Zum Schutz der Natur zwischen Untermberg und Unterriexingen Rat gibt grünes Licht für den Fußweg

Von Heike Rommel
Die Strecke Untermberg - Unterriexingen aus der Luft. ⇥ Foto: Helmut Pangerl

Die als Holperstrecke bekannte Kreisstraße zwischen Untermberg und Unterriexingen soll einen Fußweg bekommen – auch um die Natur zu schützen.

Der Technische Ausschuss des Bietigheimer Gemeinderats hat mit einstimmigem Beschluss grünes Licht für den Fußweg entlang der Kreisstraße 1684 zwischen Untermberg und Unterriexingen gegeben. Auch beim Abschluss einer Vereinbarung mit dem Landkreis Ludwigsburg über die Herstellung, Baulast und Unterhaltung des Weges gingen am Donnerstagabend im großen Saal des Kronenzentrums die Hände der Vertreter aller Fraktionen hoch.

Der Leiter des Hoch- und Tiefbauamtes, Claus-Dieter Jaisle, ging in der Sitzung noch einmal auf die Historie der als Holperstrecke bekannten Kreisstraße, K 1684, zwischen Untermberg und Unterriexingen ein, zumal die 3,3 Millionen Euro teure Sanierung einer der schlechtesten Straßen im Landkreis auf einer Strecke von rund 2,3 Kilometern schon mehr als ein Jahrzehnt auf der Kreis-Agenda steht (die BZ berichtete).

Bereits im Jahr 2008 wurden Jaisles Informationen nach zwischen der Stadt und dem damaligen Straßenbauamt Besigheim erste Gespräche geführt. Zwei Jahre später nahm der Landkreis die Straßenbaumaßnahme in sein Sanierungsprogramm 2012 bis 2016 auf, doch schwierige Grundstücksverhandlungen bremsten die Umsetzung. Also zog die Stadt den innerörtlichen Abschnitt zwischen der Großsachsenheimer Straße und der Straße Am Türmle vor. Als der Kreistag im April dieses Jahres der Sanierung des Kreisstraßenabschnitts zwischen der Straße Am Türmle und der Einmündung in die L 1141 bei Unterriexingen zustimmte, ging es Claus-Dieter Jaisles Beratungsvorlage zufolge auch um eine starke Entschärfung der Haarnadelkurve auf der K 1684.

„Da wurden wir uns nicht einig“, informierte der Bauamtsleiter im Technischen Ausschuss darüber, dass die starke Entschärfung nun doch nicht kommen werde. Der etwa zwei Meter breite, asphaltierte Fußweg östlich der Kreisstraße 1684 vom Krautgarten ins Naherholungsgebiet Enzpark, so Jaisle weiter, sei dann im Zuge der Straßenplanungen ins Spiel gekommen und belaufe sich auf Gesamtkosten von rund 85 000 Euro.

Hochsensibles FFH-Gebiet

Schön wäre es aus der Sicht der Stadt und ihrer Bürger, wenn der etwa 300 Meter lange Fußweg vom Kreisverkehr Am Türmle bis zur Feldwegeinmündung Steigle noch 200 Meter weiter bis zum Remmniger Weg gehen könnte. Doch dieser Teil grenzt an das hochsensible FFH-Gebiet Strohgäu und unteres Enztal, welches nach der Flora-Fauna-Richtlinie zum europäischen Netz aus zusammenhängenden Schutzgebieten „Natura 2000“ gehört. „Da können wir nicht hinein bauen“ stellte der Hoch- und Tiefbauamtsleiter in der Sitzung des Technischen Ausschusses fest. Im Falle eines Wegebaus bedürfe es dort einer zeitintensiven FFH-Vorprüfung und einer kostenintensiven Suche nach Ausgleichsflächen für die Mähwiesen mit artenreichem Pflanzenbestand und Insektenschutzflächen.

Fertig werden soll der Fußweg an der K 1684 Claus-Dieter Jaisles Informationen nach bis Endes dieses Jahres. Ein Antrag auf einen Zuschuss nach dem Landesgemeindefinanzierungsgesetz (LGVFG) ist gestellt, jedoch noch nicht positiv beschieden. Über Eigentumsfragen, den Bau, die Baulast und die Unterhaltung des Fußweges muss die Stadt noch eine Vereinbarung mit dem Landkreis abschließen. Die momentane Situation beschrieb Werner Kiemle (SPD) so: „Die Leute laufen auf der Straße und auf den Wiesen herum.“ Er denke beim Bau des neuen Fußweges an Schutzplanken, „damit keine Fußgänger im FFH-Gebiet herum trampeln“.

 
 
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