Zweitligist aus Bietigheim überragt in der Fremde Letztes Steelers-Aufgebot fegt Bad Nauheim mit 6:2 vom Eis

Von Sebastian Klaus
Aufgrund der Personalnot wurde Stürmer René Schoofs kurzerhand zum Abwehrspieler umfunktioniert. ⇥ Foto: EIBNER/DROFITSCH

Die Bietigheim Steelers haben bei ihrer Partie beim EC Bad Nauheim einen überraschenden 6:2-Sieg eingefahren. Dabei war es für die Steelers eigentlich nur darum gegangen, wie hoch die Niederlage ausfallen würde. Denn mit lediglich elf Feldspielern waren die Schwaben angereist.

Die Bietigheim Steelers haben bei ihrer Partie beim EC Bad Nauheim einen überraschenden 6:2-Sieg eingefahren. Dabei war es für die Steelers im Colonel-Knight-Stadion eigentlich nur darum gegangen, wie hoch die Niederlage gegen den Tabellenneunten ausfallen würde. Denn mit lediglich elf Feldspielern plus zwei Torhütern waren die Schwaben nach Hessen gereist. Neben den beiden Topscorern Matt McKnight (Unterkörperverletzung) und C.J. Stretch (Oberkörperverletzung) fehlten dem Zweitligisten aus Bietigheim auch Max Renner, Benjamin Hüfner, Eric Stephan, Benjamin Zientek, Calvin Pokorny und Kapitän Niki Goc. So arg war die Personalnot bei den Gästen, dass Steelers-Coach Danny Naud sich sogar gezwungen sah, mit Stürmer René Schoofs in der Abwehr zu experimentieren. Die Verantwortlichen des Clubs prüfen derzeit, ob Nachverpflichtungen möglich sind.

Doch die dünne Personaldecke schien eine „Jetzt-erst-recht-Stimmung“ bei den Steelers zu erzeugen. Denn die Gäste versteckten sich nicht und kamen nach zwei Minuten durch Routinier Brett Breitkreuz zur ersten Chance der Partie. Doch der Deutsch-Kanadier scheiterte nach schönem Solo am Bad Nauheimer Ersatzkeeper Philipp Maurer. Auch in den Folgeminuten bestimmten die Gäste die Partie. Vor allem Riley Sheen drehte mächtig auf. Während der vor der Saison aus Peking nach Bietigheim gekommene Kanadier in der fünften Minute zunächst mit seinem Kracher noch an der Latte scheiterte, machte es der 26-Jährige wenige Sekunden später besser. Mit einem Bauerntrick überlistete Sheen Maurer im Tor. Nach einer Ehrenrunde um Maurers Gehäuse legte der Kanadier die Scheibe frech über die Linie. Und nur vier Minuten später hätte Sheen sogar noch nachlegen können, doch Maurer machte seinen Fehler wieder gut und lenkte den Schuss des Kanadiers gerade noch über das Tor. Doch wer eine Reaktion der Hausherren erwartet hatte, sah sich getäuscht. Im Gegenteil: Die Steelers wechselten fleißig durch, hielten den Gegner vom Tor weg und belohnten sich in der 14. Minute sogar mit dem 2:0. Nach einem Bully war Fabjon Kuqi nach Vorlage von Alexander Preibisch erfolgreich.

Und gleich zu Beginn des zweiten Drittels legten die Steelers nach. der überragende Sheen steuerte nach einem Konter das 3:0 bei (23.). Danach hatte Torhüter Maurer genug. Für ihn kam die etatmäßige Nummer eins, Felix Bick. Und der Goalie führte sich gleich gut ein. Denn kurz nach dem 0:3 war Bick bei einem Penalty von Sheen auf dem Posten (25.). Den Steelers konnte es egal sein, denn keine Minute nach der vergebenen Chance traf Robert Kneisler zum 4:0 für die Gäste, die die Partie in dieser Phase absolut dominierten. Unmittelbar danach hatten die Steelers Glück, denn die Unparteiischen nahmen nach langer Diskussion den vermeintlichen ersten Treffer der Hausherren durch Kelsey Tessier zurück. Wenig später folgte dann aber doch noch das 1:4: Andreas Pauli verwertete gedankenschnell einen Rebound (32.).

Doch nur fünf Minuten später er stellte der Mann des Tages, Riley Sheen, mit einem herrlichen Treffer, den alten Drei-Tore-Vorsprung wieder her. In der eigenen Hälfte gestartet, hatte Sheen bei seinem Solo zunächst Mann und Maus stehen lassen und dann eiskalt in den Winkel vollendet. 28 Sekunden vor dem Ende des Drittels schlugen die Kurstädter dann allerdings noch einmal zurück. Aaron Reinig hämmerte den Puck aus der Distanz in die Maschen. Mit Glück, Geschick und vor allem einer schier unglaublichen Willensleistung brachten die Steelers den Vorsprung nicht nur ins Ziel, zwei Minuten vor dem Ende stellte Norman Hauner per Empy-Net-Goal sogar noch den 6:2-Endstand aus Sicht der Gäste her.

 
 
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