Zweite Bundesliga Süd der Lateinformationen „Wir haben das Beste herausgeholt“

Von Michael Nachreiner
Nicht ganz fehlerfrei, aber für Trainerin Joanna Schymik mit der besten Saisonleistung: Das B-Team der TSG Bietigheim verabschiedete sich mit viel Dynamik und Emotionen beim Heimturnier von ihren Fans in die Trainingspause über den Sommer. Foto: /Oliver Bürkle

Das Bietigheimer B-Team zeigt, getragen von den Fans, ihre beste Saisonleistung, muss aber dem TSZ Weissacher Tal den Vortritt lassen. Drei TSG-Tänzer werden für Meilensteine geehrt.

Zum zweiten Mal in dieser Saison hat das B-Team der TSG Bietigheim in der Zweiten Bundesliga Süd der Lateinformationen das Nachsehen gegenüber dem Tanzsportzentrum Weissacher Tal gehabt. Vor rund 1000 Zuschauern landeten die acht Paare aus dem Ellental im letzten Turnier der Saison hinter dem Team aus dem Rems/Murr-Kreis auf dem fünften Platz, nachdem sie drei Mal Vierte waren. Der Feierstimmung in der Halle am Viadukt tat das keinen Abbruch. „Für uns haben wir die beste Leistung der Saison auf die Fläche gebracht. Die Mannschaft kann mehr als zufrieden sein, auch wenn das Ergebnis der fünfte Platz war“, berichtet TSG-Trainerin Joanna Schymik.

Auch Maria-Sarah D’Emma war zufrieden, obwohl sie sich relativ kurzfristig auf einen anderen Tanzpartner einstellen musste. „Wir haben das Beste rausgeholt“, berichtet die TSG-Tänzerin. Und Armin Schäfer ergänzt: „Wir haben uns als Aufsteiger im Mittelfeld der Zweiten Liga festgebissen, auch wenn wir uns zuletzt warm anziehen mussten. Denn die Konkurrenz hat nicht geschlafen“, berichtet der Bietigheimer Tänzer und fügt hinzu: „Es hat sich auf der Fläche zusammen angefühlt, alle haben an einem Strang gezogen. Da war die Wertung nicht mehr so wichtig. In der Endabrechnung hatten wir den vierten Platz in der Tabelle schon sicher.“

Etwas kritischer ging Fabian Böhringer mit der Leistung von sich und seinen Mannschaftskameradinnen und –kameraden ins Gericht: „In der Vorrunde waren wir sehr stark, geschlossen und emotional. Ich habe gespürt, dass ich mich auf jeden verlassen kann, dass jeder das zurückgeben will, was uns das Publikum entgegengebracht hat. Aber die Vorrunde hat uns auch die Freiheit gegeben, im Finale lockerer zu tanzen.“

100 Turniereinsätze erreicht

Für die drei Bietigheimer – D’Emma, Schäfer und Böhringer – war das Heimturnier ein besonders emotionales. D’Emma wurde für 50 Formationsturniere geehrt, Schäfer und Böhringer sogar für 100. „Das fühlt sich mega an. Bei einem Heimturnier sind sowieso noch mal mehr Emotionen dabei – und dann kommt noch so ein Jubiläum dazu“, berichtet die D’Emma. Und Böhringer ergänzt: „Man rechnet für sich selbst ja immer ein bisschen mit. Aber wenn es dann tatsächlich so weit ist, ist es ein Wow-Effekt. Allerdings wird einem damit auch ins Bewusstsein gerufen, dass man sich etwas alt fühlt.“ Für 100 Turniere im Formationstanz muss man rund 20 Jahre aktiv sein.

Für Schäfer und Böhringer war das Heimturnier der krönende Abschluss ihrer Laufbahn. Beide hängen ihre Tanzschuhe an den Nagel. Ersterer bleibt der TSG aber aktiv erhalten. Er steigt als Trainer beim B-Team ein.

Den Sieg in der Viadukthalle sicherte sich souverän der 1. TC Ludwigsburg, was zu einem kollektiven Freudenschrei bei der Verkündung der Wertungen bei den Tänzerinnen und Tänzern aus der Barockstadt führte. „Wir wollten noch mal klarmachen, dass wir als Nummer eins im Süden zum Aufstiegsturnier fahren. Und endlich sind wir mal an die Leistung aus dem Training rangekommen. Deshalb haben wir uns so gefreut“, berichtet TCL-Trainer Alexander Schwaderer. Denn „im Training zeigen wir immer perfekte Passagen. Aber wenn es an die sechs Minuten bei den Turnieren ging, dann war die Leistung okay, aber weit weg von dem, was wir können.“ Auch beim Saisonabschluss haderte der Trainer mit seinen Tänzern und Tänzerinnen. „In der Stellprobe haben sie einen Einlauf erhalten. Da haben sie getanzt wie ein Absteiger“, erzählt Schwaderer.

Dennoch gewann die Ludwigsburger Formation bisher alle Turnier – bis auf das in Weinheim, wo sie der gastgebenden TSG Badenia den Vortritt lassen mussten. „In Weinheim war unsere Leistung nicht schlechter als Beispielsweise davor bei unserem Heimturnier. Aber der Gastgeber hatte den Heimvorteil auf seiner Seite“, erklärt Schwaderer.

TCL fährt zum Aufstiegsturnier

Hinter dem 1. TC Ludwigsburg belegte auch in Bietigheim die TSG Badenia Weinheim den zweiten Platz, die sich wie der TCL für das Aufstiegsturnier qualifiziert hat, und verwies die FG Hofheim/Rüsselsheim/Fischbach auf den Bronzerang.

Nicht ins große Finale schaffte es in der Halle am Viadukt die zweite Formation aus der Barockstadt, das B-Team des TSC Residenz Ludwigsburg. Das Team durfte sich aber im kleinen Finale über den einstimmigen Sieg freuen. Die letzten beiden Plätze belegten der 1. TSC Tanzkreis Schwarz-Gold Altenburg aus Thüringen und die TSA des SSV Ulm, die beide den Gang in die Regionalliga antreten müssen.

 
 
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