Besigheim / Kreis Ludwigsburg „Die Individualität steht für uns definitiv im Vordergrund“

Von Helena Hadzic
„Death by Dissonance“ sind die beiden Gitarristen Robin W. und Dean Z. (von links), Schlagzeuger Johannes alias „Vougi“, Sänger Jona D., Bassist Jan S. und Sänger Max M. Foto: /privat

Die Metal-Band „Death by Dissonance“ feilt an einem neuen Album. Im Gespräch mit der BZ erzählen die Musiker, was sie ausmacht.

Jedes Musikgenre hat seine ganz eigenen Elemente, die besonders sind. Und beim Metal, also der sehr harten und manchmal sehr lauten Form von Hard Rock, gibt es davon eine ganze Menge. Nicht alle ihre Vertreter und Fans sind sich dabei grün. Anders bei „Death by Dissonance“. Denn die sechs Jungs aus Besigheim und Umgebung tragen zwar auch gerne das genre-typische Schwarz der Metal-Szene. Ansonsten legen sie aber viel Wert auf die musikalische Kombination unterschiedlicher Metal-Stile.

Bereits seit 2013 rockt die „Modern-Death-Metal-Band“ die Hallen der Region. Mit Erfolg: 2019 traten sie mit der Metalcore-Größe „Heaven Shall Burn“ in Lindau auf. Dabei bringen die Musiker ihr Publikum häufig in Wallung und die Köpfe buchstäblich in Schwung, Denn das sogenannte „Headbanging“ ist bei der Band Programm.

Kombination, die unterscheidet

Was die Death-Metal-Band von anderen unterscheidet? Ein gewisser anarchischer Zug: „Jeder von uns kann machen, worauf er Lust hat. Egal, ob damit der musikalische Einfluss, das Aussehen oder das Outfit gemeint ist“, sagt Sänger Jona D. Sein Gesangskollege Max M. sieht das genauso: „Die Kombination aus allem macht den Unterschied. Die Individualität steht für uns definitiv im Vordergrund.“ In eine Schublade lasse sich die Metal-Band nicht ohne weiteres stecken. Und das wollen sie auch gar nicht, erzählen die Musiker im Gespräch mit der BZ. „Death by Dissonance“ macht nach eigener Aussage eine Mischung aus Death- und Metalcore, Death-Metal und Black-Metal: also eigentlich ein wilder Mix aus verschiedenen Subgenres des Metal. Die hören sich für ungeübte Ohren vermutlich ähnlich an. Für manche Fans liegen zwischen den Genres allerdings Welten – völlig unvereinbar und nicht zueinander passend. „Bei uns kann man sehen, dass es sehr wohl geht“, sagt Sänger Jona D. lachend.

So unterschiedlich die Einflüsse, so verschieden auch die Band-Mitglieder. Schlagzeuger Johannes alias „Vougi“, der Musik studiert hat und unter anderem in einem Orchester mitwirkt, bringt eine jazzige Note mit in die Band. Bei Sänger Max M. lief ursprünglich eher Hip-Hop auf der Musikanlage. „Aber knallen musste es natürlich trotzdem“, erzählt er.

Der eine und einzige Konsens

Das ist tatsächlich der einzige Konsens der sechsköpfigen Band: Hart und brutal muss es sein. Stimmlich setzen die Metalheads das mit gutturalem Gesang um – das heißt, auf der Bühne wird geschrien, was das Zeug hält. Und zwar gleich von zwei Schreihälsen. „Auf diese Weise können wir parallel singen und noch mehr Energie reinbekommen“, erklärt Jona D.

Unterstützt werden die beiden durch nicht einen, sondern zwei Gitarristen – Robin W. und Dean Z. –, mit denen die Band auf ihren Konzerten ein Ventil bietet, das sowohl Publikum als auch die Musiker mitreißt. „Da kann man mal alles rauslassen“, findet Gitarrist Dean Z. Und die Texte der Band? Brutal und düster, immer aber leidenschaftlich, betonen die Metaller. „Wir machen keine Wohlfühl-Kuschel-Musik“, stellt Gitarrist Robin W. klar.

In ihren Texten, geschrieben von den beiden Sängern, beschäftigen sich sich mit Dingen, die sie im Alltag „umtreiben“, häufig aber gesellschaftskritische Themen, wie die Kritik am Kapitalismus, an Religionen oder Themen wie Tierrechte und Ausbeutung. „Kuscheliges“ gebe es weniger, dafür aber viel Wahres, erklärt Gitarrist Robin W.

Der Vorteil der Band ist die enge Freundschaft der Mitglieder. Die meisten gingen bereits zusammen zur Schule in Besigheim. Die Jugend verbrachten sie größtenteils in der Villa Barrock in Ludwigsburg, wo sie gemeinsam jammten. Heute tun sie das noch immer, nur in leicht veränderter Band-Konstellation und in einem anderem Proberaum am Ludwigsburger Bahnhof. Dort feilen die Musiker übrigens nach dem im Jahr 2019 erschienen Album „Epitaph“ derzeit an einer neuen Platte. Viel wollen die Jungs noch nicht verraten, nur so viel: „Es wird hart und brutal“, so Max M. Helena Hadzic

 
 
- Anzeige -