Etat Walheim muss 2020 neue Schulden machen

Von Von Roland Willeke
Das Schulgebäude in Walheim. Seine Sanierung wird insgesamt 4,4 Millionen Euro kosten. Allein im neuen Jahr werden dafür 1,1 Millionen Euro fällig.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Die Gemeinde Walheim veröffentlichte den Haushaltsplan für das kommende Jahr. Der Gemeinderat wird ihn im nächsten Monat beschließen.

Erst vor vier Wochen präsentierte Kämmerin Lea Redweik einen Nachtragshaushalt für 2019 (die BZ berichtete). Jetzt legte sie nach und brachte ihren Etat-Entwurf für 2020 in den Gemeinderat ein.

Doch bevor die Kämmerin in die Details ging, skizzierte Bürgermeisterin Tatjana Scheerle die wichtigsten Projekte des kommenden Jahres. An erster Stelle steht die Sanierung der beiden Schulgebäude neben der Gemeindehalle, verbunden mit dem Bau einer Mensa. Ab April soll es auch in Walheim einen Naturkindergarten geben.

Voraussichtlich im Januar wird der Gemeinderat den Bebauungsplan Mozartweg/Hölderlinweg verabschieden, so dass man zeitnah an die Umlegung gehen kann. Daneben stehen Straßensanierungen, die Anschaffung neuer Server fürs Rathaus und die Einführung eines Ratsinformationssystems sowie das Gemeindeentwicklungskonzept auf der Agenda.

Es bleibt ein Überschuss

Der Gesamtergebnishaushalt – vergleichbar mit der Gewinn- und Verlustrechnung eines Wirtschaftsunternehmens – endet nach Lea Redweiks Planung mit einem ordentlichen Ergebnis von rund 95 000 Euro (Vorjahr: 1,3 Millionen Euro). Den Erträgen von 6,7 Millionen Euro (Vorjahr: 7,9 Millionen Euro) stehen wie 2019 Aufwendungen von 6,6 Millionen Euro gegenüber.

Der Finanzhaushalt weist Einzahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit von 6,6 Millionen Euro (Vorjahr: 7,8 Millionen Euro) auf. Die Auszahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit bleiben mit 6,2 Millionen Euro etwa auf gleicher Höhe wie im Vorjahr. Es bleibt ein Zahlungsmittelüberschuss von 380 000 Euro (Vorjahr: 1,6 Millionen Euro). Er ist vergleichbar mit der Zuführung an den Vermögenshaushalt nach altem Recht.

Teure Erschließung

Größte Investition wird 2020 mit 1,25 Millionen Euro die Erschließung des Baugebiets Mozartweg/Hölderlinweg werden. Die Sanierung der Neckarstraße soll mit Wasser und Abwasser 426 000 Euro kosten; es werden Sanierungszuschüsse von 98 000 Euro erwartet. Die Sanierung der Kastellstraße wird mit 864 000 Euro veranschlagt. Der Naturkindergarten soll 150 000 Euro (ohne Personal) kosten. Der Kauf der Sparkassenfiliale kostet 110 000 Euro, plus 30 000 Euro für Umbaumaßnahmen.

Die Sanierung der Grundschule schlägt in diesem Jahr mit 1,1 Millionen Euro zu Buche. Insgesamt sind 4,4 Millionen Euro, verteilt auf drei Jahre, veranschlagt. Begonnen werden soll auf den letzten Drücker noch vor dem Jahreswechsel 2019/2020 mit einem ersten Spatenstich beziehungsweise Baggerbiss für die neuen Nahwärmerohre, über die die Schule in Zukunft mit Wärme versorgt werden soll. Hintergrund: Man sichert sich damit die schon fest eingepreisten 719 000 Euro an Fördergeldern, die zum Abruf bereitstehen. Die Gemeinde hat die Chance, nächstes Jahr weitere Fördermittel in Höhe von 868 000 Euro aus dem Ausgleichstock zugesagt zu bekommen, berichtete die Bürgermeisterin.

Insgesamt wird Walheim 2020 knapp 4,5 Millionen Euro investieren. 2021 werden es 2,5 Millionen Euro sein; für 2022 und 2023 sind 1,4 Millionen Euro beziehungsweise 280 000 Euro vorgesehen. Die Personalkosten der Gemeinde steigen um 100 000 Euro auf knapp zwei Millionen Euro. Die wichtigsten Steuereinnahmen werden für 2020 wie folgt eingeschätzt: Grundsteuer B 466 000 Euro (Vorjahr: 440 000 Euro), Gewerbesteuer 600 000 Euro (Vorjahr: 1,2 Millionen Euro), Einkommensteuer zwei Millionen Euro (Vorjahr: 1,9 Millionen Euro), Umsatzsteuer 118 000 Euro (Vorjahr: 86 000 Euro). Die Schlüsselzuweisungen des Landes reduzieren sich um 700 000 Euro auf 1,1 Millionen Euro. Hingegen steigen die an das Land und den Landkreis zu zahlenden Umlagen: Finanzausgleichsumlage um 128 000 Euro auf 940 000 Euro, Kreisumlage um 140 000 Euro auf 1,1 Millionen Euro. Die Gemeinde plant in diesem Jahr eine Kreditaufnahme von 2,55 Millionen Euro.

 
 
- Anzeige -