Wechsel im Gemeinderat Wilhelm Trinkner rückt nach 26 Jahren vom Ratstisch ab

Von Jürgen Kunz
Friederike Zach wurde von Bürgermeister Robert Feil (rechts) als Gemeinderätin verpflichtet. Sie folgt auf Wilhelm Trinkner,⇥ Foto: Oliver Bürkle

Der CDU-Gemeinderat hat den Gemeinderat verlassen. Nachfolgerin Friederike Zach wurde in der Sitzung am Donnerstagabend verpflichtet.

Mit Musik wurden die Gemeinderäte und Zuhörer in der Löchgauer Gemeindehalle noch kurz vor Beginn der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend empfangen. Eigentlich passend für die Verabschiedung von Wilhelm Trinkner, der nach 26 Jahren auf eigenen Wunsch aus beruflichen Gründen das Gremium verließ. Doch es war nicht eine stimmungsvolle Idee von Bürgermeister Robert Feil für den verdienten Gemeinderat, es war der Coronakrise geschuldet. Es gebe einen großen Raumbedarf bei den örtlichen Vereinen, und Fleig war froh, dass der Musikverein wieder proben kann. „Wir müssen in diesen Zeiten zusammenstehen“, betonte Feil und erklärte damit die kurze Verspätung beim Sitzungsbeginn.

Am 12. Juni 1994 wurde Wilhelm Trinker mit einer Stimmenzahl von 991 erstmals in den Gemeinderat gewählt. In den kommenden Jahren habe sich seine Stimmenzahl bis zum Jahr 2019 auf 1640 Stimmen erhöht, und von 2016 bis 2019 war Trinkner zweiter stellvertretender Bürgermeister, sagte Fleig bei der Verabschiedung des CDU-Gemeinderats: „All dies zeigt, dass Sie bei den Bürgerinnen und Bürgern, bei den Kollegen im Gremium sehr geschätzt werden und unsere Bürger in Sie und Ihre Arbeit Vertrauen haben.“

Als ausgewiesenen Fachmann in sämtlichen Fragen zu Bauangelegenheiten, wie es sich ein jedes Gremium wünsche, würdigte der Löchgauer Bürgermeister Wilhelm Trinkner. Die Schaffung von Wohnraum und auch die Entwicklung von Baugebieten beschäftigt die Gemeinde fortlaufend. Doch die letzten Jahre seien besonders intensiv gewesen. Mehrfach habe es sich gezeigt, wie wertvoll es sei, auch den Blick von der anderen Seite zu haben. Nämlich von der Seite des künftigen Bauherren beziehungsweise Bauträgers.

Doch die Gemeinderatsarbeit von Trinkner auf die Themen und Bauen zu beschränken würde, so Feil, viel zu kurz greifen. In sämtliche Themenfelder habe er sich akribisch eingearbeitet und das Gremium mit seinen Beiträgen bereichert. „Ihre konstruktive Vorgehensweise und uneitle Art für die Sache war sehr beeindruckend“, sagte der Bürgermeister.

Engagiert für Flüchtlinge

1067 Stimmen erhielt Friedricke Zach bei der Gemeinderatswahl im vergangenen Jahr, jetzt rückt die Sozialarbeiterin an der Besigheimer Maximilian-Lutz Realschule in den Löchgauer Gemeinderat nach. Wie Bürgermeister Feil vor der Verpflichtung erklärte, habe sich Zach in Löchgau schon längst einen Namen gemacht und bereits ein hohes Maß an sozialem Engagement an den Tag gelegt. Sie sei ein „ganz maßgeblicher Bestandteil des Arbeitskreises Soziales und Asyl“. Feil: „Hierfür bin ich Ihnen sehr dankbar, denn ohne engagierte Menschen wie Ihnen wäre die sehr herausfordernde Aufgabe der Unterbringung und Integration der asylsuchenden Menschen nicht im Ansatz gelungen.“ Sie habe bei der Betreuung der Flüchtlingsfamilien eine vertrauensvolle Beziehung zu den Eltern und Kindern aufgebaut und engagiere sich in einem Maße, wie es von Ehrenamtlichen nicht im Ansatz erwartet werden könne.

Aber nicht nur für die Familien, auch für die älteren Menschen engagiert sich die neue Gemeinderätin. „Sie waren bei der letzten Mitgliederversammlung des Fördervereines Kleeblattheim Löchgau und haben sich dann spontan bereit erklärt, das Amt der zweiten Vorsitzenden zu übernehmen“, betonte der Bürgermeister.

Die Übernahme von sozialer Verantwortung sei für Zach nicht nur Berufung, sondern begleite sie auch beruflich. Sie stehe kurz vor dem Abschluss ihres dualen Studiums bei der Dualen Hochschule Baden-Württemberg im Bereich „Soziale Arbeit“, welches sie bei der Caritas absolvierte.

Fast wie immer war die Verpflichtung der neuen Gemeinderätin, nur „der obligatorische Handschlag  entfällt in Coronazeiten“, sagte Feil.

 
 
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