Zwei Freiberger im Fernsehen Aus dem Keller in die Höhle der Löwen

Von Gabriele Szczegulski
In seinem Keller in Freiberg fertigt Jeffrey Javelona bisher die Botanya-Übertöpfe.⇥ Foto: Werner Kuhnle

Jeffrey Javelona und Valentin Muckle präsentieren heute Abend bei Vox ihren innovativen Pflanzübertopf „Botanya“ den Investoren.

Verraten darf Jeffrey Javelona noch nichts, ihn bindet eine Schweigeverpflichtung des TV-Senders. Zwar wurde der Auftritt des 30-jährigen Freibergers und seines gleichaltrigen Partners Valentin Muckle in der Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“, die an diesem Montagabend um 20.15 Uhr ausgestrahlt wird, schon im Februar aufgezeichnet, doch Javelona schweigt wie ein Grab, ob und von welchem Investor er eine Beteiligung von 100 000 Euro für 20 Prozent Firmenanteile bekommen hat. „Ich war schon immer von unserem Produkt, dem Blumenübertopf Botanya überzeugt. Es spricht für sich und könnte, mit den richtigen Vertriebswegen, ein Renner werden“, so der gebürtige Philippine, der vor 15 Jahren mit seiner Mutter und seinem Stiefvater nach Freiberg kam.

Idee kam von der Freundin

Dass das Produkt ein Blumenübertopf ist, hat Javelona  seiner Fruendin zu verdanken. „Meine Freundin liebt Pflanzen. Ich habe durchgezählt: Wir haben 48 Topfpflanzen, alle in unterschiedlichen Töpfen. Von Plastik bis Beton steht alles bei uns herum“. Seine Freundin fand diese Töpfe „unnatürlich und sinnlos, sie haben keinerlei Nutzen, sind nur Dekoration“. Gemeinsam mit seinem Freund Valentin Muckle machte sich der gelernte Maler und Lackierer vor fünf Jahren daran, eine „sinnvolle, nachhaltige und natürlich aussehende Pflanzenummantelung“ zu erfinden. Seine Freundin wollte gerne einen Naturstein als Übertopf, hiermit begann Javelona seine Experimente.

Mit einem Diamantenbohrer bearbeitete er einen Sandstein. Das Endergebnis war zu schwer, zu wasserdurchlässig. Doch die Naturform des Steins blieb für die Übertöpfe. Die Form wurde per 3-D-Drucker zum Prototyp. Dieser wurde mit Silikon ausgegossen. Javelona experimentierte mit Keramik, Ton, Steingut, versuchte alles, um den Übertopf nicht nur dekorativ, sondern auch effektiv für die Pflanze und deren Pflege zu machen. Am Ende wurde es ein Mischung aus den Materialien, die aus einer Isolierschicht und einer Außenverschalung besteht und somit wärmedämmend ist, so dass das Gießwasser nicht so schnell verdunstet und die Pflanze nicht so oft gegossen werden muss.

Experimente im Keller

Er steckte 15 000 Euro in die Entwicklung. Jahrelang experimentierte er in seinem Keller. Nun aber steht „die cleverste Blumenabdeckung der Welt“, so Javelona, in verschiedensten Farben in dem Keller. 60 Stück haben Javelona und Muckle produziert – jede einzelne von Hand gegossen.

„Botanyia sieht zwar aus wie ein schöner Naturstein, ist aber viel mehr als das, denn ich kann den Stein ganz einfach in zwei Hälften zerteilen und mittels des integrierten Magnetverschlusses wieder über der Pflanze schließen.“ Neben der natürlichen Optik schützt Botanyia die Erde vor Sonnenstrahlung und verhindert somit das zu schnelle Austrocknen der Erde. Dadurch muss die Pflanze deutlich weniger gegossen werden, so der Erfinder. Noch gibt es nur die eine Form, mit einer Öffnung für den grünen Teil der Pflanzen und auch der Boden hat ein Loch. Doch Botanya gibt es mittlerweile in vielen Marmorierungen und Farben.

Im Moment sind die beiden Erfinder dabei, eine Möglichkeit zu finden, den Übertopf aus nachhaltigem, recycelbarem, biologischen Kunststoff, eventuell aus Kokos, zu machen. Der wäre leichter, umweltfreundlicher und auch große Übertöpfe für die Außenbepflanzung wären möglich, so Javelona. Zudem sollen die Töpfe eine elektronische Steuerung für die Bewässerung bekommen und LEDs als Beleuchtung. „Da ist noch jede Menge Potenzial in den Töpfen“, sagt der Freiberger.

Redaktion kam auf Erfinder zu

Mit der ersten Auflage der Töpfe gingen Javelona und Muckle an die Öffentlichkeit, mit einem Online-Shop und einer Marketing-Aktion.  So wurde die Redaktion der Sendung „Die Höhle der Löwen“ auf das Erfinderduo aufmerksam. Nachdem die Freiberger ihre Bewerbungsunterlagen eingereicht hatten, wurden sie eingeladen, ihr Produkt Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer, Beauty-Expertin Judith Williams, Medienunternehmer Georg Kofler, Handelsmogul Ralf Dümmel und Orthomol-Geschäftsführer Nils Glagau vorzustellen. „Wenn eine Investition zustande käme, wäre dies vor allem für die Vertriebswege von Vorteil, damit wir flächendeckend auf den Markt kommen können“, sagt Javelona.

Mit dem Geld könnte die Produktion der künftigen Kunststofftöpfe mit einem Partner maschinell passieren. Ohne einen Investor, sagt Javelona, der wegen des Projekts nur noch halbtags als Maler arbeitet, „bräuchten wir noch mehr Kredite und sicher dreimal so viel Zeit, dass wir durchstarten können“.

Info Die Sendung „Die Höhle der Löwen“, in der Jeffrey Javelona und Valentin Muckle die „Botanya“-Töpfe vorstellen, kommt an diesem Montag, 20. September, 20.15 Uhr, bei Vox.

 
 
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