Walheim Wohnen statt gärtnern

Von Roland Willeke
Auf dem Gelände der Gärtnerei Schultz-Baier in Walheim sollen 34 Wohneinheiten entstehen. Der Planer stellte das Vorhaben den Walheimer Gemeinderäten vor. Foto: /Oliver Bürkle

 Auf dem Gelände der früheren Gärtnerei Schultz-Baier soll ein neues Wohngebiet mit 34 Wohneinheiten entstehen.  Der Planer Michael Kerker stellte die vorgesehene Wohnbebauung vor.

Ein relativ attraktives Wohnen mit einem sehr schönen Blick in das Quartiersinnere“, bescheinigte Michael Kerker, Geschäftsführer des Ludwigsburger Planungsbüros KMB, nicht ohne einen gewissen Stolz seinem städtebaulichen Konzept für das Gelände der einstigen Gärtnerei Schultz-Baier. Auf dem rund einen halben Hektar umfassenden Areal sollen 34 Wohneinheiten entstehen.

Gemeinderat ist positiv gestimmt

Auch im Gemeinderat war man grundsätzlich positiv gestimmt, nachdem man sich seit Oktober mit der Neubebauung des Gebietes beschäftigt hatte und bereits einen Entwurf, der 42 Wohneinheiten vorsah, als zu gedrängt zurückgewiesen hatte. Die Eigentümer der bis zum Jahreswechsel als Gärtnerei genutzten Fläche, die sich entlang des Baumbachs von der Blumenstraße im Westen bis zur Römerstraße im Osten erstreckt, wollen das Gelände für eine mögliche Bebauung verkaufen, berichtete Bürgermeisterin Tatjana Scheerle im Gemeinderat, der am letzten Donnerstag erstmals öffentlich über das Projekt beriet.

Auf einer Fläche von 5021 Quadratmetern sollen künftig 34 Wohneinheiten Platz finden. Sie verteilen sich auf vier Doppelhaushälften, sechs Reihenhäuser und drei Mehrfamilienhäuser mit jeweils acht Wohnungen. Die Bauweise ist zweigeschossig mit einem dritten, zurückgesetzten Staffelgeschoss, das maximal 75 Prozent der Wohnfläche des darunterliegenden Geschosses aufweisen darf, wie Planer Michael Kerker erläuterte. Für alle Gebäude sind begrünte Flachdächer vorgesehen.

Die Mehrfamilienhäuser weisen im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss je eine Zweizimmer-Wohnung und zwei Dreizimmer-Wohnungen auf. In den zurückgesetzten Obergeschossen der drei Mehrfamilienhäuser werden sich je zwei Vier-Zimmer-Wohnungen befinden.

Reihenhäuser am Baumbach

Auf der Nordseite des Areals sind von der Blumenstraße aus gesehen die Zufahrt zum Gelände mit den Besucherparkplätzen, zwei Mehrfamilienhäuser und ein Spielplatz geplant. Im Süden werden entlang des Baumbachs in lockerer Folge die Reihenhäuser und die Doppelhaushälften sowie das dritte Mehrfamilienhaus zu stehen kommen. Dazwischen verläuft eine verbindende Straße mit ausreichend Platz für die Feuerwehr. Über zwei kurze Staffeln wird es eine Fußverbindung zum Baumbachweg geben, der im Zuge des Bauprojektes verbreitert und durch Sitzbänke aufgewertet werden soll.

Das bestehende Wohnhaus der Gärtnerei, in dem sich auch der kleine Blumenladen befand, soll erhalten bleiben. Hinter dem alten Wohnhaus sind acht öffentliche Besucherparkplätze vorgesehen. Weitere zwölf Parkplätze im Freien sind den Doppelhaushälften und Reihenhäusern zugeordnet. Das Gros der insgesamt 62 benötigten Bewohnerparkplätze befindet sich in der 50 Autos aufnehmenden Tiefgarage, die sich unter dem Areal von der Blumenstraße zur Römerstraße erstrecken wird.

Die Zufahrt zur Tiefgarage wird – ohne Rampe – ebenerdig von der Römerstraße her erfolgen. An der Tiefgarage und der geplanten Zufahrt entzündete sich zum wiederholten Male eine Debatte. Die geplante Zufahrt erlaubt mit einer Breite von vier Metern keinen Begegnungsverkehr, sodass außerhalb der Tiefgarage an der Römerstraße ein Warteplatz vorgesehen werden muss. Eventuell ließe sich das vermeiden, wenn die Gemeinde in diesem Bereich einen Geländestreifen von 70 Zentimetern veräußern würde. Gemeinderat Eberhard Reustle bestand – bestärkt durch die Bürgermeisterin – auf den gleichen Stellplatzregeln wie beim letzten verabschiedeten Bebauungsplan „Kammerten“. Das heißt, dass für Wohnungen über 50 Quadratmeter zwei Stellplätze nötig sind. Planer Michael Kerker zeigte sich bereit, die mit 55 Quadratmetern geplanten Zweizimmer-Wohnungen auf 50 Quadratmeter zu verkleinern und die wegfallende Wohnfläche den Dreizimmer-Wohnungen zuzuschlagen. Eine Abstimmung im Gremium, ob man so verfahren sollte, endete mit einem Patt. Bürgermeisterin Tatjana Scheerle gab dem Planer mit, sich die Stellplätze und die Zufahrt zur Tiefgarage noch einmal vorzunehmen.

Es soll nun auf Kosten des Erschließungsträgers ein vorhabenbezogener Bebauungsplan entwickelt werden. Wenn archäologische Untersuchungen nicht allzu viel römische Funde zutage bringen, könnten zum Jahreswechsel 2025/2026 die ersten Wohnungen bezogen werden.

 
 
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