Wildunfälle häufen sich Tote Rehe am Bietigheimer Forst

Von Uwe Mollenkopf
Vorsicht, Rehe, heißt es im Bereich des Bietigheimer Forstes. Foto: Willi Rolfes

In jüngster Zeit wurden vermehrt überfahrene Tiere zwischen Bietigheim und Ingersheim registriert.

Drei tote Rehe innerhalb von drei Wochen – dies ist die traurige Bilanz, die Samuel Ziegler von Forst BW, der zurzeit den dortigen Revierleiter vertritt, in der Nähe des Bietigheimer Forstes registrieren musste. Erst am Donnerstag wurde erneut ein totes Tier in der Nähe des Ortsschilds von Bietigheim-Bissingen aufgefunden. Ein anderes Reh, das am Montag entdeckt wurde, lag auf dem Radweg zwischen dem mittleren Parkplatz und dem Parkplatz Richtung Ingersheim. Alle Tiere waren von Autos erfasst worden.

Woher kommt diese Häufung? Ziegler hat zwei Erklärungsansätze: Zum einen sei von Mitte Juli bis Anfang August Paarungszeit, in der Jägersprache Blattzeit genannt, gewesen. Die Tiere sind dann wilder, was die Gefahr von Unfällen erhöht. Zum anderen wechseln die Rehe an der Stelle vom Wald über die Straße zum Äsen auf die Felder und Wiesen auf der anderen Seite.

Der Förster weist darauf hin, die Gefahr von Wildunfällen geringer sei, wenn sich Autofahrer an den Stellen, an denen Tempo 70 gilt, an die vorgeschriebene Geschwindigkeit hielten. Denn bei Geschwindigkeiten bis 70 Stundenkilometer erkenne das Wild die Gefahr und reagiere. Werde schneller gefahren, übersteige das das Wahrnehmungsvermögen der Tiere. Autofahrern rät er, wenn nachts und in der Dämmerung Wild an der Straße auftauche, die Geschwindigkeit zu verringern und Hupe sowie Lichthupe einzusetzen.

Doch nicht nur der Straßenverkehr ist es, der zur tödlichen Gefahr für Rehe werden kann. Auch Hunde, die nicht an der Leine gehalten werden, bereiten den Forstleuten Sorge. Im Juli seien im Bietigheimer Forst auf diese Weise zwei Rehkitze zu Tode gebissen worden, berichtet Ziegler. Eines lebte nach der Hundeattacke noch und musste von seine Qualen erlöst werden. „Das ist ein großes Ärgernis“, sagt Samuel Ziegler und weist darauf hin, dass es sich um einen Straftatbestand handelt. Hundehaltern drohten in so einem Fall Geldbußen bis hin zu Gefängnisstrafen.

Wildunfälle werden teils der Polizei, teils direkt dem zuständigen Jagdpächter, ohne dass sie bei der Polizei aktenkundig werden, gemeldet. Im Bereich zwischen Bietigheim-Bissingen und Großsachsenheim entlang der Landesstraße 1125 gab es nach Auskunft von Steffen Grabenstein, Sprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, seit Mitte 2021, also seit gut einem Jahr, sechs Wildunfälle, bei denen die Polizei hinzugezogen wurde.

 
 
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