Zweiwöchiger ehrenamtlicher Hilfseinsatz Brackenheimer bestellt Felder in der Ukraine

Von knz
Seit zwei Wochen hilft der Brackenheimer Landwirt Albrecht Döbler (rechts) in der Ukraine bei der Ausbringung von Saatkartoffeln und -mais. Am Wochenende will er wieder zurückkehren.⇥ Foto: Döbler

Der 56-jährige Wengerter und Landwirt Albrecht Döbler hilft seit zwei Wochen bei der Ausbringung von Saatkartoffeln und - mais. Am Wochenende kehrt er zurück ins Zabergäu.

Am 11. Mai ist unter Leitung des Sachsenheimer Diakons Ulrich Hirsch der vierte Hilfstransport des Gustav-Adolf-Werks (GAW) mit Lebensmittel und Konservenwurst, mehr als 17 Tonnen Mineralwasser, Kleinmöbel und Matratzen, 360 Gläser Honig und diversen Gebrauchsmöbel in Transkarpatien in der Ukraine angekommen. Das Ladegut hat einen Gesamtwert von über 30 000 Euro und wird durch Spenden auch aus dem Spendentopf der BZ-Aktion Menschen in Not und der Ukrainehilfe des GAW finanziert.

Bei der Entladung am gestrigen Donnerstag in Barabás (Ungarn) und Csonkapapi (Ukraine) war auch der Brackenheimer Landwirt Albrecht Döbler mit einem kleinen Helferteam der ungarischen Gemeinden in der Südukraine dabei.

Saatgut für 10 000 Euro

Bereits beim letzten Hilfstransport des GAW am 28. April nach Transkarpatien ist Döbler in die Ukraine mitgefahren. Wie Ulrich Hirsch berichtet, hat er in den vergangenen zwei Wochen geholfen die Felder, der zum Teil wegen Zwangsrekrutierung und Flucht entvölkerten Dörfer, zusammen mit Einheimischen zu bestellen. Der bereits vom GAW gelieferte und gespendete Saatmais im Wert von etwa 10 000 Euro und die fünf Tonnen Saatkartoffeln, auch mitfinanziert durch die BZ-Aktion der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung, brachte er zur Freude der ungarischen Minderheit auf mehr als 20 Hektar in den ukrainischen Boden.

An diesem Wochenende geht sein mutiger Einsatz, für den Pfarrer Peter Szeghljánik dankbar ist, zu Ende. Szeghljánik hatte bei seinem jüngsten Besuch in Deutschland Ende April die BZ-Leser exklusiv über die Situation der Bevölkerung und der Flüchtlinge in der ukrainischen Region Transkarpatien in der südwestlichen Ecke des Landes informiert.

In mehreren Telefonaten berichtet der 56-jährige Zabergäuer Wengerter Döbler dem GAW-Projektleiter Ulrich Hirsch über die Fortschritte der Aussaat, über seine herzliche Aufnahme im Pfarrhaus in Csonkapapi und die freundlichen Menschen in Transkarpatien. Aber auch über die Ängste und Sorgen der zerrissenen Familien in dem von Krieg, Elend und Flucht gezeichneten Land. Döbler konnte auch an mehreren ungarisch- und ukrainisch-sprachigen Gottesdiensten in den Dorfkirchen seiner gastgebenden Evangelisch-Reformierten Kirche teilnehmen. „Dabei ist ihm der tiefe Glaube und die hohe kirchliche Anteilnahme der im Land verbliebenen Menschen aufgefallen“, so Hirsch. Besonders beeindruckt habe ihn der starke Glaube des unermüdlichen Pfarrers und Seelsorgers Szeghljánik, der auch Organisator von Hilfslieferungen bis in die Schutzbunker von Kiew und Charkiv ist.

An diesem Wochenende will der unerschrockene Landwirt und Weinbauer Albrecht Döbler wieder zurück in seinen Aussiedlerhof und seine Familie in Brackenheim.

 
 
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