Wanderung durch die Steillagen Netz der Rundwege in den Weinbergen wird enger

Von Von Uwe Deecke
Spaziergänger in den Hessigheimer Felsengärten. In den Weinbau-Steillagen am mittleren Neckar entstehen nach und nach Rund-Wanderwege mit Informationen über den Steillagen-Weinbau.⇥ Foto: Martin Kalb

Nach Ingersheim und Hessigheim legt nun auch Gemmrigheim einen solchen Rundwanderweg an. Er soll Tourismus und Weinbau stärken.

In Ingersheim gibt es unter dem Namen „Schlossbergrunde“ bereits seit Sommer 2019 einen Rund-Wanderweg durch die Weinbau-Steillagen. Der Hessigheimer Gemeinderat hat in diesem Februar beschlossen, in den Weinbau-Terrassen von Mühlberg und Wurmberg einen solchen Weg anzulegen. Unter dem Namen Felsengartenrunde soll er den Spaziergängern und Wanderern ein intensives Erlebnis des Steillagen-Weinbaus ermöglichen.

Alle drei Wege sind Teil des Integrierten Ländlichen Entwicklungs-Konzepts Ilek. Als Ergebnis dieses Projekts, an dem die Kommunen entlang des Neckars beteiligt sind, sollen zwischen 60 und 70 Kilometern Strecke in den Steillagen am mittleren Neckar als Rundwege ausgewiesen werden. Dafür gibt es Fördermittel der Region, In Hessigheim waren es beispielsweise 20 500 Euro.

Jetzt hat auch der Gemmrigheimer Gemeinderat über einen Steillagen-Wanderweg beraten. „Zur Stärkung des Tourismus, der Wengerter und des eigenen Profils“ will die Gemeinde einen solchen Rundweg über dem Neckar anbieten, sagte Bürgermeister Jörg Frauhammer im Gemeinderat. Der Weg ist ein Teil des Gesamtkonzeptes, das auf die Probleme des Steillagenweinbaus und dessen mühsame Bewirtschaftung aufmerksam macht. Nachfrage und Verständnis dafür sollen geweckt werden und die Potenziale des Weinbauorts sollen so gehoben werden.

6,4 Kilometer lang

Gemmrigheim biete mit seinen Weinterrassen ein attraktives Bild und auch die Gastronomie im Ort könne sich sehen lassen, so der Bürgermeister weiter. Nach dem Eintritt in das 3B-Tourismus-Team soll mit diesem Wanderweg jetzt ein erstes konkretes Ziel in Angriff genommen werden. Auf 6,4 Kilometern Länge soll der Weg verlaufen und er hat einige Höhenmeter.

Der neue Weg startet am Neckarufer und führt über den Ketterschenweg hinaus zum Alten Berg in die bewirtschafteten Weinterrassen. Dort endete der bisherige Weg stets in einer Sackgasse, wofür man nun eine Lösung gefunden hat. Statt über den letzten Weinberg nach oben zu gelangen, was beim derzeitigen Eigentümer auf Widerstand stieß, stellte CDU-Rat Ralf Schober eine Wiese dafür zur Vervügung, damit es tatsächlich ein Rundwanderweg werden kann.

Oben geht es zurück durch Streuobstwiesen und an den Weinbergen entlang zur Forststraße und dort in die Weinberge direkt über dem Ort. Es geht dann bergab an der Schule vorbei und zurück in die Ortsmitte. Es soll auf dem Weg zwei Genussplätze über dem Neckartal geben, für die von der Gemeinde auch schon ein Grundstück erworben wurde.

Für den Weg muss eine Staffel gesichert werden, Mauerköpfe müssen gerichtet werden und und es müssen Geländer angebracht werden. Zusammen mit der Ausschilderung rechnet die Kommune mit Kosten von rund 26 000 Euro. Die Region hatte vor einiger Zeit einen Zuschuss in Höhe von 11 000 Euro zugesagt. Für die Genussplätze sollen ebenfalls Anträge auf Bezuschussung die Finanzierung erleichtern.

Abgestimmt wurde der Weg vorab mit den ILEK-Kommunen, der Naturschutzbehörde im Landratsamt, den Tourismusverbänden sowie dem Albverein. „Wir sind bei 50 Prozent dessen, was wir ausgeben wollten“, zeigte sich der Verwaltungschef zufrieden über die Kosten.

Eigentümer haften nicht

Wegen der Nutzung der Wiese gab es im Gremium erwartungsgemäß keinen Widerspruch, der Premium-Weinberg soll damit unangetastet bleiben. Auch über die Felssicherung am Ketterschen Weg machte sich das Gremium Gedanken. Sie sei hier in Ordnung und habe keinen weiteren Bedarf, erklärte Frauhammer. Auch die Eigentümer sollen auf der sicheren Seite sein: Mit der Gemeindeversicherung habe man eine Vereinbarung getroffen, die sie vor Haftungsansprüchen schützt.

 
 
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