Zweitligist aus dem Ellental beim VfL Gummersbach zu Gast SG BBM Bietigheim misst sich mit dem Liga-Primus

Von Sebastian Klaus
Das Bietigheimer Urgestein Robin Haller (am Ball) will mit seinem neuen Arbeitgeber VfL Gummersbach die SG BBM Bietigheim um Nikola Vlahovic (Mitte) auf Distanz halten.⇥ Foto: Marco Wolf

Es hätte pünktlich zum Fest ein absolutes tabellarisches Highlight und Spitzenspiel werden können: die Partie der SG BBM Bietigheim am Samstag (18 Uhr) beim VfL Gummersbach. Doch während der zwölffache Deutsche Meister souverän von der Tabellenspitze der Zweiten Liga grüßt, krebst die Spielgemeinschaft als Fünfzehnter im Niemandsland der Tabelle rum.

Es hätte pünktlich zum Fest ein absolutes tabellarisches Highlight und Spitzenspiel werden können: die Partie der SG BBM Bietigheim am Samstag (18 Uhr) beim VfL Gummersbach. Doch während der zwölffache Deutsche Meister und neunmalige Europapokalsieger aus Nordrhein-Westfalen gewissermaßen seinen Teil der Abmachung erfüllte und souverän von der Tabellenspitze der Zweiten Liga grüßt, krebst die Spielgemeinschaft als 15. im Niemandsland der Tabelle rum.

Und dennoch hat die Begegnung der beiden vor der Saison als große Aufstiegsfavoriten gehandelten Teams das Potenzial, sich die Bezeichnung „Spitzenspiel“ zu verdienen. Denn nicht nur der VfL Gummersbach hat mit sieben Siegen aus den letzten sieben Spielen eine Top-Bilanz vorzuweisen, auch bei der SG BBM zeigt die Formkurve nach zwei souveränen Siegen in Folge deutlich nach oben. Denn bei SG-Coach Hannes Jón Jónsson sind die personellen Alternativen und bei seinen Spielern Selbstbewusstsein und Körpersprache zurück – wie zuletzt auch der gut gestartete VfL Lübeck-Schwartau schmerzlich erfahren musste. Tatsächlich allen seinen Akteuren konnte Jónsson beim Heimerfolg gegen die Norddeutschen Einsatzzeiten bieten. Neben den in dieser Saison bisher kaum eingesetzten Jonathan Fischer, Nils Boschen oder Tim Dahlhaus kam auch der verletzungsbedingt fast ein Jahr ausgefallene Martin Marcec gegen den VfL wieder zum Zug. Und Linksaußen Marcec sorgte bei seinem soliden Comeback auch dafür, dass Kapitän und Vielspieler Jan Asmuth endlich eine aufgrund des Mammutprogramms der SG wichtige Pause erhielt.

Lob für den Trainer

„Hannes teilt im Training und Spiel gut unsere Kräfte ein, so können wir regenerieren“, lobte auch der dritte Linksaußen im Bunde, Lukas Urban, seinen Trainer. Auch gegen Gummersbach wird Jónsson aller Voraussicht nach fast aus dem Vollen schöpfen. Einzig Talent Max Öhler, der nach einem Kurzeinsatz gegen den VfL Lübeck-Schwartau mit Schulterproblemen ausgewechselt werden musste, steht gegen den Tabellenführer wohl nicht zur Verfügung.

Der große Star im Team des VfL Gummersbach ist dessen Trainer. Jónssons isländischer Landsmann Gudjon Valur Sigurdsson war erst vor der Saison von der Platte auf die Bank jenes Vereins gewechselt, bei dem er in der Saison 2005/06 auf Anhieb Torschützenkönig der Bundesliga geworden war. Doch neben dem Champions-League-Sieger von 2015 mit dem FC Barcelona hat der VfL auch noch weitere Hochkaräter im Aufgebot.

Vor allem der vor der Saison von der MT Melsungen aus der Bundesliga verpflichtete Kapitän, Regisseur und Ex-Nationalspieler Timm Schneider erfüllt die hohen Erwartungen der VfL-Macher komplett. Ähnlich erfahren wie Schneider ist Linksaußen Raul Santos. Der österreichische Nationalspieler heimste mit dem THW Kiel 2017 den DHB-Pokal ein. Vor seinem Wechsel in dieser Saison zum VfL war Santos, der es in dieser Spielzeit mit bereits 51 Treffern in die Top-Ten der besten Schützen der Zweiten Liga gebracht hat, beim Bundesligisten SC DHfK Leipzig im Einsatz. Zudem wird es ein Wiedersehen mit dem Bietigheimer Urgestein Robin Haller geben. Nach zwölf Jahren und fast 1500 Toren im Trikot der SG BBM hatte sich der 34-jährige Spielmacher im Sommer 2019 in Richtung Gummersbach verabschiedet.

Doch trotz aller großen Namen ist auch beim Tabellenführer Respekt herauszuhören, wenn es um den kommenden Gegner geht: „Bietigheim ist eine viel bessere Mannschaft als die Tabelle widerspiegelt“, warnt VfL-Kreisläufer Tin Kontrec. „Ich sehe die wenigen Spiele auf Bietigheimer Seite als einen Vorteil für unser Team, aber wir werden sie nicht unterschätzen.“

 
 
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