AutoMobil Messe Bietigheim Bissingen Ein Comeback für den Benziner

Von Jonathan Lung
Am Wochenende lockte die AutoMobil Messe viele Besucher in die Bietigheimer Innenstadt. Foto: /Martin Kalb

Bei der AutoMobil Messe in der Innenstadt und am Viadukt waren zahlreiche Autos, Fahrräder und Roller ausgestellt. Besonders die Oldtimer zogen dabei die Blicke der Besucher aus sich.

Von der Altstadt bis zum Viadukt der der Stadt Bietigheim-Bissingen – das Zentrum war am Wochenende reichlich beseelt. „Des isch en Spielzeug“, sagte ein Passant am vergangenen Samstag auf der Bietigheimer Enzbrücke. „Ein unbequemes Spielzeug“, ergänzte ein anderer, der sich gerade aus dem Inneren des Opel Rocks-e 5 schälte, einem quadratischen Elektroauto. Was das Auto nur auf der Brücke zu suchen hat?

Der Grund für den Opel und die vielen anderen Fahrzeuge in der Innenstadt Bietigheim-Bissingens an diesem Wochenende war die traditionelle AutoMobil Messe – und diese fand nun bereits zum 17. Mal statt. Auch in diesem Jahr drängten sich viele interessierte Autofans, Familien und Stammkunden an den Ständen der Autohändler am Kronenplatz, am Enzpavillon und an der Halle am Viadukt.

Insgesamt waren acht Autohäuser mit 20 Marken am Start. Sowohl Benziner als auch Hybrid- und Elektrofahrzeuge gab es zu bestaunen, aber eben auch Gebrauchtwagen. Weitere Aussteller, unter anderem aus den Bereichen E-Bike, Gesundheit und Mobilität waren ebenso beteiligt. Ein Besonderheit waren sicherlich die ausgestellten Oldtimer am Viadukt, die im Übrigen einige Rockabilly-Fans aus ihren Häusern und Wohnungen lockte.

Aber wieder zurück zum quadratischen, möglicherweise etwas unbequemen Elektroauto, – dem Opel Rocks-e 5. Denn auch in diesem Jahr war das Fahrzeug wieder der Hingucker unter den Modellen von Autohaus Weller. Selbst leistungsstarken Modellen, wie dem 600-PS-SUV auf dem Kronenplatz, stahl der Opel die Show, wie Florian Bitz vom Autohaus Weller erzählte.

Stammkunden und interessierte Passanten vor Ort

Entgegen manchem spöttischen Kommentar vorübergehender Passanten für den quadratischen, optisch eher nicht der sportlichen Norm entsprechenden Rocks-e, sei das Modell tatsächlich äußerst beliebt. Beispielsweise sei auch eine junge Fahrerin am Stand gewesen, die sehr interessiert war. Sie suchte nach ihrem Führerschein nun nach einem Fortbewegungsmittel, betonte Bitz. Der Opel sei ihr ins Auge gesprungen.

Unter den vielen neuen interessierten Besuchern der Messe, seien auch einige Stammkunden bereits an seinem Stand gewesen. Da gab es dann auch wieder die klassischen Eimer mit dem Logo des Autohauses – die wie immer reißenden Absatz fanden. Mitinitiator Karl-Heinz Klein, freute sich am Stand seines Autohauses über die besonders „gute Stimmung“ bei den Besucherinnen und Besuchern. Die Temperaturen und das Wetter spielen größtenteils mit: Nicht zu heiß und nicht zu kalt. Lediglich ein kleiner Regenschauer ereilte die Messe am Sonntag.

Im Fokus der Messe nicht Elektro, sondern Benzin

Die Devise lautete demnach: „Ohne Zwang rein sitzen, probieren“. Das sei es letztlich, was die Bietigheimer AutoMobil Messe ausmache, betonte außerdem auch Markus Klein – das Kundeninteresse sei auf alle Fälle da. Jedoch weniger für die Elektroautos, fiel ihm an diesem Wochenende besonders auf. Das läge nicht zuletzt daran, dass die staatliche Förderung weggefallen ist. Der Star des Stands war schließlich der Mazda CX-60, ein SUV.

Dass der Fokus in diesem Jahr eher weg von Elektro geht, merkte man auch deutlich am Stand von Fun Bike, wo man sich im Handumdrehen in ein Verkaufsgespräch verwickelt sieht. Etwa um 80 Prozent sei die Nachfrage bei Elektro eingebrochen. Auch bei Fun Bike weiß man: „Benziner laufen besser“.

Am Stand findet man dieses Jahr deshalb auch keine Elektroroller, die eben auch oft technisch anfälliger sind gegenüber den langlebigen Klassikern. „Wenn bei Elektromodellen was defekt ist, kann man den ganzen Roller wegwerfen“, ist man dort der Überzeugung.

Am Samstag hätten viele Bürgerinnen und Bürger noch einiges zu tun gehabt, der Sonntag war deswegen vielleicht stärker besucht, vermutete Blitz. Insgesamt sei er jedoch über zufrieden.

Ein Höhepunkt für die Besucherinnen und Besucher auf der AutoMobil Messe war das neue Teilevent der Veranstaltung. Allein für das Oldtimertreffen, welches erstmalig stattgefunden hat, gab es weit über 80 Anmeldungen. Nach einer Zielfahrt für Oldtimer-Autos der Baujahre 1950 bis 1977 wurden die Fahrzeuge am Viadukt ausgestellt. Und diese konnten sich sehen lassen.

Ein besonderer Blickfang war der Buick aus den 1970-er Jahren – und das nicht nur wegen der knallroten Farbe, die man von weitem schon sehen konnte. Ebenso zog der Citroën 11CV von 1954 viele Blicke auf sich. Oder aber der nostalgische Mercedes Benz Bus, am Viadukt, der so neu aussah, als ob er gerade durch Zeit und Raum aus den 60er Jahren angerollt gekommen sei. „Ein schönes Teil“, sagte auch ein Passant im Vorbeigehen – vermutlich aber nicht nur bei diesem ausgestellten Modell.

 
 
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