Was Steelers-Geschäftsführer Schoch und Trainer Naud vor dem Saisonstart sagen „Die Saison ist kein 100-Meter-Sprint“

Von Andreas Eberle
Daumen hoch: Steelers-Boss  Volker Schoch (links) und Trainer Daniel Naud – hier unmittelbar nach dem DEL2-Titelgewinn in Kassel – freuen sich nun auf die erste DEL-Saison. ⇥ Foto: Osnapix/Imago Images

Ab Freitag geht es für die Bietigheim Steelers in der DEL um Punkte. Klubchef Schoch und Trainer Naud über die erste Saison im Oberhaus, das Potenzial der Mannschaft und die Fan-Unterstützung.

Ohne Medienvertreter, dafür mit vorab eingereichten Fragen haben die Bietigheim Steelers am späten Freitagabend ihre Saisoneröffnungs-Pressekonferenz ausgerichtet. Unmittelbar nach dem Testspielsieg gegen die Löwen Frankfurt äußerten sich Geschäftsführer Volker Schoch und Trainer Daniel Naud über die erste DEL-Saison in der Klubgeschichte. Die BZ fasst die wichtigsten Aussagen zusammen.

Das sagt Geschäftsführer Volker Schoch über...

...die Personalplanung

„Aktuell sind keine weiteren Verstärkungen geplant. Mit diesem Kader und mit den acht Ausländern, die wir derzeit haben, starten wir in die Saison und versuchen, das Beste daraus zu machen. Wir werden weiter beobachten, wie sich die Mannschaft entwickelt, wie sie unser Spiel umsetzt und das System des Trainers aufs Eis bringt. Wir halten die Augen offen und beobachten, was auf dem Markt passiert, aber wir stehen nicht unter Druck, sofort reagieren zu müssen. Wie immer sind Verpflichtungen bei uns auch ein monetäres Thema.“

...die Ausgangslage als Neuling

„Es ist etwas Besonderes, als kleinste Stadt der Liga und mit dem kleinsten Etat in der DEL dabei sein zu dürfen. Wir haben viel dafür getan und sind jetzt dort, wo wir immer hinwollten. Bietigheim wird diese Saison genießen. Wir wollen nicht nur ein kurzes Kapitel in der DEL sein, sondern uns mittelfristig etablieren. Dafür brauchen wir aber auch unser Umfeld, unsere Sponsoren und unsere Fans.“

...das Saisonziel

„Die Klasse zu halten, ist eine größere Herausforderung als aufzusteigen. Auf das Ziel ist alles ausgerichtet. Es wäre vermessen, an etwas anderes zu denken. Wir wissen, wo wir herkommen, was wir können und was wir tun müssen. Ich habe großes Vertrauen in unser Team. Und mit Danny Naud haben wir einen erfahrenen Trainer, der schon bei vielen DEL-Spielen an der Bande stand.“

...den Dauerkartenverkauf

„Aktuell haben wir leider nur 1125 Dauerkarten verkauft. Das ist sehr schade. Wir hatten mit mehr gerechnet. Schließlich hat man in Bietigheim jahrelang von der DEL gesprochen, und jetzt sind wir endlich dort.

Aber ich weiß, dass wir noch in der Ferienzeit und in der Corona-Phase sind, zu der die 3Gs und Maskentragen gehören. Ich hoffe, dass der eine oder andere in den nächsten Wochen noch Geschmack an den Livespielen findet – und nicht nur auf dem Sofa im Fernsehen die Begegnungen anschaut. Das Team braucht die Unterstüzung und hat diese auch verdient. Jeder Euro, der in die Halle kommt, fließt in den Ausbau der Mannschaft. Der Etat darf gerne noch wachsen, denn bis Mitte Dezember können wir noch nachlegen.“

 

Das sagt Trainer Daniel Naud über...

...die vielen Profis aus dem bisherigen Kader, die eine Chance in der DEL bekommen

„Die Jungs müssen das Selbstvertrauen aus der Meisterschaft mitnehmen. Sie haben es verdient, in der DEL zu spielen und sollten sich darüber freuen. Die Mannschaft muss weiter hart arbeiten und Gas geben. Wenn wir dann noch zu 100 Prozent cool bleiben, können wir in dieser Liga mitspielen. Wir dürfen uns nur nicht zurückhalten oder uns von den Gegnern erschrecken lassen.“

...die Rolle der beiden kanadischen Neuzugänge Brendan Ranford und Mitchell Heard

„Brendan hat schon gegen Frankfurt gezeigt, dass er uns in Unterzahl helfen kann. Auch im Powerplay wird er eine wichtige Rolle spielen. Er hat ein sehr gutes Passspiel, spielt aber auch aggressiv. Am Freitag ist er gleich ein paar Checks gefahren. Mitchell arbeitet als Mittelstürmer ebenfalls hart und geht dorthin, wo es wehtut. Er bringt ebenfalls eine gewisse Aggressivität in die Aufstellung und verteidigt immer auch seinen Mitspieler, wenn es sein muss. Gleichzeitig hat er große spielerische Fähigkeiten. Auch er wird in Überzahl spielen.“

...die Bedeutung eines erfolgreichen Saisonstarts

„Es geht zunächst darum, gut zu spielen und von Anfang an 100 Prozent zu geben. Auf uns warten 56 Spiele. Eine Saison ist kein 100-Meter-Sprint, sondern ein Marathon. Wir müssen uns von Spiel zu Spiel verbessern. Das ist für mich das Wichtigste. Es gibt noch Luft nach oben, wir müssen uns jeden Tag anstrengen, auch im Training. Aber natürlich wünsche ich mir einen guten Start.“

...die Vorfreude auf die Premierensaison im Oberhaus

„Bisher habe ich selbst noch gar nicht an Freitag und das erste DEL-Spiel gedacht, sondern noch an die letzten beiden Testspiele. Die Stimmung im Team ist gut. Am Montag ist frei, dann haben wir noch drei Tage Training. Ich bin mir sicher, dass ab Dienstag bei den Jungs die Emotionen noch zunehmen werden.“

So lief das Testspiel beim EHC Kloten

Bei ihrer Generalprobe haben die Bietigheim Steelers einen weiteren Dämpfer einstecken müssen. Fünf Tage vor dem DEL-Saisonstart gegen Ingolstadt unterlagen sie dem Schweizer Zweitligisten EHC Kloten mit 2:4 (0:0, 1:1, 1:3). Damit hat der SCB sechs seiner sieben Spiele in der Vorbereitung verloren. Der einzige Sieg gelang am vergangenen Freitagabend im Heimspiel gegen den DEL2-Titelaspiranten Löwen Frankfurt – ein 3:2 nach Verlängerung. Riley Sheen gelang am Sonntag gegen Kloten im Mitteldrittel der 1:1-Ausgleich. Die Vorarbeit lieferte Probespieler Guillaume Naud. Den anderen Bietigheimer Treffer erzielte Norman Hauner. Im Kasten stand Cody Brenner.

 
 
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