBW und die Kommunen zugehen. Die Veranstaltung müsse so organisiert werden, dass sich die Gemeinderäte frei und fachlich informieren könnten. „Abgekartete Spiele nützen niemandem.“ Eine Vermittlung bleibe möglich, so Tok. Auf die Angriffe auf seinen Landtagskollegen Vogt von der CDU geht Tok nicht ein.

 
 
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