WG Stromberg-Zabergäu Bönnigheim Vorstand der WG reagiert auf Vorwürfe

Von Gabriele Szczegulski
Die Aufgabe des Standorts Bönnigheim der WG Stromberg-Zabergäu sorgt weiter für Aufruhr. Foto: /Kalb Martin

In einem Brief an die Mitglieder wird die Schließung des Standorts Bönnigheim verteidigt.

Dass die Weingärtnergenossenschaft Stromberg-Zabergäu (WG) den Standort Bönnigheim schließen und nach Brackenheim verlagern will (die BZ berichtete), sorgt weiter für Aufruhr in der Ganerbenstadt. In einem Schreiben an die Mitglieder der WG, das der BZ vorliegt, bedauern Vorstand und Aufsichtsrat die Berichterstattung in der Presse, die „offensichtlich von einer Gruppe von Mitgliedern, welche mit der Entscheidung des Vorstands zur Konzentration der Produktionsstätten nicht einverstanden sind, veranlasst wurde.“

Die Gruppe hatte Ende August einen Antrag mit der Unterstützung von 200 Mitgliedern zu einer außerordentlichen Versammlung zur Entscheidung der Standortfrage unter Beteiligung der Mitglieder gestellt. Dies war ihnen durch eine vom Vorstand herbeigerufene Justiziarin aber verweigert worden. Die Mitglieder bemängelten in der Folge vor allem die fehlende Vorlage von Gutachten. Dazu der Vorstand im Brief: „Uns war immer wichtig, unsere Mitglieder im Laufe des Entscheidungsprozesses zu hören und zu informieren. Das haben wir mit maximaler Transparenz getan. Entscheidungen über die geschäftspolitischen Belange müssen am Ende jedoch vom Vorstand getroffen und verantwortet werden.“

Ein Erhalt beider Standorte sei „Augenwischerei“

Im Brief an die Mitglieder heißt es weiter, als Grundlage hätten dem Vorstand Gutachten und Expertisen von Dritten vorgelegen, die unabhängig zum Ergebnis kamen, „dass der Standort Brackenheim zukunftsfähiger“ sei. „Ein Erhalt beider Standorte ist vollkommene Augenwischerei, weil damit die kurzfristig notwendigen Kosteneinsparungen zur Stabilisierung des Traubengeldes nicht zu realisieren wären.“

Die Aktivitäten „einiger Mitglieder, welche öffentlich betriebswirtschaftliche Notwendigkeiten anzweifeln, einzelne Vorstände und Aufsichtsräte persönlich angehen“, binde erhebliche Kräfte. Es sei geradezu „fatal und genossenschaftsschädlich“ zu suggerieren, dass die WG sich aus Bönnigheim zurückziehe. Das Gegenteil sei der Fall, man wolle zwar den Produktionsstandort schließen, aber „den Markt in Bönnigheim engagiert bearbeiten“. Am Schluss des Briefes bieten Vorstand und Aufsichtsrat den Sprechern der Gruppe an, sich im Beisein eines Vertreters des Genossenschaftsverbands BWGV zu treffen.

 
 
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